Geschichte und Schutz
Nach rund fünfzig Jahre Betrieb wurde das Kieswerk Les Epines 2010 stillgelegt. Nach seiner endgültigen Schliessung fanden dort mehrfach Renaturierungen statt, die vom WWF im Rahmen der ökologischen Ausgleichsmassnahmen für das Wasserkraftprojekt Cleuson-Dixence ausgehandelt worden waren. Diese Arbeiten, die später fortgesetzt wurden, hatten das Ziel, bestimmte Lebensräume, die für den ursprünglichen Zustand der Rhoneebene (das heisst vor jeglichen menschlichen Eingriffen) charakteristisch waren, wiederherzustellen und so die Biodiversität in der Region zu erhöhen.
Beginn der 60er-Jahre: Das Kieswerk existiert noch nicht, ein Uferwald bedeckt einen grossen Teil des Gebiets.
Fortsetzung des Kiesabbaus: Der See vergrössert sich in Richtung Westen.
Ende der 60er-Jahre: Beginn der Ausbaggerung des Sees, um Material für den Bau der Autobahn zu gewinnen.
Verwendung des bei den Arbeiten ausgehobenen Materials für die Sanierung des Druckschachts von Cleuson-Dixence: Das östliche Ufer wird umgestaltet und ein flacher Bereich geschaffen.
Fortsetzung des Kiesabbaus: Der See vergrössert sich in Richtung Osten. Der Wald verschwindet vollständig.
Neue Renaturierungsarbeiten: Anlegen von Teichen und Gräben. Betriebseinstellung des Kieswerks.
Hommage an Philippe Werner
Philippe Werner (1954-2017), Doktor der Biologie, engagierte sich über vierzig Jahre lang für die Bewahrung der natürlichen Lebensräume des Wallis. Fasziniert von der ausserordentlichen Vielfalt der Landschaft und dem aussergewöhnlichen Reichtum ihrer Flora, erforschte er dieses reiche Naturerbe unablässig und brachte es der Bevölkerung und den Behörden näher, um seinen Schutz besser gewährleisten zu können. Als hervorragender Kenner der Funktionsweise von Fluss- und Auenökosystemen hat er an zahlreichen Neugestaltungen wertvoller Biotope wie dem Moor von Ardon, dem Naturschutzgebiet Rigoles de Vionnaz oder der Revitalisierung der wilden Rhone bei Pfyn gearbeitet. Der Kampf gegen das Artensterben liess ihn zeit seines Lebens nicht los, er arbeitete unermüdlich an der Umsetzung von Massnahmen zur Erhaltung seltener Arten (Rohrkolben, Walliser Levkoje, Deutsche Tamariske u.a.).