Medienmitteilung Dienststelle für den Straf- und Massnahmenvollzug Dienststelle für Immobilien und Bauliches Erbe

Strafvollzugsstrategie «Vision 2030» - Inbetriebnahme des neuen Zentrums für Ausschaffungshaft (ZAH) und der Erweiterung des Gefängnisses in Sitten

Nach dreijähriger Bauzeit werden das neue Zentrum für Ausschaffungshaft (ZAH) und die Erweiterung des Gefängnisses von Sitten am 3. Juni in Betrieb genommen. Die Ausschaffungshaft, die zuvor am Standort Crêtelongue betrieben wurde, wird in einem neuen, vom Rest des Gefängnisses Sitten völlig getrennten Trakt vollzogen. Ein weiterer Flügel ist dem Strafvollzug für Personen mit besonderen Anforderungsprofilen und Bedürfnissen gewidmet. In dieser neuen Infrastruktur sind auch alle Aktivitäten des Dienstes für Gefängnismedizin, Anhörungsräume, Warteräume sowie eine zusätzliche Beschäftigungswerkstatt untergebracht. Das Projekt wurde auf über 16 Millionen Franken veranschlagt und vom Bundesamt für Justiz (BJ) mit rund 5 Millionen Franken subventioniert. Das Projekt wurde aus dem Fonds zur Finanzierung von Investitionen und Geschäftsführung staatlicher Immobilien (Fonds FIGI) finanziert. Die Realisierung dieser Arbeiten steht im Einklang mit der Strafvollzugsstrategie "Vision 2030" des Kantons Wallis.

Das Zentrum für Ausschaffungshaft (ZAH) und die Erweiterung des Gefängnisses in Sitten werden am 3. Juni 2024 in Betrieb genommen. Sie bestehen aus zwei Flügeln und einem zentralen Raum auf zwei Ebenen, einem Untergeschoss für Lager und Archive sowie einem neuen Eingang, mit einer Gesamtfläche von 4150 m2. Die Bauarbeiten begannen im Herbst 2021 und wurden gemäss den ursprünglichen Spezifikationen durchgeführt.

Der erste Flügel mit 20 Zellen, darunter zwei Doppelzellen, ist für die Ausschaffungshaft bestimmt, die zuvor am Standort Crêtelongue abgewickelt wurde. Um die Kriterien für die Ausschaffungshaft zu erfüllen, ist dieser Bereich vollständig vom Rest des Gefängnisses getrennt. Im zweiten Flügel befinden sich zehn Einzelzellen, die dem Strafvollzug für Personen mit besonderen Anforderungsprofilen und Bedürfnissen gewidmet sind. Im ersten Stock dieses zweiten Flügels befinden sich eine Sportraum, eine Werkstätte und ein Mehrzweckraum, die den Personen in der Ausschaffungshaft zur Verfügung stehen.

Das Erdgeschoss des zentralen Gebäudes beherbergt die Räumlichkeiten, die für den Betrieb der neuen Erweiterung notwendig sind: Besucherräume, Anhörungsräume, einen Durchsuchungsraum und Wartezellen. Die erste Wohneinheit (Küche, Freizeitbereich) für die Ausschaffungshäftlinge befindet sich ebenfalls in diesem Teil, ebenso wie eine sekundäre Kontrollzentrale, die es ermöglicht, die über den neuen Eingang erfolgten Ein- und Ausgänge zu verwalten. Die bestehende Zentrale und die Zentrale des Erweiterungsbaus werden eng zusammenarbeiten und können sich im Bedarfsfall gegenseitig ablösen.

Im Obergeschoss des zentralen Gebäudes sind alle Räumlichkeiten für die medizinische Betreuung des gesamten Gefängnisses in Sitten zusammengefasst: ein Arztzimmer, ein Sprechzimmer, eine Krankenstation, Büros für Ärzte und Psychologen sowie eine Zahnarztpraxis. So werden alle Aktivitäten des Dienstes für Gefängnismedizin an einem Ort zentralisiert. Auch die zweite Wohneinheit für Personen in Ausschaffungshaft sowie der Besinnungsraum finden hier ihren Platz

Um diese neuen Strukturen funktionsfähig zu machen, wurden acht Vollzeitstellen (VZÄ) geschaffen (eine Stelle für einen Sektionsleiter, eine Stelle für einen Werkstattleiter und sechs Stellen für Vollzugsbeamte).

Das auf über 16 Millionen Franken veranschlagte und vom Bundesamt für Justiz (BJ) mit rund 5 Millionen Franken subventionierte Projekt wurde vom Architekturbüro "Nunatak" in Fully realisiert, das 1993 den Wettbewerb für das Gefängnis in Sitten gewonnen hatte. Die Bauleitung erfolgte durch Groupement EPS :DT architectures und AM+P in Martigny, in enger Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Immobilien und Bauliches Erbe (DIB). Das Projekt wurde vom Fonds zur Finanzierung der Investitionen und der Geschäftsführung staatlicher Immobilien (Fonds FIGI) finanziert. Die Realisierung dieser Arbeiten erfolgt im Rahmen der Strafvollzugsstrategie "Vision 2030" des Kantons Wallis, die auch den Bau neuer Gebäude am Standort Crêtelongue in Granges, die Betreuung von Insassen einer institutionellen therapeutischen Massnahme sowie die Vergrösserung des Erziehungszentrums Pramont umfasst.

Photo © Studio Bonnardot, Sion
Stratégie pénitentiaire « Vision 2030 » /  Strafvollzugsstrategie «Vision 2030»