Medienmitteilung

MWintermonitoring des Grossraubwildes - Vier unterschiedliche Wölfe indentifiziert

04/03/2016 | Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere

Im Verlaufe eines Wintermonitorings der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW), sind vier unterschiedliche Wölfe im Wallis identifiziert worden, darunter auch zwei bisher unbekannte Wölfe (M63 und M64).  Dieses Monitoring zeigt, dass in der Augstbordregion ein Wolfspaar unterwegs ist, welches den Raum zwischen Zeneggen und Agarn regelmässig als Streifgebiet nutzt. Die DJFW erachtet es deshalb als wahrscheinlich, dass sich in diesem Gebiete im Verlaufe des Jahres ein Wolfsrudel bilden wird.

Der Winter eignet sich hervorragend für das Monitoring des Grossraubwildes, da die Spuren im Schnee leicht festgestellt und verfolgt werden können. Die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) führt deshalb in den Wintermonaten in verschiedenen Regionen des Kantons ein Spurenmonitoring durch. Die Dienststelle führt diese Monitorings gestützt auf die in der eidgenössischen und kantonalen Gesetzgebung enthaltenen Aufträge durch.

Aufgrund der Präsenz von mehreren Wölfen in der Augstbordregion im letzten Sommer bis in den Spätherbst, wurde für diese Region das Monitoring mit einzelnen Fotofallen ergänzt. Bei der Kontrolle der Fotofallen suchen die Wildhüter auf festgelegten Routen nach Spuren der Grossraubtiere und stossen dabei in der Regel auch auf Probematerial für die Durchführung von DNA-Analysen (Urin, Kot, Haare, usw.).

Das Ende Jahr begonnene Monitoring zeigt nun, dass sich verschiedene Wölfe in unserem Kanton aufhalten:

  • Im Raume Brig und anschliessend im Simplongebiet wurde ein bisher unbekannter Wolf (M63) festgestellt.
  • Die Analyse einer eingeschickten Probe aus dem Raume Törbel weist auf den bereits bekannten Wolf (M59) hin, der im letzten Sommer an den dortigen Rissen beteiligt war.
  • In der Augstbordregion wurde festgestellt, dass zwei Tiere gemeinsam unterwegs sind. Diese nutzen den Raum vom Talgrund bis zur oberen Waldgrenze. Verschiedene Fotos und DNA-Analysen bestätigen, dass es sich um den weiblichen Wolf (F14) und den männlichen Wolf (M59) handelt.  Diese wurden in  der Umgebung von Zeneggen und im Raume Agarn-Asp-Oberems fotografiert. Ein weiterer bisher nicht identifizierter Wolf wurde im Raume Oberems festgestellt.
  • Im Lötschental bestätigen verschiedene Risse an Rot- und Rehwild die Präsenz des Wolfes. Am 26. Februar stellten die Wildhüter die gleichzeitige Präsenz der Wölfe im Lötschental und im Gebiet Oberems fest. Es handelt sich somit in den beiden Gebieten um unterschiedliche Tiere.
  • Im Val d’Herens weisen einzelne gerissene Gämsen ebenfalls auf den Wolf als Verursacher hin. Der Riss einer Rehgeiss am 28. Februar im Vallon de Réchy bestätigt die Wolfspräsenz in der Region.
  • Im Val d’Entremont wies ein Rotwildriss auf die Wolfspräsenz hin. Der Wolf wurde  von einer Privatperson fotografiert und  dessen Anwesenheit durch die von Wildhütern festgestellten Spuren bestätigt. Die DNA- Analyse ergab nun einen bisher nicht bekannten männlichen Wolf, welcher mit M64 bezeichnet wurde.

Aufgrund der im Verlaufe des Winters gemachten Beobachtungen und Feststellungen ist somit erwiesen, dass in der Augstbordregion ein Wolfspaar unterwegs ist, welches den Raum zwischen Zeneggen und Agarn regelmässig als Streifgebiet nutzt. Die DJFW erachtet es deshalb als wahrscheinlich, dass sich in diesem Gebiete im Verlaufe des Jahres ein Wolfsrudel bilden wird. Die Jagdaufsichtsorgane werden die Entwicklung im Auge behalten, so dass die DJFW jeweils rechtzeitig und sachbezogen die interessierten Kreise orientieren kann.

Das Monitoring wird nun im üblichen Rahmen durchgeführt. Die interessierten Kreise, namentlich die Landwirtschaft werden laufend informiert. Dies erlaubt es der Landwirtschaft die notwendigen Massnahmen zu planen und umzusetzen, insbesondere im Bereich des Herdenschutzes.