Medienmitteilung Dienststelle Hochwasserschutz Rhone

3. Rhonekorrektion bei Martinach - Verpflichtungskredit beim Grossen Rat beantragt

Die 3. Rhonekorrektion schreitet gemäss dem generellen Flussbauprojekt voran. Der Staatsrat hat beschlossen, dem Grossen Rat in der Märzsession 2022 einen Verpflichtungskredit über 56 Millionen Franken für die Finanzierung der ersten Phase der Prioritären Massnahme (PM) am Rhoneknie von Martinach vorzulegen. Diese PM dient dazu potenzielle, auf 1.4 Milliarden Franken geschätzte Schäden zu verhindern.

Die Prioritäre Massnahme (PM) am Rhoneknie von Martinach gehört zu den nächsten Bauvorhaben, die im Rahmen der 3. Rhonekorrektion zu realisieren sind. Darum wird der Grosse Rat im März 2022 über den Verpflichtungskredit für diese PM mit einem Investitionsvolumen von 56 Millionen Franken entscheiden. Diese Mittel werden der Finanzierung der 1. Arbeitsetappe der Prioritären Massnahme dienen, nämlich der Erstellung der Dossiers für die öffentliche Auflage, dem Landerwerb und der Realisierung der landwirtschaftlichen Begleitmassnahmen oder der Vorarbeiten.

Die Prioritäre Massnahme am Rhoneknie von Martinach erstreckt sich auf 4.5 Kilometer zwischen Fully und Dorénaz, auf Gebiet der Gemeinden Martinach, Vernayaz, Dorénaz und Fully. Sie soll 895 Hektaren Land sichern, das bei einem Rhonehochwasser von Überflutung bedroht ist. 530 Hektaren, 57 Hektaren davon überbaut, befinden sich in einer Zone mit erheblicher Gefährdung. Aufgrund dieser Situation besteht bei einem Jahrhunderthochwasser ein Schadenpotenzial von 1.4 Milliarden Franken. Die PM am Rhoneknie von Martinach stellt die erste Etappe zur Sicherung der Überflutungskammer Riddes – Martinach dar. Die vollständige Sicherung des Gebiets wird nach Abschluss der PM Riddes – Fully erreicht werden.

Der Verpflichtungskredit, der dem Grossen Rat vorgelegt wird, entspricht 25 % der Gesamtkosten der Prioritären Massnahme (226 Millionen Franken). Der Netto-Anteil des Kantons wird sich auf 18 Millionen Franken belaufen. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Bundesamt für Strassen (ASTRA) werden 36.8 Millionen dazu beisteuern, die Gemeinden 1.1. Millionen Franken.

Im November 2021 bewilligte der Grosse Rat zwei andere Verpflichtungskredite über 130 Millionen Franken, mit denen jeweils die erste Bauphase der Prioritären Massnahmen Sitten – Vétroz und Chablais finanziert werden.

Der Kanton Wallis hat zusammen mit dem Kanton Waadt ein Flussbauprojekt für die Rhone entwickelt (Generelles Projekt, GP-R3), das allen Personen und Gütern von Gletsch bis zum Genfersee dauerhafte Sicherheit gewährleistet. Beide Kantonsregierungen genehmigten das Projekt 2016, der Bund bestätigte es und gewährte 2019 dafür einen Kredit über 1.022 Milliarden Franken zur Fortführung der Arbeiten. Dieser Bundeskredit gibt die Regeln und Grundsätze für die Arbeitsausführung vor, was zu einer Aktualisierung der bisher auf kantonaler Ebene vergebenen Kredite führt.

©Valais Wallis Promotion - David Carlier