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Kantonale Strategie zur Bildung von Medienkompetenz

Handlungsempfehlungen und konkrete Massnahmen für eine altersgerechte Bildschirmnutzung

Der Kanton Wallis lanciert eine kantonale Strategie zur Bildung von Medienkompetenz. Sie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Fachpersonen aus dem Vorschul-, Schul-, Gesundheits- und Präventionsbereich und bietet eine Lösung, die von den Dienststellen für Unterrichtswesen, Berufsbildung, Gesundheitswesen und der Kantonalen Dienststelle für die Jugend getragen wird. Die Strategie enthält Empfehlungen und konkrete Massnahmen, die von der Geburt über die ganze Schulzeit anwendbar sind, wobei die Botschaften dem Alter der Nutzenden angepasst sind. Dieses innovative Projekt wird von der Gesundheitsförderung Wallis koordiniert und kann anderen Kantonen, die ein solches Instrument entwickeln möchten, zur Verfügung gestellt werden. 

Die Einführung einer kantonalen Strategie zur Bildung von Medienkompetenz ist die Antwort auf ein Problem der öffentlichen Gesundheit, das von zahlreichen Fachpersonen aus schulischen und ausserschulischen Kreisen gemeldet wurde. Die COVID-19-Pandemie führte zu einem Anstieg der Bildschirmnutzung zusammen mit dem Auftreten von Entwicklungs- und Verhaltensproblemen bei Kindern jeden Alters. Ausgehend von dieser Feststellung beschloss der Kanton Wallis in Zusammenarbeit mit den Partnern aus den Bereichen Bildung, Jugend und Gesundheitswesen, eine Strategie zu entwickeln, um Eltern und Fachleuten Tipps und Empfehlungen anzubieten. Die Koordination übernimmt die Gesundheitsförderung Wallis.

Die kantonale Strategie zur Bildung von Medienkompetenz ist mit den Zielsetzungen der Walliser Lehrpläne vereinbar. Ihre Botschaften sind auf vier Achsen ausgelegt: Dialog führen, Eigenverantwortung stärken, einen sicheren Rahmen schaffen und Chancen nutzen. Während des Lernprozesses von Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 18 Jahren sind Erwachsene (Eltern, Lehrpersonen, ...) ihre Vorbilder. Sie legen den Rahmen fest, führen sie und ziehen sich dann nach und nach zurück, um den jungen Menschen mehr Freiraum zu geben. Die Botschaften sind altersabhängig und ermöglichen den Nutzenden schrittweise Akteurin und Akteur bzw. Trägerin und Träger ihrer digitalen Praktiken zu werden.

Konkrete Massnahmen, Empfehlungen und Alternativen

Die Broschüre Spieglein, Spieglein... empfiehlt digitale Praktiken und schlägt für jedes Alter Alternativen zum Bildschirm vor. Sie gibt Anleitungen zur Selbsteinschätzung der eigenen Medienkompetenz. Die Broschüre ist auch in Kartenform erhältlich.

Die Internetseite medienkompetenzwallis.ch führt alle Massnahmen auf, die im Rahmen der kantonalen Strategie angeboten werden, wie beispielsweise die Schulung von Fachpersonen im Frühbereich, den Leitfaden «Die Bildschirme und ich», der für die Schulstufen der 3-4H ab kommendem Schulbeginn zur Verfügung steht, oder die Intervention «Hall of Games» für die 9OS. Ausserdem gibt es Videomaterial in zwei Formaten (kurz oder lang) sowie verschiedene Links und Informationen für Kinder und Jugendliche sowie Eltern und Lehrpersonen für jede der sechs Altersgruppen des Ausbildungswegs.

Dieses innovative Projekt vereint alle Fachpersonen, um konkrete Hilfsmittel für die Bildung von Medienkompetenz anzubieten. Es kann anderen Kantonen, die ein solches Instrument entwickeln möchten, zur Verfügung gestellt werden.