Medienmitteilung Staatsrat

Neujahrsempfang des Staatsrates

Die Walliser Regierung hat diesen Montag in der Mediathek in Sitten die religiösen, politischen, juristischen, wirtschaftlichen und militärischen kantonalen Behörden, Vertreter der Stadt und der Burgergemeinde von Sitten sowie die Medienvertreter zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang empfangen. Im Mittelpunkt standen die heftigen gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre, die Umbrüche, die sie mit sich bringen, und die Bedeutung des individuellen Handelns, um diese Veränderungen in Chancen umzuwandeln, die zur Verbesserung des Zusammenlebens beitragen können.

Zum Jahreswechsel empfing der Staatsrat Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen institutionellen Behörden des Kantons Wallis. Staatsratspräsident Roberto Schmidt nutzte die Wiederaufnahme des traditionellen Behördenempfangs nach einer zweijährigen Zwangspause aufgrund der COVID-19-Pandemie, um auf die tiefgreifenden Veränderungen der letzten drei Jahre einzugehen. Gesundheitskrisen, bewaffnete Konflikte in Europa, große Migrationsströme sowie Energie- und Klimakrisen - die Ereignisse haben sich überschlagen. Laut dem Regierungspräsidenten hat sich nicht nur die Welt verändert, sondern die Krisen haben auch unsere Gesellschaft erschüttert und unser Verhalten in vielen Bereichen unseres Lebens deutlich verändert

Die Welt jedoch keineswegs am Abgrund, sondern erinnert uns lediglich daran, dass wir ständigen Veränderungen ausgesetzt sind und dass jede Erschütterung auch eine Chance ist, um die Gemeinschaft voranzubringen. So haben diese aufeinanderfolgenden Krisen beispielsweise die digitalen Transformationsprozesse in den Beziehungen zwischen Bürgern und Verwaltung beschleunigt sowie die Bedeutung, aber auch die Anfälligkeit bestimmter Sektoren hervorgehoben, die für das Funktionieren der Gesellschaft unverzichtbar sind, wie der Gesundheitssektor oder die wirtschaftliche Landesversorgung. Schlussendlich haben sie die Bevölkerung noch stärker für die Probleme des Klimawandels und des Klimaschutzes sensibilisiert und sie haben den Wert und die Bedeutung von Elementen wie Solidarität, Freiheit, Frieden, Integrität und Sicherheit in Erinnerung gerufen, die manchmal als selbstverständlich angesehen werden. Der Präsident der Walliser Regierung gelangte zu dem Schluss, dass diese Krisen uns auch dabei helfen können, Veränderungen auf individueller Ebene zu akzeptieren. Sie geben uns den Mut und die Motivation für persönliche Veränderungen, auch wenn sie uns aus unserer Komfortzone herausholen.

Der Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey, hat seinerseits die Zukunft der Menschheit erwägt. Dabei ging er auf zwei Zahlen ein, die das neue Jahr bestimmen könnten. Die Schweiz hat die Grenze von 9 Millionen Einwohnern überschritten und die Welt die von 8 Milliarden. Doch selbst bei diesen Zahlen erinnerte Bischof Lovey daran, dass jedes Wesen einzigartig ist und dass es auf die Namen ankommt, nicht auf die Zahl. Über alle Zeiten hinweg ist die Geburt eines Kindes immer ein Zeichen der Hoffnung. Die Volkszählungen, welche die menschlichen Wesen auf der Erde zählen dürfen keinesfalls dazu dienen, uns zu spalten und uns Angst zu machen, indem sie uns glauben lassen, dass wir genug oder zu viel für die zukünftigen Generationen sind. Jean-Marie Lovey wünschte sich, dass das Jahr 2023 es uns somit ermöglicht, die Welt neu zu gestalten.