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3. Bericht des Staatsrats zur kantonalen Agenda 21

28/09/2015 | Departement für Verkehr, Bau und Umwelt

(IVS).- Der 3. Bericht des Staatsrats zur kantonalen Agenda 21 präsentiert den Stand der richtungsweisenden Aktionen und Arbeitsperspektiven des Staates in Sachen Nachhaltigkeit per Ende 2014. Im Rahmen der Engagements «Landwirtschaft» sowie «Biodiversität und Landschaft» setzt sich der Kanton zusammen mit den Landwirten für die Erhaltung von Trockenwiesen und -weiden sowie der typischen Ackerflora ein. Dieser Synergieeffekt kommt sowohl dem Schutz seltener, zum Teil nur im Wallis anzutreffender Arten als auch der Landwirtschaft zugute.

Bericht des Staatsrats zur kantonalen Agenda 21

In diesem Zweijahresbericht erörtert der Staatsrat den Stand des kantonalen Aktionsprogramms in Sachen nachhaltiger Entwicklung per Ende 2014 (s. Dokumente im Mail-Anhang). Für jedes der 16 Engagements werden richtungsweisende Aktionen und Arbeitsperspektiven vorgestellt. 2 bis 3 Indikatoren pro Engagement ermöglichen es, die Trends in den einzelnen Themenbereichen zu messen.

Gemäss den 46 zur Bewertung der Nachhaltigkeit des Kantons herangezogenen Indikatoren kann dem Arbeitsmarkt und dem Wirtschaftsgefüge im Kanton, namentlich im Bereich der Geschäftsinnovationen, ein allgemein guter Gesundheitszustand bescheinigt werden. Die Schwächen der Wirtschaft liegen hauptsächlich im Tourismus, was sich im Abwärtstrend der Belegungsrate in der Hotellerie sowie in ihrem niedrigen Gästebetten-Anteil zeigt.

Was den Zustand der Umwelt anbelangt, verläuft die Entwicklung bei den lebenswichtigen Ressourcen tendenziell erfreulich, so hat sich etwa die Luftqualität insgesamt verbessert oder die Zahl der sanierten Altlasten im ganzen Kanton erhöht. Ferner hat auch die Fläche der vertraglich abgesicherten Waldreservate zugenommen, was zur Erhöhung der Biodiversität im Wald beiträgt.

Die Zunahme der Sozialhilfebezüger und der Langzeitarbeitslosen steht in Kontrast zur Entwicklung der Zahl von Projekten für Bezüger im Integrationsbereich, welche den sozialen Zusammenhalt im Kanton fördern sollen. Als dringliches Problem im Gesundheitswesen ist das immer häufiger auftretende Übergewicht bei Erwachsenen, Männern wie Frauen, festzuhalten.

Landwirtschaft und Naturschutz

Mit Bezug auf die Engagements «Landwirtschaft» sowie «Biodiversität und Landschaft» weist der 3. Bericht des Staatsrats zur kantonalen Agenda 21 darauf hin, dass Trockenwiesen und -weiden sowie typischerweise Ackerflächen besiedelnde Arten (sog. Ackerflora) im Wallis nach wie vor bedroht sind. Um diesen Verlust an Biodiversität zu verhindern, leistet der Kanton, mit Unterstützung des Bundes, finanzielle Beihilfen an Landwirte, die Ackerflächen mit Rücksicht auf solche Arten bewirtschaften (z. B. durch Spätschnitte, Verzicht auf Beregnungsbewässerung, angepasste Bedüngung).

Mit dieser Synergie zwischen Landwirtschaft und Naturschutz erhalten zum einen die Landwirte eine wirtschaftliche Unterstützung, zum anderen können so auch seltene, manchmal nur im Wallis vorkommende Arten geschützt und gefördert werden. Landesweit steht das Wallis hier besonders in der Pflicht, denn von den 40 Ackerflora-Arten in der Schweiz kommen 35 im Wallis vor, und wiederum 24 von diesen wachsen nur hier im Wallis.

Ein solches Vorgehen liegt genau auf der Linie der Agenda 21, geht es doch darum, bedeutende traditionnelle Kultur- und Naturlandschaften zu erhalten und aufzuwerten, seltene, bedrohte oder ortstypische Arten zu schützen und gleichzeitig die traditionelle landwirtschaftliche Nutzung artenreicher Flächen zu fördern. Indem er solche Aktionen unterstützt, zeigt der Kanton Wallis, dass er sich in Sachen nachhaltiger Entwicklung auf dem richtigen Weg befindet.

 

Ackerflächen besiedelnde Arten (sog. Ackerflora)  

3. Bericht des Staatsrats zur kantonalen Agenda 21

Medieneinladung

Medienmitteilung

Ackerflächen besiedelnde Arten (sog. Ackerflora)