Madzé

Troistorrents

Willkommen

Die extrem selten gewordenen Feuchtgebiete sind sehr wertvoll für die Bewahrung der Biodiversität.

1850 bedeckten Moore rund 250'000 Hektaren der Schweiz, was ungefähr der Hälfte der Fläche des Kantons Wallis entspricht. 90% davon sind heute aufgrund von Entwässerung oder Torfabbau verschwunden. Deshalb ist das Moor von Madzé auf kantonaler Ebene seit 2009 rechtlich geschützt.

Madzé
Madzé, Photo: © DWNL
 

Situation

Das Flachmoor von Madzé liegt auf einer Terrasse östlich der Pointe de Savolaire. Es ist Teil eines Netzes von Feuchtgebieten von nationaler und kantonaler Bedeutung im Gebiet von Val-d‘Illiez, wie auch das nicht weit von hier gelegene Tal von Moilles, das grösste zusammenhängende Feuchtgebiet im Wallis.

Das geologische Substrat aus Flysch, einer heterogenen Formation, bei dem sich Schichten mit groben Elementen (Sandstein) mit Schichten aus sehr feinen Elementen (Ton) abwechseln, blockiert die Versickerung von Wasser und ermöglicht so die Entstehung von Feuchtgebieten und Sümpfen.

Der Begriff Flachmoor ist für feuchte Pflanzenformationen reserviert, die von der Wasserzufuhr aus dem Untergrund, von Hängen oder zeitweiligen Überschwemmungen profitieren. Im Gegensatz dazu werden Hochmoore ausschliesslich durch Niederschlagswasser gespeist. An manchen Stellen findet man Bestandteile von Hochmooren wie die charakteristischen Torfmoose, die sich mit Wasser vollsaugen und Kuppeln formen. An diesen Standorten schaffen die Torfmoose ein saures Milieu und machen es den zersetzenden Mikroorganismen schwer oder sogar unmöglich, ihre Aufgabe zu erfüllen. Die abgestorbenen Torfmoose sammeln sich an und bilden eine schwarze, kompakte Erde, die sehr reich an organischen Stoffen ist: Torf.

Fauna und Flora

Das Flachmoor von Madzé zeichnet sich durch eine besonders vielfältige Vegetation aus. Es beherbergt z. B. mehrere Orchideenarten, darunter das Breitblättrige Knabenkraut sowie weitere für Feuchtgebiete typische Arten wie das Scheidenwollgras, das Sumpf-Herzblatt oder auch das Sumpf-Veilchen. Der feuchte Standort wird von einer Amphibienart besiedelt: dem Grasfrosch.

Auch Spinnen, wie die Eichblatt-Radspinne, die hier in grosser Zahl vorkommt, oder Insekten, die auf Feuchtgebiete angewiesen sind, wie der Sumpfgrashüpfer, können beobachtet werden. Mehrere Vogelarten, die als Indikatoren für extensiv genutzte Agrarlandschaften dienen, nisten am Standort oder in unmittelbarer Nähe.

Davalls Segge
Davalls Segge

Carex davalliana

Sumpf-Herzblatt

Sumpf-Herzblatt
Parnassia palustris

Spierstaude

Spierstaude
Filipendula ulmaria

Schwalbenwurz-Enzian

Schwalbenwurz-Enzian
Gentiana asclepiadea

Breitblättrige Fingerwurz
Breitblättrige Fingerwurz

Dactylorhiza majalis

Schnittlauch

Schnittlauch
Allium schoenoprasum

Grosses Zweiblatt

Grosses Zweiblatt
Listera ovata

Eichblatt-Radspinne

Eichblatt-Radspinne
Aculepeira ceropegia

Braunkehlchen 

Braunkehlchen 
Saxicola rubetra

Grasfrosch

Grasfrosch
Rana temporaria

Sumpfgrashüpfer

Sumpfgrashüpfer 
Pseudochorthippus montanus

Informations

Gemeinde Troistorrents
Zugang
Bahnhof Monthey bis Val d'Illiez, Bus nach Champoussin, dann 1 Stunde zu Fuss
Ausfahrt Monthey und folgen Sie Val d'Illliez, Champoussin
Infrastrukturen Infotafeln
Beschluss N°451.349 (2009)
Fläche 2 ha, Schutzperimeter
Bedeutung Kantonale
Dokumente  

Redaktion und Illustrationen : Drosera SA | Artenzeichnungen : Jérôme Fournier | Abbildungen und Pläne : etco.ch