Blick ins Staatsarchiv

Wander- und Arbeiterbüchlein

In der gegenwärtigen Pandemie bestimmen Einreise- und Quarantänebestimmungen wer ein- und ausreisen darf, sei es aus beruflichen oder privaten Gründen. Und auch wenn virtuelle Sitzungen und Zoom-Meetings viele ausserkantonalen Treffen und internationale Kongresse ersetzen, überqueren jeden Tag Menschen die Grenze zur Schweiz, um mit ihrer L-, G-, C- oder B-Bewilligung hier zu arbeiten oder sich niederzulassen.

Im Rahmen der Nacherschliessung von Archivbeständen hat das Staatsarchiv Wallis (StAW) eine Sammlung von Wander- und Arbeiterbüchlein aus dem Bestand der Kantonalen Fremdenkontrolle erschlossen. Die Sammlung deckt einen Zeitraum von 1806 bis 1935 ab und umfasst 741 Wander- und Arbeiterbüchlein von Frauen und Männern, die aus anderen Kantonen oder aus dem nahen Ausland ins Wallis gekommen sind, um hier zu arbeiten. Die Wanderbüchlein enthalten jeweils eine Personalbeschreibung (Erkennungsmerkmale) und Stempel der zuständigen kantonalen Behörden. Die Wander- und Arbeiterbüchlein erzählen einerseits eine Geschichte ein Stück Migrationsgeschichte und andererseits die individuelle Geschichte der Besitzerinnen und Besitzer dieser Büchlein.

Vorerst bleibt aber unklar, aus welchem Grund die Kantonale Fremdenkontrolle diese Sammlung angelegt hat und weshalb die Wander- und Arbeiterbüchlein nicht an ihre Besitzerinnen und Besitzer retourniert wurden. Um diese Frage zu beantworten, müssten weiter Nachforschungen zur Verwaltungstätigkeit der Kantonalen Fremdenkontrolle im 19. und 20. Jahrhundert angestellt werden.

 

  Zurück