Medienmitteilung

Verbindung Talebene – Gebirge - Erneuerung der Standseilbahn Siders – Montana – Crans

03/09/2021 | Dienststelle für Mobilität 

Der Staatsrat hat grünes Licht für die Erneuerung der Standseilbahn Siders – Montana – Crans gegeben. Nach einer Betriebszeit von 110 Jahren hat diese wichtige Verbindung zwischen Talebene und Gebirge das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und ist erneuerungsbedürftig. Durch die mit CHF 23,9 Mio. veranschlagten Bauarbeiten soll das Verkehrsangebot erheblich verbessert werden. Der Grosse Rat wird in der Novembersession über die Vergabe eines bedingt rückzahlbaren Darlehens in der Höhe von CHF 8,3 Mio. zur Finanzierung des Kostenanteils des Kantons entscheiden.

Die über hundertjährige Standseilbahn, die Siders mit dem Tourismusort Crans-Montana verbindet, fährt auf dem Trassee und den Geleisen aus dem Jahre 1911, ihrem Erbauungsjahr. Die Geleise sind inzwischen abgenutzt und in ihrer Substanz angegriffen. Deshalb werden die Laufrollen, welche das Seil führen, bei starken Schneefällen oder bei Tauwetter (Nachtfrost) oft blockiert, was zu Betriebsunterbrüchen führt. Die Auswechslung der Geleise ist daher das Hauptziel der geplanten Erneuerung. Die Spurbreite der neuen Geleise wird auf eine sog. Normalspur von 1400 mm vergrössert. Die Geleise werden ausserdem auf vibrationsabsorbierenden Bauteilen befestigt, wodurch die Lärmemissionen verringert und der Benutzerkomfort erhöht werden.

Die Bahnhöfe Siders und Montana werden ausgebaut, um die Zugänglichkeit für Personen mit eingeschränkter Mobilität zu verbessern und das Ein- und Aussteigen der Passagiere zu beschleunigen. Dadurch kann die Kadenz von einem Direktkurs und einem Bummlerkurs pro Stunde auf drei Direktkurse pro Stunde erhöht werden. Die Erschliessung der Talflanke wird durch einen Ausbau des Busnetzes gewährleistet. Da die Infrastruktur der Zwischenhaltestellen erhalten bleibt, werden in Zukunft sämtliche Varianten der Fahrplangestaltung erhalten bleiben. Je nach Entwicklung der Bedürfnisse möchte der Kanton die Einführung von vier Bummlerkursen (je zwei am Morgen und am Abend) prüfen, welche die relevantesten Haltestellen bedienen.

Die Erneuerung der Standseilbahn beinhaltet ein Projekt für die Rückgewinnung, die Speicherung und das Management der Anlagenenergie, das vom Bundesamt für Verkehr (BAV) genehmigt wurde. Die zurückgewonnene Bremsenergie kann zu den Stosszeiten verwertet werden. Ziel ist es, die Anlage mit Energie zu betreiben, die zu 100 % erneuerbar und emissionsfrei ist.

Der Grosse Rat wird in der Novembersession über die kantonale Finanzierung entscheiden, die für die Erneuerung der Standseilbahn erforderlich ist, d. h. über die Vergabe eines bedingt rückzahlbaren Darlehens in der Höhe von CHF 8,3 Mio., das 35 % des Gesamtaufwandes entspricht. Die Endkosten werden mit CHF 23,9 Mio. veranschlagt. 50 % des Gesamtaufwandes sollen aus dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) finanziert werden und die verbleibenden 15 % aus den Eigenmitteln der Betriebsgesellschaft (2 Mio.) sowie aus einer Anleihe auf dem Kapitalmarkt (1,5 Mio.). Mit den Arbeiten kann frühestens 2022 begonnen werden, da das Projekt Gegenstand einer Einsprache von Anwohnern ist.