Rekordtemperaturen im Permafrost in den Schweizer Alpen im Jahr 2024

Der Permafrost in den Schweizer Alpen war im hydrologischen Jahr 2024 so warm wie noch nie zuvor. Diese Erkenntnis beruht auf 25 Jahren koordinierter Messungen des Schweizer Permafrost-Beobachtungsnetzwerks PERMOS. In diesem Zeitraum wurde ein deutlich schnelleres Auftauen des Permafrosts festgestellt.

Die Messungen im Rahmen des PERMOS konzentrieren sich auf drei Hauptvariablen: 
🌡️Bodentemperaturen an der Oberfläche und in der Tiefe
🌡️Veränderungen des Eisgehalts im Untergrund 
🌡️Geschwindigkeit der Blockgletscher

Die hydrologischen Jahre 2022, 2023 und 2024 zählen zu den wärmsten seit Messbeginn. Die Temperaturen lagen 1,4 bis 1,9 °C über dem Mittel der Periode 1991–2020. An allen Messstandorten nahm die Mächtigkeit der Auftauschicht zu, stellenweise um mehrere Meter, und erreichte 2024 Rekordwerte. Als Auftauschicht bezeichnet man die obersten Meter des Bodens, die im Sommer auftauen.

Zudem hat sich die Bewegung der Blockgletscher – Gemische aus Schutt und Eis, die infolge des auftauenden Permafrosts langsam talwärts kriechen – stark beschleunigt, was mit steigenden Temperaturen und Veränderungen des Eis- und Wassergehalts im Boden zusammenhängt.

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Messung des Permafrosts nahe der Bodenoberfläche © Jeannette Nötzli