Pfynwald

Salgesch, Varen, Leuk, Siders

Willkommen

Der Pfynwald zeichnet sich durch eine Überlagerung verschiedenartiger Lebensräume hohen biologischen Wertes aus: trockene und feuchte Wälder, Auengebiete, Steppenrasen, Moore, kleine Teiche, Mähwiesen usw. Daher ist es nicht erstaunlich, dass es sich um die reichste Landschaft der Walliser Rhoneebene handelt!

 

Forêt de Finges
Pfynwald, Foto: © Drosera SA

Flora

Hinsichtlich seiner Ausdehnung sowie des Reichtums des für warme und trockene Lebensräume typischen Flora und Fauna ist der Pfynwald einer der wichtigsten Föhrenwälder Zentraleuropas. Unter der wertvollen Flora, oft mediterraner oder orientalischer Herkunft, findet man den Lotwurz, den Klebrigen Zahntrost, die Kleine Kronwicke und den Dingel.

Schweizer Lotwurz
Foto: Muriel Bendel, CC-BY-SA 4.0

Schweizer Lotwurz
Onosma helvetica

Kleine Kronwicke
Foto: Isidre Blanc, CC-BY-SA 4.0

Kleine Kronwicke
Coronilla minima

Dingel
Foto: Krzysztof Ziarnek, CC-BY-SA 4

Dingel
Limodorum abortivum

Fauna

Vor einigen Jahren sang hier noch der Ziegenmelker. Für Libellen und Amphibien sind die Waldteiche wahrhaftige
Paradiese. Diese Teiche beherbergen einige der letzten Walliser Grünfroschpopulationen und den höchst gefährdeten einheimischen Dohlenkrebs.

Ziegenmelker
Foto: Dûrzan cîrano, CC-BY-SA 3.0

Ziegenmelker
Caprimulgus europaeus

Haselhuhn
Foto: Kallerna

Haselhuhn
Tetrastes bonasia

Kleiner Wasserfrosch
Foto: Viridiflavus, CC-BY-SA 3.0

Kleiner Wasserfrosch
Pelophylax lessonae

Dohlenkrebs
Foto: Chucholl, CC-BY-SA 3.0

Dohlenkrebs
Austropotamobius pallipes

Auen im Pfynwald und im Rottensand

Die Flussabschnitte beim Pfynwald und beim Bois Noir in Saint-Maurice sind die einzigen, die von der harten Eindämmung der Rhone verschont blieben. Im Pfynwald, auf einer Distanz von etwa 7 km, fliesst die Rhone trotz der Deiche mehr oder weniger frei, wodurch ein einzigartiges Auengebiet erhalten blieb. Grasbewachsene Pionier-und Kiesböden, die immer wieder durch die Launen des Flusses umgestaltet werden, treten neben Weidendickichten und Pappel- und Erlen-Auenwäldern auf. Früher schwemmte die Rhone Schutt vom Illgraben in die Ebene des Rhonesandes an. Nach dem Bau der Dämme im Jahre 1960 begann sich allmählich eine Steppenvegetation mit mageren Kiefern auszubreiten. Heute ist der Rottensand nach wie vor ausgesprochen wertvoll, unter anderem aufgrund der für Pionierstandorte typischen Insekten.

Zone alluviale de Finges et du Rottensand
Auen im Pfynwald und im Rottensand, Foto: © Drosera SA

Der Flussuferläufer und der Flussregenpfeifer, zwei seltene und für Auen typische Stelzvögel, lassen sich dem Fluss entlang beobachten. Die Walliser Levkoje, eine äusserst seltene Blume, die man nur im Wallis findet (nur 4 Standorte bekannt), sowie der in der Schweiz vom Aussterben bedrohte Kiesbank-Grashüpfer kommen in der Aue vom Pfynwald vor. Weiter leben Waldschnepfen und Biber im Auenwald.

Flussuferläufer
Foto: Estormiz

Flussuferläufer
Actitis hypoleucos

Flussregenpfeifer
Foto: Matti Virtala

Flussregenpfeifer
Charadrius dubius

Kiesbank-Grashüpfer
Foto: Gabriele Kothe-Heinrich, CC BY-SA 3.0

Kiesbank-Grashüpfer
Chorthippus pullus

Waldschnepfen
Foto: JJ Harison, CC BY-SA 3.0

Waldschnepfen
Scolopax rusticola

Informationen

Gemeinden Salgesch, Varen, Leuk, Agarn, Chandolin, St-Luc, Chippis, Sierre
Zugang
Markierung ab den Bahnhöfen Sierre und Leuk oder Bus
Parkplätze an der Strasse zwischen Sierre und Leuk
Infrastrukturen Naturlehrpfade, Wanderwege, geführte Exkursionen, Infotafeln, Broschüre, Ermitage Restaurant und Ausstellungen, Campingplätze, Schwimmbad, Vitaparcours, River-Rafting
Beschluss Nr. 451.120 (1997)
Fläche 2033 ha, Schutzperimeter
Bedeutung national, Landschaft (1998), Aue (1992), Amphibien (2001)
Dokumente Buch: Bille & Werner (1986). Natur entdecken im Pfynwald.
Broschüre: Oggier & Werner (1986). Pfynwald: Führer zum Naturlehrpfad.
www.pfyn-finges.ch
 

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Konzeption, Texte: Drosera SA: Patrick Chevrier, Jérôme Fournier, Nadège Uldry, Paul Marchesi