Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Genferseerat

Dem 1987 gegründeten Genferseerat gehören die Departemente Ain und Haute-Savoie sowie die Kantone Genf, Waadt und Wallis an. Sein Ziel ist es, die grenzüberschreitenden Beziehungen zu stärken, gemeinsame Projekte anzustossen und den Zusammenhalt im Genferseegebiet zu fördern. Im Zentrum seines Handelns stehen vier Themenbereiche: Mobilität, Jugend und Kultur, Wirtschaft, Umwelt. Christophe Darbellay und Franz Ruppen vertreten den Kanton Wallis im Vorstand des Genferseerates.

Was die Mobilität anbelangt, begleitet der Genferseerat verschiedene Dossiers in den Bereichen Eisenbahn, Schifffahrt, Strassenverkehr, Langsamverkehr und öffentlicher Verkehr. Seine Mobilitätskommission hat die Aktualisierung der digitalen Version des Kohärenzschemas Verkehr vorangetrieben. Wie die Papierversion gibt auch die elektronische Version dieses Schemas einen Überblick über alle von den schweizerischen und französischen Gemeinwesen des Genferseegebiets getragenen Verkehrsprojekte und
-studien. Mit diesem Instrument verpflichten sich die Partner des Genferseerates dazu, ihre Mobilitätsprojekte mithilfe einer dynamischeren und für alle zugänglichen Plattform auch weiterhin zu harmonisieren. Im Bereich der Verkehrsinfrastrukturen engagiert sich der Kanton weiterhin aktiv für die Vervollständigung des Eisenbahnnetzes rund um den Genfersee mittels Wiederinbetriebnahme der Eisenbahnlinie am Südufer zwischen St-Gingolph und Evian. Franz Ruppen wurde am 7. Oktober 2021 als Nachfolger von Jacques Melly zum Kommissionspräsidenten ernannt.

Im Bereich Jugend und Kultur fiel 2021 der Startschuss für das neue Projekt «Grenzüberscheitende Künstlerresidenzen», das fünf Kunstschaffenden oder Kollektiven die Möglichkeit bietet, ein Residenzprojekt zu realisieren. Um das Kunstschaffen in all seinen Facetten zu unterstützen, wurden fünf junge Kunstschaffende aus unterschiedlichen Bereichen wie Musik, Theater, Zirkus, Fotografie oder Video ausgewählt. Während die meisten unterstützten Kulturprojekte durchgeführt werden konnten, sind einige Veranstaltungen für Nachwuchssportlerinnen und Nachwuchssportler leider aufgrund der Gesundheitskrise abgesagt worden.

Im Wirtschaftsbereich hat der Genferseerat den Preis «Cohésion & Solidarité Lémanique» ins Leben gerufen, um den Zusammenhalt in dieser grenzüberschreitenden Region zu stärken und lokale Initiativen vor dem Hintergrund der Pandemie aufzuwerten. Auf Walliser Seite hat das Projekt «Perles du Léman» aus St-Gingolph einen der fünf Preise gewonnen. Überdies konnten verschiedene Initiativen, die von den in «Genferseeunionen» zusammengeschlossenen Dachverbänden lanciert wurden, erfolgreich umgesetzt werden: jährliche Tourismuskonferenz, Seminar zur Berufslehre in der Fleischbranche oder auch Studie zum Wassermanagement in der Landwirtschaft. Im Tourismusbereich treibt der Genferseerat die Umsetzung des Interreg-Projekts «Objectif Découverte Léman» voran, mit dem der Daten- und Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Tourismusakteuren erleichtert werden soll. Die zweite Projektphase (Experimentierphase) läuft seit Juli 2021.

Im Umweltbereich schliesslich setzt der Genferseerat die Zusammenarbeit im Kampf gegen die Tigermücke fort. Ziel dieser 2021 gestarteten Initiative ist die Bereitstellung gemeinsamer Kommunikationsinstrumente, die auf den bestehenden Instrumenten aufbauen und den Informationsaustausch ermöglichen.