Kultur

Bewahren

Durch ihre Abteilung für Kulturerbe hat die Dienststelle für Kultur die Anträge um Aufnahme in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Unesco für zwei Schweizer Traditionen mitgetragen: Die Alpsaison und traditionelle Bewässerung (Projektleitung durch Österreich).

Das Staatsarchiv hat nahezu 80 neue Eingänge verzeichnet, namentlich die Archive der «Tour de Romandie».

Durch den grossen Einsatz der Mediathek Wallis wurden alle Daten (Bibliographien und Benutzer) auf ein neues, effizienteres Open-Source-Verwaltungsprogramm migriert. Dieses wird vom RERO betreut, dem Schweizer Kompetenzzentrum für Bibliotheken.

Fördern

Das von Wirtschaft und Kultur gemeinsam finanzierte neue Unterstützungsprogramm «Film Location Valais» wurde lanciert. Es soll das Wallis als Filmdrehort attraktiv machen, dadurch zusätzliche wirtschaftliche Auswirkungen generieren und zur Professionalisierung des Filmbereichs im Wallis beitragen.

Um die Künstler angesichts der Pandemie bestmöglich zu unterstützen, wurden spezifische Unterstützungsmassnahmen geschaffen. Neben den 2020 lancierten Forschungsstipendien wurden Fördermassnahmen für Nachwuchskünstler eingerichtet, die in jüngster Zeit ihr Diplom erlangt haben.

Um für Jugendliche einen Anreiz zu schaffen, das Kulturangebot im Wallis und den umliegenden Regionen zu entdecken, hat der Kanton den 3'300 jungen Menschen, die im Jahr 2021 ihre Volljährigkeit erlangt haben, das Kultur-GA geschenkt.

Ehren

Der Kultur- und Wirtschaftspreis, der von den gleichnamigen Departementen finanziert wird, wurde dem Palp-Festivals verliehen. Die Kulturpreise des Kantons Wallis wurden am 5. November im Theater Les Halles in Siders überreicht. Mit dem Kulturpreis 2021 des Kantons Wallis wurde der Philosoph Alexandre Jollien ausgezeichnet, der Spezialpreis ging an Werner Bellwald, Historiker, Ethnologe und Ausstellungsmacher. Mit den Förderpreisen wurden die Schauspielerin und Regisseurin Jennifer Skolovski, die Fotografin Aline Fournier und der Regisseur Tristan Aymon bedacht.

Aufwerten und Begegnungen fördern

Trotz Covid konnten mehrere Ausstellungen des Staatsarchivs, der Mediathek Wallis und der Museen stattfinden. Namentlich : Ritz. Heute; Singzikaden, geheimnisvolle Sänger; Die Erdbeben von 1946; Patois-LAND und Der Weg zur Bürgerin (Frauenstimmrecht). Am 4. und 5. September wurden mehrere Stelen von Sitten im Pénitencier gezeigt, bevor sie dann im Landesmuseum im Rahmen der Ausstellung «Menschen, in Stein gemeisselt» präsentiert wurden. Schliesslich hat die Kantonale Archäologie die App «Ice Watcher» lanciert, die darauf abzielt, die von der Eisschmelze hinterlassenen Überreste zu melden.

Kultur und Covid

Seit März 2020 ist die Dienststelle für Kultur mit der Verwaltung der Gelder beauftragt, die von Bund und Kanton zur Entschädigung der Kulturunternehmen und -akteure vergeben werden. Seit 2021 werden zudem die Freischaffenden entschädigt und Transformationsprojekte finanziert, das heisst Vorhaben, die eine Umstrukturierung von Kulturunternehmen unterstützen oder darauf abzielen, neue Publikumssegmente zu gewinnen.

Ausserdem hat der Kanton Wallis weitere spezifische Massnahmen getroffen: Finanzierung der restlichen 20 %, sodass Kulturorganisationen und -akteure eine 100-prozentige Covid-Kultur-Entschädigung erhalten, Pauschalhilfe für Künstler mit einem monatlichen Einkommen unter 2'300 Franken, Unterstützung von Chor- und Orchesterleitern, Gesangs- und Musikvereinen sowie Organisten.

Auch die kantonalen Institutionen haben während der Pandemie verschiedene spezifische Projekte ins Leben gerufen, beispielsweise waren junge Künstler im Kunstmuseum zu Gast: Marc Aymon und Jérémie Kisling verbrachten in der Ausstellung «Destination Sammlung» der Kantonsmuseen zwei Schreibaufenthalte, die Mediathek Wallis bietet «click and collect»-Dienstleistungen an und ausserdem wurden zahlreiche Online-Veranstaltungen (Filme, Podcasts) geboten.

Erwähnenswert ist ausserdem, dass das Geschichtsmuseum während der Pandemie höhere Besucherzahlen erzielte hat als in den Jahren davor, ein erfreuliches Zeichen in Erwartung des kulturellen Wiederaufschwungs und einer Normalisierung der Gesundheitslage.