Rigoles de Vionnaz
Vionnaz
Willkommen
Die weitläufigen Feuchtgebiete von Muraz und Vionnaz, die von zahlreichen Gräben durchzogen sind, wurden früher Rigoles (Rinnen) genannt. Das Moor, das heute noch existiert, ist eines der letzten Überbleibsel der zahlreichen Torfmoore, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts in der Ebene des Unterwallis zu finden waren. Nach einer zeitweiligen Bewirtschaftung entging es der Ausbreitung der intensiven Landwirtschaft, bevor es offiziell unter Schutz gestellt und anschliessend zweimal revitalisiert werden konnte.

| Perimeter des Flachmoores von nationaler Bedeutung |
Der zentrale Bereich der Rigoles von Vionnaz wurde 1994 in das Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung aufgenommen.
| Kantonal geschützter Perimeter |
Die Rigoles von Vionnaz sind seit 1991 durch einen Schutzbeschluss auf kantonaler Ebene geschützt.
| Landwirtschaftliche Flächen / Puffer |
Diese Parzellen sind landwirtschaftliche Flächen zur Förderung der Biodiversität, die eine Pufferzone rund um das Schutzgebiet bilden und zu dessen Erhalt beitragen.

Sumpfgeranie
Geranium palustre
Dieser Sumpfstorchschnabel mit leuchtend rosa Blütenblättern, der in Mooren wächst, ist in der Rhoneebene selten geworden. Er findet noch Rückzugsorte in den Rigoles von Vionnaz und einigen feuchten Gräben in der Umgebung.

Verkannter Wasserschlauch
Utricularia australis
Diese fleischfressende Pflanze, die im Wasser schwimmt und keine Wurzeln besitzt, besiedelt Teichränder und ehemalige Entwässerungsgräben der Rigoles.
Ihre Blüte ist im Juni und Juli gut zu beobachten. Mit ihren untergetauchten Blättern fängt sie ihre Beute (Zooplankton).

Biber
Castor fiber
Der Biber ist ein hervorragender Ökosystem-Ingenieur. Als grosser Baumeister und Liebhaber von Weichholz ist er an der lebhaften Dynamik des Moores beteiligt.

Vierfleck
Libellula quadrimaculata
Der Vierfleck, eine Grosslibelle, ist an den gut sichtbaren schwarzen Flecken am oberen Rand seiner Flügel zu erkennen.

Eisvogel
Alcedo atthis
Hier ist der Eisvogel ein Zugvogel, der überwintert. Sein durchdringender Ruf verrät ihn dem aufmerksamen Beobachter, der dann einen eilig fliegenden „blauen Pfeil“ knapp über dem Wasser vorbeiflitzen sieht.

Pirol
Oriolus oriolus
Der Pirol ist der einzige europäische Vertreter einer tropischen Familie. Trotz seines bunten Gefieders ist er im dichten Laubwerk meist nicht zu sehen. Meistens verrät nur sein flötender Gesang seine Anwesenheit.

Große Schiefkopfschrecke
Ruspolia nitidula
Bewundern Sie die perfekte Tarnung dieser Heuschrecke und ihre schlanke Silhouette. Ihr schrilles Zirpen schützt sie jedoch nicht vollständig vor Gefahren!

Graureiher
Ardea cinerea
Der Graureiher ist einer unserer grössten Stelzvögel. Auf der Suche nach Amphibien, Fischen und kleinen Säugetieren ist er häufig in den Rigoles von Vionnaz und deren Umgebung zu Gast.
Eine bewegte Vergangenheit
Wenn Sie diesen Beobachtungspunkt betreten, befinden Sie sich an der Schnittstelle zwischen dem eigentlichen Naturschutzgebiet (vor Ihnen), der landwirtschaftlichen Pufferzone (beweidetes Feuchtgebiet auf der Bergseite) und der konventionellen Landwirtschaftszone (in der Ebene). Dies zeigt auf, dass Naturschutz und Landwirtschaft durchaus miteinander vereinbar sind.
Historisches
Wer sollte ahnen, dass sich in diesen Sümpfen ein ehemaliges Torfmoor verbirgt? Dabei wurde dort während der beiden Weltkriege Torf abgebaut, und die ersten Teiche wurden angelegt. Der Greffaz, ein Wildbach, wurde parallel zum Bau der Entwässerungsanlagen in der Umgebung umgeleitet, um die landwirtschaftliche Nutzung zu fördern.
Diese Eingriffe führten dazu, dass das restliche Torfmoor vom Wald überwuchert wurde und begünstigten dessen Nutzung als Deponie für chemische Abfälle. Trotzdem blieben diese Böden für eine intensive landwirtschaftliche Nutzung zu feucht.
XIXe s.
Les Rigoles ne sont qu'une partie d'une vaste région de terrains humides
1914 - 1945
L'exploitation de la tourbe fait apparaître des étangs artificiels
env. 1940
Déviation de la Greffa pour déverser les sédiments dans les étangs
> 1985
Site utilisé comme décharge sauvage, puis comme décharge industrielle
1991
Arrêté cantonal de protection
1994
Classement comme biotope d'importance nationale
1996 - 1997
Travaux de revitalisation
- Mise en lumière par des coupes forestières
- Création de plans d'eau compartimentés
- Débroussaillage
- évacuation des alluvions
- Réaménagement du cours de la Greffa
- Mise en place d'un dessableur
1998
Acquisition de 13 hectares de surfaces tampons contiguës (par Pro Natura)
2015 - 2019
- Nouvelles interventions d'envergure
- Amélioration de la circulation de l'eau dans le marais
- Création de nouveaux plans d'eau
- Aménagement d'un sentier
- Création d'observatoires pour le public
- Nouvelle mise en lumière
- Instauration de la pâture



Verjüngungskur
Der Greffaz, der auf seinem Weg nach unten eine Fracht aus schluffigem, kalkhaltigem Gesteinsmaterial transportiert, lagert an seiner Mündung grosse Mengen an Sedimenten ab. Früher kam es sogar vor, dass diese den Stockalper-Kanal verstopften. Zu Beginn der 1940er-Jahre wurde das Bachbett in die Rinnen der Rigoles umgeleitet, sodass sich das Moor ebenfalls verdichtete und dort nach und nach Gestrüpp wuchs.
Bei den Revitalisierungsarbeiten von 1996 wurden diese Ablagerungen teilweise beseitigt und der Lauf des Greffaz am Rand des Moors neu gestaltet. Seitdem wird das Moor von unerwünschten Einträgen durch den Sandfang, den Sie hier sehen, geschützt. Reiher, Bachstelzen, Wasseramseln und manchmal auch kleine Stelzvögel kommen hierher, um nach Futter zu suchen.

Sumpf-Helmkraut
Scutellaria galericulata
Dank dem Unterhalt durch Mähen und der vom Vieh aufgewühlten Erde hat sich dieser im Wallis seltene, unscheinbare Lippenblütler im Naturschutzgebiet gut etabliert.

Gebirgsstelze
Motacilla cinerea
Diese elegante und ständig in Bewegung befindliche Bachstelze wippt ständig mit dem Schwanz. Sie ist typisch für Wasserläufe, baut ihr Nest am Ufer und sucht sich gern Nahrung im Sandfang des Greffaz.

Gift-Hahnenfuß
Ranunculus sceleratus
Der Gift-Hahnenfuss ist eine seltene Pflanze, die in feuchten Pionierlebensräumen wächst und hier in den Furchen zu finden ist, die die Büffel hinterlassen haben.

Gebänderte Prachtlibelle
Calopteryx splendens
Die langsam fliessenden Gewässer mit einer üppigen Wasserpflanzenvegetation sind ein beliebter Aufenthaltsort für diese zierliche, bläuliche Libelle mit ihrem schwankenden Flugstil. Man kann sie vor allem von Mitte Mai bis Ende August beobachten.

Schottisches Hochlandrind
Durch die Gestaltung der von Pro Natura erworbenen Pufferzone konnte eine teilweise funktionierende ökologische Verbindung zwischen dem Moor und dem Waldhang wiederhergestellt werden, die noch immer durch die Kantonsstrasse unterbrochen wird. Hier weiden seit dem Jahr 2000 schottische Hochlandrinder. Das relativ geringe Gewicht dieser Wiederkäuer, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuchtigkeit und Kälte und ihr Appetit auf zähe Pflanzen wie Schilf machen sie zu idealen ökologischen Bewirtschaftern für diese sumpfigen Flächen, deren Boden sich schlecht für eine maschinelle Pflege eignet. So werden diese Flächen weiterhin auf eine Weise genutzt, die mit dem Naturschutz vereinbar ist.
Zwischen Torfmoor und Röhricht
Von hier aus können Sie das Moor mit dem dazugehörigen Röhricht betrachten, das vom Gesang der Rohrsänger und den grellen Schreien der Wasserralle belebt wird. Der Wald zu Ihrer Linken auf der Bergseite birgt einen biologischen Schatz. Hier befindet sich das letzte echte Zeugnis der Vergangenheit, das Torfmoor, das heute von Bäumen überwuchert ist. Die weitläufigen, extensiv genutzten Wiesen hinter Ihnen sind Teil des seit 2014 bestehenden ökologischen Agrar- und Umweltnetzwerks. Auf mehreren Dutzend Hektaren ermöglichen sie einen sanften Übergang zwischen Moor und intensiver Landwirtschaft.
Das bewaldete Torfmoor
Nicht weit vom Talons-Graben liegen Röhricht und feuchter Wald nebeneinander. Letzterer hat den Status eines Schutzgebiets, da er das letzte Zeugnis der ehemaligen Torfmoore darstellt.
Tatsächlich überleben die geheimnisvollen Torfmoose noch immer unter dem Schutz der Bäume, die dort nach der Entwässerung der Umgebung gewachsen sind.

Torfmoos
Sphagnum sp.
Die Torfmoose, diese Moose mit ihrem so unscheinbaren Aussehen, bilden einen dichten, instabilen und weichen Teppich, der manchmal so dick ist, dass man meint, er habe keinen Boden! Ihre Stängel zersetzen sich nach und nach, während sie langsam dem Licht entgegenwachsen: So entsteht im Laufe von Jahrtausenden Torf.

Nachtigall
Luscinia megarhynchos
Die Nachtigall ist eine einfallsreiche und unermüdliche Sängerin, die Tag und Nacht singt. Ihren französischen Namen verdankt sie den Farbtönen ihres Gefieders, die an die Brillanz ihres Gesangs nicht heranreichen. Sie ist eine Meisterin in der Kunst, sich im Dickicht zu verstecken.

Erdkröte
Bufo bufo
Mit unbeholfenen Bewegungen verlassen die jungen Kröten die Teiche, in denen sie geboren wurden, und begeben sich bereitwillig in das feuchte Unterholz des Moorwaldes. Im Moos und den mit Wasser getränkten Torfmoosen finden sie eine Umgebung, die für ihr Wachstum förderlich ist.

Trauermantel
Nymphalis antiopa
Dieses scheue Fluggerät sitzt auf einem Ast und hebt plötzlich ab, wenn Sie sich ihm nähern. Sein farbenfroher Mantel lässt jedoch keinen Zweifel aufkommen, so einzigartig ist er unter den Schmetterlingen. Doch die Zweige der Bäume sind nicht nur Sitzgelegenheit, Weiden und Birken dienen ihm als Nahrung für die Raupen.
Une mer de roseaux
Devant vous croît une épaisse roselière inondée bordant un plan d’eau recreusé en 1997.
Cet espace fournit une lucarne sur l’intimité du marais, qui offre un refuge à des plantes palustres discrètes, comme le plantain d’eau ou le rubanier dressé.

Rousserolle turdoïde
Acrocephalus arundinaceus
Cette rousserolle, dont la corpulence évoque celle d’une grive, habite les roselières denses et toujours inondées. Les Rigoles lui offrent l’un des rares sites favorables à sa reproduction
en plaine du Rhône.

Roseau commun
Phragmites australis
C’est en véritable colonie que le roseau se développe sur sols inondés ou très humides. Si peu d’autres plantes s’accommodent de ce frêle mais encombrant voisin, qui peut croître de plusieurs centimètres par jour au printemps. Ses étendues sont essentielles pour la faune spécialisée des marais.

Bécassine des marais
Gallinago gallinago
Le bec démesuré de la bécassine des marais lui permet de sonder la vase des lieux faiblement inondés, où son plumage cryptique la rend quasiment invisible parmi les herbes sèches et les roseaux.

Rubanier dressé
Sparganium erectum
Là où la roselière est moins dense se hissent quelques plantes parmi lesquelles le rubanier dressé. Ses feuilles érigées telles des épées hors de l’eau suffisent aux botanistes pour l’identifier. Quant aux néophytes, ils la reconnaîtront facilement à ses drôles de fruits globuleux.
Au-delà de la réserve naturelle

Anax empereur
Anax imperator
Visible de mai à septembre, l'anax empereur est l’une des libellules les plus grandes et les plus répandues en Suisse. Ses larves, qui peuvent dévorer des têtards, se développent sous l’eau durant un à deux ans.

Cincle plongeur
Cinclus cinclus
Les cours d’eau claire au lit caillouteux attirent le cincle, qui est non seulement plongeur, mais aussi apte à marcher sous l’eau à contre-courant pour retourner les gravillons et y débusquer des larves aquatiques.

Buffle d'eau, ingénieur des biotopes
Bubalus bubalis
Grâce à un agriculteur voisin, une expérience pilote a pu voir le jour : des buffles d’eau sont venus renforcer l’action des vaches écossaises. Avec leur peau épaisse pauvre en glandes sudoripares, ces animaux ont adopté des habitudes amphibies. Ils s’aventurent donc plus près de l’eau, tout en façonnant des milieux pionniers par leurs passages répétés ainsi que des mares pour se rafraîchir en été. Ces baignoires naturelles sont ensuite colonisées par des espèces spécialisées.
Informations
| Commune | Vionnaz |
| Accès |
Gare Vionnaz ou Monthey et Aigle puis bus Vionnaz, 1km à pied |
| Sortie Aigle, suivre Vionnaz, parking du magasin de meubles | |
| Infrastructures | Sentiers didactiques, panneaux |
| Décision | N°451.323 (1991) |
| Surface | 15,4 ha, Schutzperimeter |
| Importance | Nationale, bas-marais (1994)) |
| Documents | Werner (1997). Sentier de la Tourbière de Vionnaz Werner & Pidoux (2000) Marais de Vionnaz: 20 ans pour un succès www.chablais.info |
Rédaction: Bertrand Posse, Majorie Berthouzoz | Conception: etco.ch
Principales règles de comportement dans le périmètre de protection






