Mont d'Orge

Sion

Hügel von Montorge

Gekrönt von den Ruinen eines Schlosses des 13. Jahrhunderts, bietet der Hügel von Montorge, der die Stadt Sitten überragt, eine vielfältige Vegetation. Die Südflanke ist aufgrund ihrer Ausrichtung sehr trocken und warm und setzt sich aus Felsplatten, Felsen- steppen und Trockenwiesen zusammen. Man findet auch Flaumeichengehölz und Felsenheiden.

Ruinen auf den Hügel Montorge
Ruinen auf den Hügel Montorge, Foto: © DWNL

Flora

Die wärmsten Stellen beherbergen charakteristische Pflanzen des Mittelwallis: das Walliser Meerträubchen, den Walliser Wermut sowie den äusserst seltenen Lotwurz. Trockenwiesen besitzen eine reichhaltige und farbige Flora mit zahlreichen Orchideenarten, Gelbem Hauhechel, Kartäusernelke, Sonnenröschen usw. Die schattigere und deutlich weniger trockene Nordflanke ist im Wesentlichen bewaldet: Im oberen Teil dominieren die Flaumeichen, während im mittleren die Waldkiefern und im unteren Teil, in der Nähe des Sees, die Linden überwiegen.

Œillet des chartreux
Foto: AnRo0002

Kartäusernelke
Dianthus carthusianorum

Schweiz-Lotwurz
Foto: Muriel Bendel, CC-BY-SA 4.0

Schweiz-Lotwurz
Onosma helvetica

Walliser Wermut
Foto: Muriel Bendel, CC BY-SA 4.0

Walliser Wermut
Artemisia Vallesiaca

Walliser Meerträubchen
Foto: Lumaca, CC-BY-SA 4.0

Walliser Meerträubchen
Ephedra Helvetica

Sonnenröschen
Foto: Stiwed

Sonnenröschen
Helianthemum nummularium

Gelbem Hauhechel
Foto: Javier Martin

Gelbem Hauhechel
Ononis Natrix

Fauna

Zahlreiche Insekten stehen mit diesen verschiedenen Lebensräumen in Verbindung, unter anderem die Gottesanbeterin, die Ödlandschrecken mit ihren farbigen Flügeln sowie die Mannazikade, deren Gesang einen regelrecht ans Mittelmeer versetzt. Auf dem Hügel von Montorge wird der Spaziergänger im Frühling von grossen gelben Schmetterlingen – dem Schwalbenschwanz und dem Segelfalter und ihrem luftigen Tanz überrascht.

Gottesanbeterin
Foto: © DWNL

Gottesanbeterin
Mantis Religiosa

Ödlandschrecken
Foto: © DWNL

Ödlandschrecken
Oedipoda

Schwalbenschwanz
Foto: © DWNL

Schwalbenschwanz
Papilio machaon

Segelfalter
Foto: © DWNL

Segelfalter
Iphiclides podalirius

See von Montorge

Oberhalb von Sitten, am Fusse des Hügels von Montorge, befindet sich ein kleiner und wenig tiefer See, der von den Spaziergängern sehr geschätzt wird. Dieser See, auf der Rückseite des Hügels gelegen, gefriert jeden Winter. Von 1850 bis 1951 baute man hier sogar Eis ab. Der See bildete sich nach dem Gletscher- rückzug vor 17 000 Jahren. Die Sedimente, die sich seither auf dem Seegrund angesammelt haben, enthalten Pollen, die durch den geringen Sauerstoffwert des Wassers über Tausende von Jahren erhalten blieben. Mehrere Forscher haben die Pollen der diversen Sedimentschichten studiert und konnten so die regionale Vegetation verschiedener Epochen rekonstruieren.

Lac de Montorge
See von Montorge, Foto: © Drosera SA

Flora

Die Wasserfläche ist umgeben von verschiedenen, manchmal sehr schmalen Vegetationsgürteln, die für Feuchtgebiete typisch sind:

  • Röhricht
  • Grossseggenried
  • Kleinseggenried
  • Pfeifengraswiese
  • Gebirgsweidenaue
  • sowie von Silber-Weiden dominierter Auenwald.

Die bemerkenswerteste Wasserpflanze des Sees ist zweifellos die Weisse Seerose.

 

Weisse Seerose
Foto: Binh Dang Nam

Weisse Seerose
Nymphea Alba

Faune

Im See und am Ufer leben zahlreiche Fisch-, Libellen-, Weichtie- rund Amphibienarten. Jeden Frühling legen hier Duzende von Erdkröten ihre Eier ab. Die gesellige Stockente und das Blässhuhn mit seinem schwarzen Gefieder bilden die Hauptattraktion für die Besucher. Viele scheuere Arten, wie der Teichohrsänger oder die Wasserralle, suchen im Schilf Schutz.

 

Crapaud Commun
Foto: Eliška Šťastná, Unsplash

Erdkröte
Bufo bufo

 

Seefrosch
Foto: Afra Ramio

Seefrosch
Pelophylax ridibundus

Stockente
Foto: Robert Thiemann

Stockente
Anas platyrhynchos

Blässhuhn
Foto: Magdalena Smolnicka

Blässhuhn
Fulica Atra

Teichohrsänger
Foto: Rahul Viswanath

Teichohrsänger
Acrocephalus scirpaceus

Wasseralle
Foto: Erik Karits

Wasseralle
Rallus aquaticus

Informationen

Gemeinde Sion
Zugang
Bahnhof Sion, Bus nach Savièse oder Le p'tit Sédunois oder 35min Min. zu Fuss
Ausfahrt Sion-est, Richtung Savièse und La Muraz, Parkplatz
Infrastrukturen markierte Wanderwege, didaktisher, Pfad, Infotafel
"Maison de la Nature" mit Ausstellung
Beschluss N°451.119 (1989)
Fläche 140 ha, Schutzperimeter
Bedeutung national, Landschaft (1977), Amphibien (2001)
Dokumenten Détraz-Méroz & Vust (2006). Montorge.
 

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Konzeption, Texte: Drosera SA: Patrick Chevrier, Jérôme Fournier, Nadège Uldry, Paul Marchesi