Medienmitteilung Kantonales Amt für Gleichstellung und Familie

Bekämpfung von LGBTIQ-Diskriminierung

Bilanz des Aktionsplans und Lancierung der Jahreskampagne
Etwas mehr als ein Jahr nach der Ausarbeitung des kantonalen Aktionsplans gegen die Diskriminierung von LGBTIQ-Personen zieht das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie (KAGF) Bilanz über die Umsetzung seiner Massnahmen. Parallel dazu kündigt das Amt die Lancierung seiner zweiten jährlichen Sensibilisierungskampagne an. 

Am 11. Januar 2022 stellte der Kanton Wallis seinen Aktionsplan zur Bekämpfung der Diskriminierung von LGBTIQ-Personen vor. Um alle Massnahmen zu koordinieren und die verschiedenen Partnerinstitutionen miteinander in Verbindung zu bringen, wurden ein Lenkungsausschuss und eine operative Arbeitsgruppe gebildet, die sich im Lauf des Jahres regelmässig trafen. Im Mai 2022 wurde eine öffentliche Plakatkampagne durchgeführt. Sie betraf das Thema Coming-out und wies zugleich auf das Engagement des Kantons hin. Im Herbst wurden in einer zweiten Phase mit den Videos «Das Wallis ist bunt» eine Reihe von Erfahrungsberichten veröffentlicht.

Seit Herbst 2022 wird im französischsprachigen Kantonsteil eine spezialisierte Beratung für LGBTIQ-Personen angeboten, die soziale Begleitung benötigen. Aus den bisherigen 17 Beratungsstunden, die zwischen September und Dezember 2022 durchgeführt wurden, geht hervor, dass vor allem Themen im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit, Geschlechtsidentität und Migration von Interesse sind. Am 5. Dezember 2022 fand in Siders ausserdem die erste kantonale Tagung zur Sensibilisierung und Schulung der Fachkreise aus dem Sozial-, Gesundheits- und Erziehungswesen statt, an der mehr als 120 Personen teilnahmen. Parallel dazu ermöglicht ein wachsendes Kursangebot für Fachpersonen aus dem deutsch- und französischsprachigen Kantonsteil eine Verbesserung des Wissens rund um die spezifische Betreuung von LGBTIQ-Personen.

Die Netzwerkpartner führen die bereits realisierten Massnahmen fort und entwickeln den Aktionsplan anhand der Bedürfnisse der Betroffenen, die vor allem über die spezialisierte Beratung ermittelt werden, weiter. So soll im Oberwallis analog zum Modell, das seit September 2022 im französischsprachigen Teil des Kantons eingeführt wurde, ein Beratungsangebot eingeführt werden. Ausserdem stehen Massnahmen in den Schulen und im Bildungsbereich zur Diskussion. Im Juni wird das Modul #SOBINICH zur Sensibilisierung des Lehrpersonals getestet. Es soll im Herbst umgesetzt werden. Der Akzent wird dabei auf das Verständnis der Diskriminierungsmechanismen und deren Einfluss auf die psychische Gesundheit, insbesondere von LGBTIQ-Jugendlichen, gesetzt. Ausserdem befindet sich die kantonale Strategie für Gesundheitsförderung und Prävention in der Ausarbeitung, in der das Thema spezifisch behandelt werden soll.

Zum zweiten Mal in Folge wird die jährliche Kampagne am 17. Mai, am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, lanciert. Die Plakate zum Thema Diversität, die das Engagement des Kantons gegen Diskriminierung aufzeigen, werden in fünf Bussen der öffentlichen Verkehrsmittel des Kantons zu sehen sein. An den Bahnhöfen, in den Kinos und in verschiedenen Einkaufszentren werden zudem Spots gezeigt.

Die Kampagne ist rund um pädagogische und erklärende Videos ausgelegt. Darin geht es um die Abkürzung «LGBTIQ», um die Begriffe biologisches Geschlecht, Geschlechtsidentität und Geschlechtsausdruck sowie um romantische und sexuelle Beziehungen. Ein erstes Video wird im Mai und Juni auf den sozialen Netzwerken verbreitet. Der zweite Teil wird zum Schulanfang herauskommen, begleitet von der erneuten Ausstrahlung der Spots in den Kinos.
 

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