Medienmitteilung Dienststelle für Sozialwesen

Auserwählte und geförderte Projekte zugunsten der Generationen 60+

Im Rahmen der Entwicklung seiner Politik zugunsten der Generationen 60+ hat der Kanton Wallis 2022 eine erste Projektausschreibung für und mit Personen ab 60 Jahren lanciert. Die Ergebnisse sind heute bekannt: Von den dreiundzwanzig eingereichten Projekten werden zehn eine finanzielle Unterstützung erhalten.

Die kantonale Koordination zugunsten der Generationen 60+ hat im Jahr 2022 eine erste Projektausschreibung vorgeschlagen. Diese richtet sich an alle Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons, d.h. an Vereine, Klubs, Gemeinden, Jugendliche oder Personen ab 60 Jahren.

Nach der Gründung der kantonalen Koordination zugunsten der Generationen 60+ können nun die ersten konkreten Massnahmen im Zusammenhang mit der kantonalen Politik in diesem Bereich umgesetzt werden. So wurde auf kantonaler Ebene eine Projektausschreibung veröffentlicht. Die Projekte sollten dem fünften Ziel der kantonalen Politik zugunsten der Generationen 60+ entsprechen: "Die Teilhabe fördern und aufwerten". Sie sollten demnach auf den intergenerationellen Kompetenztransfer, die Stärkung der Freiwilligenarbeit und der intergenerationellen Beziehungen, der politischen Teilhabe oder dem Zugang zu kulturellen, touristischen oder Freizeitangeboten sowie dem Zugang zur Bildung abzielen.

Diese erste Projektausschreibung hat sein Ziel mit dreiundzwanzig eingereichten Gesuchen erreicht. Die Konsultativkommission für die Entwicklung der Politik zugunsten der Generationen 60+ fungierte als Jury und beurteilte die fünfzehn Projekte, welche den Auswahlkriterien entsprachen. Die Jury bewertete die Projekte auf der Grundlage der anlässlich der Ausschreibung angekündigten Kriterien: Übereinstimmung mit den Zielen der kantonalen Politik, Einbeziehung der Generationen 60+, Umfang des Projekts, Zugänglichkeit und innovativer Charakter.

Unter Berücksichtigung der Beurteilungskriterien, des zur Verfügung stehenden Betrags und der von den Projektträgern beantragten Beträge wurden insgesamt zehn Projekte ausgewählt, die eine finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 48’550 Franken erhalten werden.

Die Liste der ausgewählten Projekte ist nachfolgend verfügbar. Diese zeigen beispielhaft das Engagement der Generationen 60+, der Gemeinden und der Vereinswelt und können als Vorbilder dienen. Die kantonale Koordination und die Kommission haben ihren Innovationsgrad, ihre Relevanz für die aktuellen Bedürfnisse und den ausgeprägten generationenübergreifenden Charakter einiger Projekte hervorgehoben. Einige Projekte wurden ausgehend von den Bedürfnissen, Wünschen oder Forderungen der Generationen 60+ selbst konzipiert. Die Einbeziehung von Personen ab 60 Jahren in die Projektentwicklung zeigt besonders deutlich ihre Ressourcen und ihren Beitrag an die Gesellschaft und vermittelt dadurch ferner ein positives Image.

Angesichts des Erfolgs dieser ersten Projektausschreibung dürfte im Herbst 2023 ein weiterer ähnlicher Impuls folgen.


 

Liste der auserwählten Projekte:

La Soupe au Caillou: Ein Projekt des Vereins LSenior Suisse in Crans-Montana. Im Rahmen dieses Projekts soll ein kurzes Musical auf der Grundlage des Buches "La soupe au caillou" mit den Kindern der Kindertagesstätte in Crans-Montana und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Pflegeheims in Lens erarbeitet werden. Geplant ist eine öffentliche Aufführung sowie das Schreiben eines von den Seniorinnen und Senioren und Kindern kreierten Buches mit Rezepten für Walliser Suppen. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Verein LSenior Schweiz, der Gemeinde Crans-Montana, dem Gemeindeverband, der schulergänzenden Betreuung Fleur des champs, dem Pflegeheim le Christ-Roi,dem Verein Music4All.

Nachbarschaftshilfe KISS Region Goms: ein Projekt der Genossenschaft Nachbarschaftshilfe KISS Region Goms mit dem Ziel einer generationsübergreifenden Genossenschaft mit Zeitgutschrift für alle Einwohnerinnen und Einwohner der Region. Freiwillige helfen einander in der Nachbarschaft. Die Fachpersonen der Geschäftsleitung koordinieren und begleiten die Gebenden und Nehmenden und in der Genossenschaft wird Gemeinschaft gelebt. Das Projekt stärkt insbesondere den Zusammenhalt, die soziale Integration und Solidarität.

Taling Taling: Ein von Pro Senectute entwickeltes Projekt zum Thema Wissen weitergeben. Das Projekt sieht vor mit älteren Personen zusammenzuarbeiten, die bereit sind, ihre Sichtweisen auf universelle Themen mit der jüngeren Generationen zu teilen. Eine soziokulturelle Animatorin von Pro Senectute sammelte Erfahrungsberichte von Älteren in westafrikanischen Dörfern, wo die alten Menschen die Traditionen bewahren. Sie entwickelte dieses interaktive Spiel, das in Schulen, Seniorengruppen oder an Begegnungs- und Kulturorten, angeboten werden soll. Um die Verbreitung der Aktivität im ganzen Kanton zu gewährleisten wird unter Mitwirkung der Seniorinnen und Senioren eine Videokapsel erstellt.

Café-Rencontre: Conth'Act, die soziokulturelle Aktion von Conthey begleitet die Seniorinnen und Senioren bei der Einrichtung eines Begegnungscafés. Sie folgt damit dem Bedürfnis der Seniorinnen und Senioren, welche das Anliegen eines Begegnungsortes anlässlich eines im 2017 von der Gemeinde organisierten World Cafés geäussert haben. Um vermehrt Seniorinnen und Senioren einzubinden schlägt Conth’Act in einer ersten Phase Aktivitäten und Diskussionsthemen vor. Das Projekt wird dann von den Generationen 60+ selbst verwaltet. Das Begegnungscafé ist nicht nur ein Ort, um sich zu treffen, sondern vor allem auch ein Ort, um sich auszutauschen und Aktivitäten zu unternehmen. Die Originalität des Projekts beruht auf diesen beiden Aspekten und der Selbstverwaltung, langfristig insbesondere durch den Seniorenclub von Conthey, der an der Umsetzung des Projekts mitarbeitet.

Lesefreude für Kinder und Seniorinnen und Senioren: Dieses vom Delegierten für Seniorinnen und Senioren der Stadt Sitten getragene Projekt schlägt vor, dass Seniorinnen und Senioren Kinderkrippen und schulergänzende Betreuungseinheiten für Schülerinnen und Schüler besuchen, um ihnen vorzulesen, ihnen Geschichten zu erzählen oder zu berichten. Die Generationen 60+ und die Kinder nehmen dann an einer generationenübergreifenden Aktivität teil, die auf der Freude am Lesen und Erzählen beruht. Um das Projekt zu verwirklichen arbeitet die Stadt Sitten mit der Konsultativkommission der Seniorinnen und Senioren von Sitten, den Seniorenverbänden und -clubs, der Association sédunoise des lieux d'accueil de l'enfance und der Association l'Arbre à Contes zusammen.

Man atmet in jedem Alter die gleiche Luft: Ein weiteres generationenübergreifendes Projekt der Stadt Sitten. Dieses erstellt eine Verbindung zwischen den Generationen 60+ und den Jugendlichen, insbesondere denjenigen, die das Zentrum RLC (Rencontres (Zusammentreffen), Loisirs (Freizeit), Cultures (Kultur)) besuchen. Jugendliche und Seniorinnen und Senioren werden sich regelmäßig treffen, um Beiträge zur Förderung der generationenübergreifenden Verbindung zu erstellen. Dabei werden verschiedene Technologien wie Fotos, Poster, Videos, Ausstellungen usw. benutzt. Ziel ist es, die Generationen zusammenzubringen und den Transfer von Kompetenzen zwischen den Generationen zu fördern. Die Beiträge werden dann an möglichst viele Menschen weitergeleitet.

LGBTIQ-Senioren einbeziehen: Mit diesem Projekt möchte der Verein Alpagai LGBTIQ+ Seniorinnen und Senioren eine Stimme geben, um ihre Bedürfnisse zu äußern und ihr Fachwissen aufzuwerten. Dies insbesondere gegenüber Institutionen und dem Personal im Sozial- und Pflegebereich. In einem ersten Schritt werden motivierte ältere LGBTIQ+ Personen ihre Erfahrungen in Gruppengesprächen austauschen; danach werden sie sich an der Gestaltung und Organisation einer Konferenz beteiligen können, wo die Ergebnisse dem Personal vom Sozial- und Pflegebereich vorgestellt werden, und dadurch zur Verbesserung der Betreuung von älteren LGBTIQ+ Personen beitragen. Die Sensibilisierung sollte danach durch weitere Konferenzen oder Schulungen fortgesetzt werden.

Zip Zap Senioren in Bewegung: Ausgehend von der Nachfrage der Teilnehmenden anlässlich des offenen Empfangs des Zip Zap, der von der Association socioculturelle de Fully (ASOFY) eingerichtet wurde, entwickelt sich das Konzept mit neuen Aktivitäten weiter. Das Zip Zap ist ein öffentlicher Ort, an dem sich die Seniorinnen und Senioren treffen, um einen Kaffee zu trinken, Aktivitäten zu unternehmen und zu diskutieren. Sie wählen die für das nächste Treffen gewünschte Aktivität selber aus. Um diese Treffen dynamischer zu gestalten, kommt der Zip Zap in Bewegung, indem er über den vorgesehenen Bereich hinausgeht und themenbezogene Aktivitäten anbietet, die von Fachleuten oder Vereinen geleitet werden. Sowohl Menschen mit eingeschränkter Mobilität als auch aktivere Menschen finden so für sie geeignete Aktivitäten.

Ça bouge en EMS: Mit diesem Projekt möchte Les Fleurs du Temps und sein Pflegeheim in Grimisuat (le home Les Crêtes) seine Bewohnerinnen und Bewohner nach draußen führen, um auf angepasste Weise Gymnastik zu betreiben. Die Bewohnerinnen und Bewohner und eine Vertreterin der 60+ der Gemeinde werden in die Auswahl der Fitnessgeräte einbezogen, die in der Nähe des Pflegeheims aufgestellt werden sollen. Dieser Bereich wird sich zu einem Ort der Bewegung und auch der Begegnung entwickeln. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Grimisuat umgesetzt. Um einen Gesundheitsparcours in der Gemeinde zu schaffen, wird diese zudem weitere Fitnessbereiche anbieten, insbesondere in der Nähe der betreuten Wohnungen.

AUKIOSQUE, eine Zeit von Part'âge: Das Bureau régional d'information et coordination (BRIC seniors - Gemeinden Monthey, Collombey-Muraz, Troistorrents, Val d'Illiez, Champéry) arbeitet mit der soziokulturellen Animation von Monthey (Soluna) und deem Verein Pluri-Elles zusammen, um eine partizipative Buvette an den Ufern der Vièze zu betreiben. Hauptsächlich ist dieser Raum als generationenübergreifender und interkultureller Treffpunkt gedacht. Während der warmen Jahreszeit soll in diesem zudem Aktivitäten für die Seniorinnen und Senioren anbieten. Diese beteiligen sich an der Ausarbeitung des Programms zu ihren Gunsten und an der Führung der Buvette.

Illustrationsbild