Medienmitteilung Departement für Volkswirtschaft und Bildung

Walliser Schule - Aktueller Stand der Aufnahme ukrainischer Schülerinnen und Schüler

Knapp ein Jahr nach Beginn des Konflikts in der Ukraine besuchte der Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Bildung, Christophe Darbellay, die Strukturen, die für die Aufnahme ukrainischer Schülerinnen und Schüler in einer Primarklasse und in einer Sekundarklasse in Fully eingerichtet wurden. Sobald es nicht mehr möglich ist, die Kinder in reguläre Schulklassen zu integrieren, werden Klassen für Fremdsprachige eröffnet. Bisher werden etwa 700 ukrainische Schülerinnen und Schüler im Wallis unterrichtet. Einige Gebiete werden aufgrund der grossen Anzahl zu integrierender Kinder stark beansprucht, so beispielsweise das Vallée d’Illiez, Nendaz oder Martinach, die Situation ist aber weiterhin unter Kontrolle.

Das Departement für Volkswirtschaft und Bildung hat den Auftrag, allen Kindern unabhängig ihres Status während der obligatorischen Schulzeit einen qualitativ hochwertigen Unterricht zu garantieren und dabei eine optimale Aufnahme fremdsprachiger Kinder sicherzustellen.

Etwa 700 ukrainische Schülerinnen und Schüler werden auf kantonaler Ebene beim Erlernen der Sprache der Gastregion begleitet. Beinahe die Hälfte dieser Schülerinnen und Schüler besuchen die Primarschule, ein Fünftel die Orientierungsschule und fast ein Drittel die Integrationsklassen der Dienststelle für Berufsbildung (DB).

Die Walliser Schule verfügt über eine grosse Erfahrung in der Aufnahme fremdsprachiger Schülerinnen und Schüler, die im Durchschnitt etwas weniger als 3 Prozent der Schülerinnen und Schüler der obligatorischen Schulzeit ausmachen (ca. 1000). Der Konflikt in der Ukraine, der im Februar 2022 begann, bedeutete die kurzfristige Aufnahme zahlreicher ukrainischer Flüchtlinge, die sich im Wallis niederliessen. Angesichts dieses Konflikts aber auch der allgemeinen Zunahme von Migrationsströmen liegt diese Zahl zurzeit bei über 4,5 Prozent, mit anderen Worten bei 1600 Schülerinnen und Schülern.

Diese werden in der Regel in reguläre Schulklassen integriert und profitieren von Stützkursen für das Erlernen der Sprache in der Gastregion. Je nach den örtlichen Gegebenheiten und bei einer erhöhten Anzahl Anfragen in derselben Region werden andere Lösungen gesucht, wie beispielsweise die Eröffnung von fremdsprachigen Gruppen mit Integrationszeiten in Regelklassen. Die Dienststelle für Unterrichtswesen hat zudem Klassen in den neuen, vom Amt für Asylwesen (AAW) eingerichteten Erstempfangsstrukturen eröffnet.

Die Situation wird somit von Fall zu Fall analysiert, wie namentlich in den interkommunalen Schulen im Vallée d’Illiez, in Nendaz oder Martinach. Seit letztem Herbst hat das Zentrum für Entwicklung und Therapie des Kindes und Jugendlichen (ZET) eine ukrainische Psychologin angestellt, die sich um die Bedürfnisse derjenigen Kinder kümmert, die eine Betreuung in ihrer Muttersprache benötigen. Die Entwicklung der Schülerzahlen wird in allen Schulen eng verfolgt und es findet ein ständiger Austausch mit den Schuldirektionen und dem AAW statt, um einen qualitativ hochwertigen Unterricht sowohl für die Fremdsprachigen als auch für die Walliser Schulkinder zu gewährleisten.

Die Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren besuchen mehrheitlich die Integrationsklassen der Berufsfachschule für Handwerk und Bereich Gesundheit& Soziales in Martinach und erlernen dort die Sprache, bevor sie eine weiterführende Schule besuchen oder in den Arbeitsmarkt eintreten. Während des gesamten Ausbildungsprozesses absolvieren sie Praktika, zunächst im geschützten Rahmen und später in Walliser Unternehmen, um eine Berufswahl zu treffen und diese zu bestätigen.

In den Integrationsklassen befinden sich zurzeit mehr als 560 Schülerinnen und Schüler, wovon 145 aus der Ukraine stammen. Insgesamt gibt es 43 Klassen mit insgesamt 872 Wochenlektionen. Die Schülerinnen und Schüler, die ihre Ausbildung für das Schuljahr 2023/24 in der Integrationsklasse fortsetzen, werden je nach Sprach- und Schulniveau in verschiedene Klassen eingeteilt.

© Fondue Studio
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