Medienmitteilung Dienststelle für Umwelt

Alte Deponie Gamsenried - Grundwasserüberwachung bei Gamsen/Brigerbad verstärkt

Das Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt hat beschlossen, das Grundwasser-Messnetz im Abstrom der alten Deponie Gamsenried auszubauen. 35 zusätzliche Piezometer wurden in der Region Gamsen/Brigerbad installiert. Mit den neuen Beobachtungspunkten kann die Grundwasserqualität über zahlreiche Parameter überwacht werden, insbesondere die Mengen und Konzentrationen von Benzidin. Die ersten Resultate bestätigen die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen der Lonza mit Benzidinkonzentrationen von bis zu mehreren hundert ng/L im Abstrom der Deponie. Während der kommenden Sicherungs- und Sanierungsarbeiten der Deponie hat der Grundwasserschutz oberste Priorität. Auch bei den anstehenden Arbeiten der 3. Rhonekorrektion gilt es die Grundwasserbelastung zu berücksichtigen. Deshalb ist eine verstärkte Überwachung des Grundwassers in dieser Region notwendig.

Schadstoffe aus der sanierungsbedürftigen alten Deponie Gamsenried belasten das Grundwasser zwischen Brig und Visp. Die bisherigen regelmässigen Untersuchungen der Lonza haben gezeigt, dass insbesondere die Konzentration von Benzidin im Abstrom der Deponie oberhalb des massgebenden Grenzwertes liegt. Die beiden Generationenprojekte - die Sanierung der alten Deponie Gamsenried und die 3. Rhonekorrektion - werden in einem besonders engen Talabschnitt in einem Gewässerschutzbereich des Grundwassers umgesetzt und müssen deshalb mit grösster Vorsicht durchgeführt werden. Die Dienststelle für Umwelt (DUW) verlangt für beide Projekte umfassende Überwachungsmassnahmen und koordiniert beziehungsweise beaufsichtigt diese. Die Lonza führt ihrerseits im Abstrom der Deponie bereits eine Behandlung des Grundwassers mittels einer Biosparging-Anlage durch. Dabei wird Luft in das Grundwasser unterhalb der Deponie eingeblasen, um den biologischen Abbau von Benzidin zu beschleunigen.

35 zusätzliche Piezometer verstärken das bestehende Messnetz zur Überwachung des Grundwassers in der Region Gamsen/Brigerbad. Zahlreiche deponierelevante Parameter werden dabei analysiert. Die ersten Resultate bestätigen die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen der Lonza mit Benzidinkonzentrationen von bis zu mehreren hundert ng/L im Abstrom der Deponie. Eine vertiefte Auswertung erfolgt nach Abschluss der ersten kompletten Messreihe im Sommer 2022. Diese Resultate bilden eine wichtige Grundlage für die Planung der anstehenden Arbeiten.

Um zusätzliche Sicherheit zu gewinnen, werden Proben aus sensiblen Messstellen neu mit einer besonders tiefen Bestimmungsgrenze für Benzidin untersucht. In der am nächsten gelegenen Trinkwasserfassung (Chummudeerfji, Raron) wurde weiterhin kein Benzidin gemessen. Eine Probe aus einem Brunnen des Thermalbades Brigerbad lag mit 0,2 ng/L knapp über der Bestimmungsgrenze von 0,1 ng/L. Bei der in so einem Fall standardmässig durchgeführten Nachbeprobung sowie bei weiteren Kontrollmessungen konnte kein Benzidin nachgewiesen werden. Selbst bei einer möglichen Verunreinigung in dieser Grössenordnung würde gemäss Einschätzung des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) keine gesundheitliche Gefahr für Badegäste bestehen.

Die Brunnen und Quellen sowie die Trinkwasserfassung werden weiterhin streng überwacht.

Mit dem Ausbau des Messstellennetzes in der Region Gamsen/Brigerbad verfügen der Kanton und die Lonza nun über eines der dichtesten Messstellennetze im Rhonetal. Dies erlaubt, die Sicherung und die Sanierung der alten Deponie als auch die 3. Rhonekorrektion mit den entsprechenden Vorsichtsmassnahmen umzusetzen. Falls nötig, wird eine weitere Verdichtung des Messstellennetzes in den kommenden Projektphasen vorgenommen.

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