Medienmitteilung Kantonales Amt für Gleichstellung und Familie

Mädchen und Jungs erweitern ihren beruflichen Horizont

Mädchen und Jungs entdecken am Nationalen Zukunftstag vom 10. November 2022 die Vielfalt der Berufswelt. Sie erweitern ihre Zukunftsperspektiven, indem sie sich nicht an stereotypen Geschlechterrollen, sondern an ihren Neigungen und Talenten orientieren.
 

Junge Menschen ergreifen einen Beruf, um sich eine Lebensgrundlage zu schaffen. Doch die Wahl eines bestimmten Berufs erfolgt nicht allein des Geldes wegen. Ein Beruf soll dazu beitragen, eigene Begabungen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sich selbst zu verwirklichen. Umso wichtiger ist eine Berufswahl ohne Vorurteile.

Die Jugendlichen in der Schweiz können aus rund 250 Lehrberufen wählen. Trotzdem schränken sie sich bei ihrer Berufswahl stark ein. Die Hälfte der jungen
Frauen wählt ihren Lehrberuf aus nur fünf Berufen, die jungen Männer aus immerhin 16. Die gewählten Berufsfelder sind stark geschlechtsspezifisch geprägt; sie beruhen oft auf überholten Geschlechterklischees.

Der Seitenwechsel steht im Zentrum
Unter dem Motto «Seitenwechsel» zeigt der Zukunftstag Perspektiven auf für ein modernes Berufs- und Rollenverständnis. Er richtet sich dabei bewusst an
Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse. Diese stehen noch nicht unmittelbar vor der Berufswahl. Stattdessen können sie vorurteilsfrei Berufsfelder erkunden, die ihren persönlichen Neigungen und Talenten entsprechen. Es geht für sie am Zukunftstag also nicht darum, in einem Wunschberuf zu schnuppern. Stattdessen erkunden sie Berufe, die stereotyp nicht mit ihrem Geschlecht in Verbindung gebracht werden, um sich später vorurteilsfrei für einen Einstieg in die Berufswelt zu entscheiden, der ihnen zusagt.

Somit leistet der Zukunftstag einen gesellschaftlich wichtigen Beitrag, um starre Vorstellungen von weiblichen und männlichen Rollen aufzuweichen. Er erweitert jungen Menschen den Horizont und eröffnet ihnen Perspektiven – für eine offene Berufswahl und für eigenständige Lebensentwürfe.

Das Angebot des Zukunftstags
Der Zukunftstag besteht aus einem Grundprogramm und aus Spezialprojekten für Mädchen sowie aus Spezialprojekten für Buben. Durchgeführt wird er jeweils am zweiten Donnerstag im November. Der nächste Zukunftstag findet am Donnerstag, dem 10. November 2022 statt.

Das Grundprogramm
Im Grundprogramm begleiten Mädchen und Buben eine Bezugsperson zur Arbeit. Bei der Wahl der Begleitperson steht das Entdecken geschlechtsuntypischer Berufe im Zentrum. So begleiten Mädchen eine Person aus ihrem Umfeld, die in einem Beruf mit grösserem Männeranteil tätig ist. Während Buben eine Person aus ihrem Umfeld begleiten, die einen Beruf mit einem höheren Frauenanteil ausübt.

Die Spezialprojekte für Mädchen und Jungs
Viele Betriebe, Organisationen und Bildungsinstitutionen führen am Zukunftstag spezielle Programme durch. Sie laden Mädchen und Buben dazu ein,
geschlechtsuntypische Arbeitsbereiche zu entdecken. Spezialprojekte für Mädchen ermöglichen den Mädchen Einblicke in den Metall- und Maschinenbau, die Elektro- und Gebäudetechnik, das Bau- und Ingenieurwesen, die Schreinerei oder Zimmerei, die Informatik, die Forschung, in Waldberufe, die Landwirtschaft, die Politik sowie in den Berufsalltag einer weiblichen Führungskraft. Spezialprojekte für Buben ermöglichen ihnen Einblicke in Betreuung,
Gesundheitswesen, Pädagogik, Soziale Arbeit, Veterinärmedizin, den Beruf des Coiffeurs, des Drogisten oder des Fachmanns Apotheke, in die Ergotherapie,
Podologie, Floristik, Logopädie, Heilpädagogik, Physiotherapie, das Personalwesen und weitere mehr.

Lehrerinnen und Lehrer engagieren sich ebenfalls
Zahlreiche Schulleitungen und Lehrpersonen in der ganzen Schweiz unterstützen die Mädchen und Buben bei einer Berufswahl, die auf Talente und Interessen setzt. Sie veranstalten Thementage oder -wochen zur geschlechteruntypischen Berufswahl
 

Ein Tag, von dem alle profitieren
Von den verschiedenen Angeboten und Aktivitäten am Zukunftstag können alle profitieren. Junge Menschen entdecken berufliche Möglichkeiten und erweitern ihren Berufswahlhorizont. Betriebe und Organisationen gewinnen durch die Nachwuchsförderung künftige Fachkräfte und wecken das Interesse für ihr Unternehmen sowie für ihr Berufsfeld.
 

Die Spezialprojekte werden unterstützt von: AM Suisse, Baukader Schweiz, Codoc, coiffureSUISSE,
CURAVIVA Schweiz, Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverband (DLV), EVS/ASE
ErgotherapeutInnen-Verband Schweiz, florist.ch, Holzbau Schweiz, ICT-Berufsbildung Schweiz,
labmed schweiz, netzwerk frau und sia, OdA AgriAliForm, Schweizer Gewerbeverband sgv,
Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften SATW, Schweizerischer
Apothekerverband pharmaSuisse, Schweizerischer Baumeisterverband SBV, Schweizerischer
Drogistenverband, Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein SIA, scienceindustries, Swico,
Swiss Engineering STV, Swissmem, Verband Kinderbetreuung Schweiz kibesuisse.
Der Nationale Zukunftstag ist ein Projekt der Gleichstellungsfachstellen und -kommissionen sowie der
Partnerinnen/Partner der Kantone AG, AR, BE, BL, BS, FR, GE, GL, GR, LU, NE, SG, SZ, TI, UR, VD,
VS, ZG, ZH sowie der Stadt Bern, der Stadt Zürich und des Fürstentums Liechtenstein. Er wird vom
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) finanziell unterstützt.
 

 

Detaillierte Auskünfte zu den Projekten:
www.nationalerzukunftstag.ch

 

Informationen zu den Angeboten in den einzelnen Kantonen erhalten Sie bei den
kantonalen Fachstellen/Kommissionen für die Gleichstellung von Frau und Mann
(www.nationalerzukunftstag.ch/kontakt/traegerschaft).
 

© Roman Hermann