Medienmitteilung Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen

Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen - Jahresbericht 2021

Die Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen (DVSV) hat ihren Jahresbericht 2021 publiziert. Die durchgeführten Kontrollen und Analysen haben insbesondere Folgendes hervorgehoben. Die Radioaktivitätswerte, die in Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) im Fleisch von Wildschweinen gemessen wurden, lagen innerhalb der vorgeschriebenen Normen. Die Analysen zum Nachweis von Radon im Trinkwasser haben keine Überschreitung der gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwerte gezeigt. Inspektionen von Schulkantinen und Onlinehandel haben hingegen Verbesserungspotenzial offengelegt. Weiter hat sich das kantonale Veterinäramt weiterhin für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere eingesetzt. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Geflügel aufgrund der Vogelgrippe und des Schwerpunktprogrammes des Bundes sowie den Schafen und der Moderhinke.

Radioaktivität und Radon in Lebensmitteln

Unsere Umwelt beeinflusst die Qualität der Lebensmittel. Die DVSV hat deshalb 2021 die Radioaktivität in Lebensmitteln kontrolliert. In Zusammenarbeit mit der DJFW wurde das Fleisch von Wildschweinen auf Radioaktivität untersucht. Alle 32 untersuchten Proben waren konform.

Die DVSV hat ebenfalls Analysen zum Nachweis von Radon im Trinkwasser durchgeführt. Dieses seltene, natürlich vorkommende Edelgas kommt in der Schweiz mit erhöhten Konzentrationen in mehreren Zonen wie im Jura oder in der Alpenregion vor. Im Wallis sind die betroffenen Gebiete insbesondere das Mont-Blanc Massiv, das Saastal und das Mattertal. Radon kann für die Gesundheit gefährlich sein. Insbesondere wenn es durch Einatmen über die Lungen aufgenommen wird, ist ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs nicht auszuschliessen. Das Vorkommen von Radon in Wohnbereichen kann potenziell aus dem Trinkwasser resultieren. Alle 20 untersuchten Trinkwassernetze haben jedoch die gesetzlichen Vorgaben betreffend die Radonkonzentration erfüllt.
 

Inspektion der Schulkantinen

Im vergangenen Jahr hat das Lebensmittelinspektorat vermehrt Schulkantinen, Kinderkrippen und Kindertagesstätten untersucht. Hier ist es zu hohen Beanstandungsquoten gekommen. Von 111 untersuchten Betrieben wurden 61% beanstandet. In den meisten Fällen handelte es sich allerdings nicht um grosse Mängel im Hygienebereich. Die festgestellten Probleme betreffen insbesondere Punkte wie fehlende Temperaturkontrollen und Rückverfolgbarkeit, fehlendes Material zur hygienischen Händereinigung oder abgelaufene Mindesthaltbarkeitsdaten.

Onlinehandel

Immer mehr Lebensmittelbetriebe betreiben nebst ihrem traditionellen Geschäft einen Onlineshop. Vielfach ist den Betreibern nicht oder nur unzureichend bewusst, welche Angaben zu den online vermarkteten Produkten gemacht werden müssen. Bei vorverpackten Lebensmitteln im Onlinehandel sind für die Konsumenten mit wenigen Ausnahmen dieselben Informationen notwendig, wie bei einem Verkauf in einem Geschäft. Bei 10 von 11 kontrollierten Betrieben wurden im Kanton Wallis Mängel bei den Angaben der vermarkteten Lebensmittel festgestellt. Es bedarf erheblicher Anstrengungen betreffend Kundeninformation seitens der Betriebe, welche Onlinehandel betreiben.

Tierschutz

Nach einem Rückgang aufgrund der Seuchenlage im Jahr 2020 stieg die Zahl der Meldungen im Bereich Tierschutz (insbesondere über Tiermisshandlungen) im Jahr 2021 wieder stark an. Der Anstieg von Angriffen durch Hunde, sei es auf Tiere oder auf Menschen, hat sich weiter fortgesetzt.

Darüber hinaus wurden im Rahmen des vom Bund eingeführten Schwerpunktprogramms zur Kontrolle von Geflügelhaltungen, in Betrieben mit mehr als 50 Tieren eingehende Kontrollen durchgeführt. Die vorläufige Bilanz lautet, dass in der Hälfte der kontrollierten Betriebe ein oder zwei Mängel festgestellt wurden, die Korrekturmassnahmen erforderlich machten.
 

Tiergesundheit

Im Bereich der Tiergesundheit begannen die Anstrengungen zur Bekämpfung der Bovinen Virusdiarrhoe (BVD) erste Früchte zu tragen.

Die Bekämpfung der Moderhinke wurde 2021 im Wallis als Vorbereitung auf das ab 2024 geplante, obligatorische nationale Programm gestartet. Das kantonale Veterinäramt unterstützt in Zusammenarbeit mit dem Bund, im Rahmen eines Pilotprojektes, diejenigen Tierhalter, die ihre Herden schon vorgängig und freiwillig sanieren. Alle Schafhalterinnen und Schafhalter im Kanton können sich bis spätestens am 31. Dezember 2023 dafür anmelden.

Im Jahr 2021 wurden im Wallis keine hochansteckenden Tierseuchen zu verzeichnen. Die Massnahmen des Bundes zum Schutz von Hausgeflügel vor einer Infektion mit der Vogelgrippe (aviäre Influenza), die von Wildvögeln übertragen wird, wurden in den Gemeinden entlang des Genfersees umgesetzt. Diese Massnahmen bestanden im Wesentlichen darin, den Kontakt zwischen Wild- und Hausvögeln zu vermeiden. Sie konnten den rund 1700 beim Kanton registrierten Tierhaltern mithilfe des 2020 eingeführten Online-Registrierungssystems direkt mitgeteilt werden. Die Bedeutung dieser Registrierungspflicht, die ein zentrales Element der Prävention darstellt, wurde bei dieser Gelegenheit in Erinnerung gerufen, da die Meldedisziplin noch verbessert werden muss: Derzeit ist etwa die Hälfte der Halter im Kanton registriert.