Medienmitteilung

Die Finanzlage der Walliser Gemeinden

14/04/2014 | Dienststelle für innere und kommunale Angelegenheiten
(IVS) Die Finanzlage der 141 Walliser Gemeinden per 31. Dezember 2012 kann insgesamt als sehr gut bezeichnet werden. Der von der Regierung im 2004 eingesetzte Gesetzesrahmen kommt somit vollumfänglich zum Tragen. Dies sind die Haupterkenntnisse aus dem Bericht über die Gemeindefinanzen 2012.

Der Ertragsüberschuss nach Abschreibungen beziffert sich auf 65.8 Millionen. Mit netto 448.5 Millionen wurde bei den Investitionen ein absolutes Rekordergebnis erreicht. Der Finanzierungsfehlbetrag beläuft sich auf 106.4 Millionen. 140 Gemeinden verfügen zusammen über ein Eigenkapital von 1'579.3 Millionen, während der Fehlbetrag von 175.3 Millionen auf Leukerbad entfällt.

Die positive Entwicklung der Finanzlage der Walliser Gemeinden hält seit 2004 ununterbrochen an, wobei erste Anzeichen einer Abschwächung erkennbar werden. Die beiden letzten noch verbliebenen Gemeinden mit einem Finanzplan mit Sanierungsmassnahmen konnten ihren Bilanzfehlbetrag vollständig abbauen und seit 2004 zum ersten Mal ein Eigenkapital ausweisen. Das Finanzinspektorat verfolgt weiterhin die Einhaltung der Bestimmungen des Sanierungsvertrags von Leukerbad.

Bericht über die Gemeindenfinanzen 2012
Laufende Rechnung: ein Cash Flow von über 342.0 Millionen

Mit einem Gesamtertrag von 1‘880.0 Millionen und einem Gesamtaufwand von 1‘537.9 Millionen resultiert in der Laufenden Rechnung eine Selbstfinanzierungsmarge – Cash Flow – von 342.0 Millionen. Nach Berücksichtigung der ordentlichen Abschreibungen von 236.6 Millionen, der zusätzlichen Abschreibungen von 38.8 Millionen und der Abschreibungen des Bilanzfehlbetrages von 0.8 Millionen beläuft sich der Ertragsüberschuss auf 65.8 Millionen.

Nettoinvestitionen von 448.5 Millionen

Die Bruttoinvestitionen erreichen mit 558.9 Millionen ein Rekordvolumen. Nach Abzug der Subventionen und Beteiligungen Dritter in der Höhe von 110.4 Millionen resultieren daraus Nettoinvestitionen von 448.5 Millionen. Im Vergleich zu den Nettoinvestitionen des Kantons von 181.0 Millionen fallen jene der Gemeinden im 2012 erneut höher aus, was gleichzeitig das finanzielle Gewicht der Gemeinden für die Walliser Wirtschaft verdeutlicht.

Finanzierungsfehlbetrag von 106.4 Millionen

Die Rechnung 2012 schliesst mit einem Finanzierungsfehlbetrag von 106.4 Millionen. Seit 2004 ist es das erste Mal, dass ein Fehlbetrag zu verzeichnen ist.

Finanzkennzahlen

Die fünf Finanzkennzahlen, welche durch den Kanton Wallis erhoben werden, erreichen alle die Bewertung „grün“:

  • Sehr gut 4 für den Selbstfinanzierungsgrad
  • Sehr gut 5 für die Selbstfinanzierungskapazität
  • Genügend 5 für die Einhaltung der 10 % bei den ordentlichen Abschreibungen
  • Schwache Verschuldung 5 für die Verschuldung pro Einwohner
  • Sehr gut 5 für die Brutto-Schuldenvolumenquote

Schlussfolgerungen

Der Bericht 2012 bekräftigt die Feststellung, dass die Finanzlage der Gemeinden insgesamt als „sehr gut“ bezeichnet werden kann. Diese positive Zwischenbilanz stärkt die Regierung in ihrer Überzeugung, dass der im 2004 eingesetzte Gesetzesrahmen seine Richtigkeit hat. Die ersten Anzeichen einer Abschwächung verlangen jedoch von den politischen Akteuren besondere Aufmerksamkeit.