Pionierstandorte

Pionierstandorte entstehen durch Störungen, die natürlichen Ursprungs sein können oder durch menschliche Eingriffe verursacht (Überschwemmung, Erosion, Erdrutsch, Bewirtschaftung einer Kiesgrube, Industriebrachen usw.). Sie sind dynamisch und verändern sich fortwährend. Rasch werden sie von Tieren und Pflanzen besiedelt, die an eine solche Umgebung angepasst sind. Wenn sie sich weiterentwickeln, verschwinden die neu angesiedelten Arten, die als Pionierpflanzen bezeichnet werden, und machen Platz für andere, gängigere Pflanzen.

Auen

Auen, die am Rand von natürlichen Gewässern liegen, werden regelmässig überschwemmt und besitzen daher Pionierflächen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Da die meisten Fliessgewässer in der Schweiz stark reguliert wurden, sind die Auen stark zurückgegangen.

Regelmässige Eingriffe

Da die natürliche Dynamik fehlt, ist es notwendig, den Boden regelmässig mit Hilfe von Maschinen freizulegen. Die Häufigkeit der Eingriffe hängt von der Geschwindigkeit der Besiedelung durch die Pflanzen ab und erfolgt ausserhalb der Brutzeit der Vögel.

Notwendige Massnahmen

Die auf dem Areal von Les Epines durchgeführten Massnahmen sollen die für Auen charakteristischen Lebensräume wiederherstellen. Ihr Ziel: die Ansiedlung oder die Wiederansiedlung von Pionierarten zu ermöglichen.

Pionierarten

Als erste Lebensform, die in einer nackten (neuen oder kürzlich gestörten) Umgebung wieder auftaucht, sind diese Arten in der Lage, diese schnell zu besiedeln. So sind Pionierinsekten sehr mobil, vermehren sich reichlich und mit hoher Geschwindigkeit und kommen mit sehr hohen Bodentemperaturen zurecht. Wenn sich neue Arten ansiedeln, werden die Pionierinsekten seltener und verschwinden schliesslich, weil sie der Konkurrenz wenig entgegenzusetzen haben.