Medienmitteilung Departement für Volkswirtschaft und Bildung

Campus Energypolis - In Sitten entsteht das Forschungszentrum für alpine und polare Umwelt (ALPOLE)

Zehn Jahre nach der Unterzeichnung der Vereinbarung über die Ansiedlung des Zentrums EPFL Valais Wallis in Sitten erreicht der Campus Energypolis heute mit der Eröffnung des ALPOLE-Gebäudes einen neuen Meilenstein. Für die Einrichtung des Forschungszentrums für alpine und polare Umwelt war eine Investition von 58,55 Millionen Franken nötig, die durch den Kanton Wallis und die Stadt Sitten finanziert wurde. ALPOLE beherbergt über acht Labors sowie mehr als 150 Expertinnen und Experten und soll international mitmischen. Derweil ist bereits ein neues Forschungszentrum für grüne Energiewende in Sitten in Planung, das Gegenstand einer Grundsatzvereinbarung zwischen dem Staatsrat und der EPFL ist.

Der 2012 aufgegleiste Campus Energypolis wird weiterentwickelt. Dieses Ökosystem der Innovation vereint die EPFL Valais Wallis, die HES-SO Valais-Wallis und die Stiftung The Ark. Mit der Eröffnung des Forschungszentrums für alpine und polare Umwelt (ALPOLE) wird die zweite Phase der Ansiedlung der EPFL (Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne) im Kanton abgeschlossen.

Von den 410 Millionen Franken, die der Walliser Grosse Rat zugunsten des Campus Energypolis (EPFL Valais Wallis und HES-SO Valais-Wallis) gewährte, waren 58,55 Millionen Franken für die Umsetzung des Gebäudes ALPOLE bestimmt. Der Staat Wallis und die Stadt Sitten zahlten hierfür 51,2 bzw. 7,35 Millionen Franken. Der Kauf des ehemaligen Druckzentrums Les Ronquoz erforderte einen Betrag von 20 Millionen Franken. Dessen Umbau bedingte eine Investition von 38,55 Millionen Franken.

ALPOLE soll ein Kompetenzzentrum von internationaler Bedeutung in den Bereichen Wissenschaft und Ingenieurwesen der alpinen und polaren Umwelt werden. Seine Schaffung ist insbesondere im aktuellen Kontext von grosser Wichtigkeit. Denn die dort durchgeführten Forschungsarbeiten befassen sich mit der Untersuchung des Klimawandels in höheren Lagen und auf hohen Breitengraden sowie extrem empfindlichen Umgebungen, die schnellen Veränderungen unterliegen und die Walliser Alpen direkt betreffen.

Zu Beginn verfügt das Zentrum über acht Lehrstühle der EPFL, von denen die meisten neu geschaffen werden und die insgesamt 150 bis 180 hochqualifizierte Expertinnen und Experten beschäftigen. Durch seine akademischen Tätigkeiten und seine Ausrichtung bietet das Zentrum zudem eine solide Grundlage und Unterstützung für das Swiss Polar Institute, das bereits dort angesiedelt ist. ALPOLE beherbergt auch einen Teil der Tätigkeiten des Interdisziplinären Zentrums für Elektronenmikroskopie (CIME) sowie die operative Direktion der EPFL Valais Wallis.

 

Der Campus EPFL Valais Wallis zählt derzeit 16 Forschungseinheiten, darunter 7 Lehrstühle, die vom Kanton Wallis finanziert werden, und beschäftigt rund 220 Personen. Bis Ende 2021 haben die EPFL und ihre Partner insgesamt 155 Millionen Franken aufgewendet, um die Ansiedlung der Schule im Wallis umzusetzen. Seit Projektstart haben die Labors der EPFL Valais Wallis mehr als 104 Millionen Franken von Industrie- und Forschungspartnern eingebracht.

 

Der Walliser Standort der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut. Am 30. November 2022 unterzeichneten der Walliser Staatsrat und das Präsidium der EPFL eine Grundsatzvereinbarung über die dritte Phase der Ansiedlung der EPFL im Kanton. Diese wird sich mit der Schaffung eines nationalen Zentrums für Forschung, Innovation und Bildung rund um die grüne Energiewende befassen. Ergänzend zu den Arbeiten von ALPOLE zu den Auswirkungen des Klimawandels wird dieses Zentrum für grüne Energie Forscherinnen und Forscher beherbergen, die an Lösungen zur Bekämpfung des Klimawandels arbeiten. Es wird mit vier Lehrstühlen der EPFL beginnen.

 

 

 

Der akademische Kern von ALPOLE besteht zunächst aus acht Forschungseinheiten:

  • Environmental Computational Science and Earth Observation Laboratory (Labor für computergestützte Umweltwissenschaften und Erdbeobachtung);
  • Extreme Environments Research Laboratory (Forschungslabor für extreme Umgebungen);
  • Laboratory of Catchment Hydrology and Geomorphology (Labor für Hydrologie und Geomorphologie);
  • Laboratory of Cryospheric Sciences (Labor für kryosphärische Wissenschaften);
  • River Ecosystems Laboratory (Labor für Flussökosysteme);
  • Microbiome Adaptation to the Changing Environment Laboratory (Labor für Anpassung von Mikrobiomen an wandelnde Umgebungen);
  • Soil Biogeochemistry Laboratory (Labor für Bodenbiogeochemie);
  • Smart Environmental Sensing in Extreme Environnements (Intelligente Umweltsensorik in extremen Umgebungen).

 

© Olivier Maire
Von links nach rechts: Michael Hengartner, Präsident des ETH-Rats /Julia Schmale, Professorin an der EPFL, Labor für die Erforschung extremer Umgebungen / Roberto Schmidt, Chef des Departements für Finanzen und Energie /Sophia Dini Delegierte für Wirtschaft und Innovation /Martin Vetterli, Präsident der EPFL - Philippe Varone, Präsident von Sitten/ Christophe Darbellay, Chef des Departements für Wirtschaft und Bildung. Olivier Maire © Olivier Maire
Roberto Schmidt, Chef des Departements für Finanzen und Energie © Olivier Maire
Christophe Darbellay, Chef des Departements für Wirtschaft und Bildung © Olivier Maire
Philippe Varone, Präsident von Sitten © Olivier Maire
Julia Schmale, Professorin an der EPFL, Labor für die Erforschung extremer Umgebungen / Roberto Schmidt, Chef des Departements für Finanzen und Energie © Olivier Maire