Medienkonferenzen Dienststelle für Unterrichtswesen

Obligatorische Schule - Kantonaler Aktionsplan gegen Mobbing unter Schülerinnen und Schülern

Die Bekämpfung von Mobbing an der Schule gehört zu den Prioritäten des Departements für Volkswirtschaft und Bildung (DVB) und dessen Dienststelle für Unterrichtswesen. Die Untersuchungsergebnisse der Pädagogischen Hochschule Wallis (PH-VS) zeigen, wie wichtig es ist, Mobbing koordiniert zu bekämpfen. Die bestehenden Massnahmen werden verstärkt, um einen kantonalen Aktionsplan mit den Schwerpunkten Sensibilisierung, Prävention, Intervention, Schulung und Beurteilung zu formalisieren.

Die Ergebnisse der Studien, welche die PH-VS 2012 und 2019 in den obligatorischen Schulen des Kantons Wallis durchführte, zeigen die Erschöpfung und den Schmerz von Betroffenen auf. Zudem heben sie die Notwendigkeit einer verstärkten Koordination bei der Bekämpfung von Mobbing unter Schülerinnen und Schülern hervor, um das Schulklima zu verbessern.

Das DVB ernannte eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der Dienststelle für Unterrichtswesen, der Kantonalen Dienststelle für die Jugend, der PH-VS und der Schulen. Die Arbeitsgruppe schlug Massnahmen vor, um die Schulen mit zusätzlichen Werkzeugen zur Bekämpfung von Mobbing auszustatten. Ihre Schlussfolgerungen führten zur Ausarbeitung eines kantonalen Aktionsplans mit fünf Schwerpunkten.

1. Sensibilisierung

The Art of Gueguel aus Monthey gestaltete einen Flyer, der an die Schülerinnen und Schüler verteilt und in den Schulen ausgelegt wird. Dieser visuell sehr ansprechende Flyer illustriert eine Mobbingsituation und enthält die Kernbotschaften «NEIN zu Mobbing» und «Brich dein Schweigen».

Auf der Grundlage eines Skripts, das beschreibt, was Mobbing ist und welche Aspekte typisch sind, erstellte Pentamedia aus Sitten ein Video mit dem Titel «Max gegen Mobbing». Das Kleine Orchester des Kantonalen Konservatoriums untermalte dieses Video musikalisch, während Luciana Brusa, eine Erzählerin, ihre Stimme beisteuerte. Das Video wird im Unterricht abgespielt und besprochen.

Die innovativen und originellen Sensibilisierungswerkzeuge wurden von Fachpersonen aus der Region entwickelt.

2. Prävention

Der Kanton stellt in Zusammenarbeit mit der PH-VS Projekte im Zusammenhang mit dem Zusammenleben und dem Schulklima auf die Beine. Er ermutigt die Schulen, Präventionsmassnahmen zu organisieren, insbesondere an Thementagen zur Gesundheit. Dazu gehören auch Ressourcenlehrpersonen für das Zusammenleben, die in mehreren Primarschulen tätig sind, und die Anstellung einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, die sich mit diesen Themen befasst. Darüber hinaus wird die Schulmediation verstärkt. In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum ICT-VS wird ein Schwerpunkt auf Cybermobbing gelegt.

3. Intervention

Die Arbeitsgruppe verfasste ein Standard-Interventionsprotokoll für den Umgang mit Mobbingfällen. Darin definierte sie die Rollen und Funktionen der verschiedenen Personen. Dazu gibt es eine Beschreibung sowie eine Beobachtungstabelle, die bei der Erkennung von Situationen helfen sollen.

4. Schulung

Damit Schulen bei Mobbingfällen eingreifen können, müssen sie über spezifisch ausgebildete Teams verfügen. Die PH-VS bietet verschiedene individuelle oder schulische Weiterbildungen an, die entsprechend den lokalen Gegebenheiten gewählt werden. 

5. Beurteilung

Die PH-VS nimmt eine neue Beurteilung der Situation im Wallis vor und erstellt ebenfalls Selbstbeurteilungsinstrumente für die Schulen. Diese dienen als Grundlage, um den kantonalen Aktionsplan bei Bedarf sinnvoll anzupassen.

Mobbing in der Schule hinterlässt tiefe Spuren. Jeder Fall ist einer zu viel. Um Mobbing erfolgreich zu bewältigen, ist die Zusammenarbeit aller Partner entscheidend.

© The Art Gueguel: Joël und Julie Schöpfer