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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 17

22/06/2022 | Dienststelle für Landwirtschaft

 

Weinbau

Phänologie / Wetter

In den Walliser Weinbergen setzt sich die Fruchtentwicklung trotz des je nach Sektor manchmal sichtbaren Wasserstresses fort. Der allgemeine Gesundheitszustand ist immer noch relativ gut.

Die nächsten Tage werden voraussichtlich weniger heiss und abends ist jeweils mit Gewittern zu rechnen. Achten Sie bei Ihren Parzellen auf Symptome von Wasserstress: morgens Verlust der Turgeszenz der Ranken und Wachstumsstopp, Abfallen der Spitzen und Vergilbung des unteren Teils der Blätter.

Es ist entscheidend, den Wasserstress vom Stadium Fruchtentwicklung bis zur Reife möglichst gering zu halten. Während dieser Zeit ist das Beerenwachstum sehr anfällig für Wasserstress, da die Reben bei Bedarf Wasser aus den Trauben «schöpfen» können. Ab dem Stadium Reife sind die Beeren weniger empfindlich gegenüber Wasserschwankungen in der Pflanze und können kein Wasser mehr an die Blätter abgeben.

Um den Wasserstress zu reduzieren, können Sie:

  • wässern, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben. Sie sollten nicht mehr als 30 bis 50 mm wässern und anhand der pflanzenverfügbaren Wasserreserve des Bodens und der Wurzeltiefe gewichten.
  • Ihre Begrünung reduzieren, indem Sie Ihre Eingriffe im Unterstockbereich vornehmen (Mähen oder Bodenbearbeitung).
  • nur auf der Seite der aufgehenden Sonne entlauben, um eine ausreichende Belüftung des Laubes zu ermöglichen und gleichzeitig die Trauben.
  • die Traubenlast sobald wie möglich im Einklang mit Ihren Produktionszielen einschränken.

Situation falscher Mehltau

Im Grossteil des Weinbaugebietes sind auf den Blättern wenige und auf den Trauben praktisch keine Symptome feststellbar. Dennoch ist es wichtig, den Schutz aufrechtzuerhalten und die nächsten Regenfälle zu antizipieren. Sehen Sie 150 bis 250 g/ha Kupfermetall vor.

Situation echter Mehltau

Trotz des Überschreitens des Stadiums mit hoher Anfälligkeit (Blüte-Fruchtansatz) ist es wichtig, bis zum Traubenschluss einen lückenlosen Schutz gegen Echten Mehltau beizubehalten. Die gegenwärtige Wetterlage ist für Echten Mehltau weiterhin besonders günstig (erwiesenes Gewitterrisiko). Wir empfehlen deshalb, zwischen zwei Behandlungen nicht mehr als zehn Tage abzuwarten. Es wurden Symptome von Echtem Mehltau auf den Blättern und Trauben beobachtet, aber sie sind von geringer Intensität, lokal begrenzt und auf anfälligen Rebsorten zu finden.

Bei nachgewiesenem Befall (Symptome von Echtem Mehltau auf der Traube) kann eine Anwendung mit Schwefel in Pulverform durchgeführt werden (höchstens 25 kg/ha). Achtung: Führen Sie diese Behandlung nicht bei über 30 °C durch, denn es besteht Verbrennungsgefahr! Optimale Bedingungen: 25°C bis 28°C, gute Lichtverhältnisse, abends keine Gewitter. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt sind, ist auch die Anwendung von Netzschwefel wirksam.

Präventive Belüftungsmassnahmen in der Traubenzone sollten in anfälligen Parzellen mit Vorgeschichte bevorzugt werden.

Traubenwickler

Die Flugzeit der Schmetterlinge der zweiten Generation hat vor Kurzem begonnen und die ersten Eiablagen finden in diesen Tagen statt.

Sektoren mit Verwirrung: Es sind keine Insektizid-Behandlungen erforderlich. Weit unterhalb des Toleranzwertes wurden jedoch in einigen besonderen Parzellen (abgelegene Parzellen, an Fliessgewässern und/oder Waldrändern) Gespinste beobachtet.

Sektoren ohne Verwirrung: In den meisten Situationen blieb die Anzahl der Gespinste und Fänge unter dem Grenzwert, der eine Behandlung in der zweiten Generation rechtfertigen würde.

Dienststelle für Landwirtschaft