Beziehungsschwierigkeiten und Arbeitskonflikte
Spannungen, Reibungen, Gegensätzlichkeiten - die betriebliche Arbeitswelt ist kein langer, friedlich dahinfliessender Strom. Die zwischenmenschlichen Konflikte sind ein Teil der beruflichen Realität.
In einem Unternehmen sind Personen mit sehr unterschiedlichen Interessen und Zielen anzutreffen, die - in einem Team - zusammenarbeiten müssen, um ein Ergebnis zu produzieren.
Jeder hat ein anderes Beziehungsnetz und eine andere Kultur.
Jeder hat auch andere Ansichten, Bedürfnisse und Zielsetzungen.
Hinzu kommen psychologische und individuelle Faktoren, die mit dem „Lebensstil" der Personen zusammenhängen. Angesichts einer gegebenen Situation hat jeder von uns eine unterschiedliche Wahrnehmung.
Daraus ergeben sich ein Gedankenaustausch und Diskussionen, die stimulierend und konstruktiv sind.
Wenn hingegen eine Meinungsverschiedenheit nicht behoben wird, wenn keine zufriedenstellende Lösung gefunden wird und die Debatten zur Konfrontation eskalieren oder sich in einem Kräftemessen äussern, wird das einen Bruch in der ganzen Beziehung und folglich einen Effizienz- und Motivationsverlust am Arbeitsplatz herbeiführen.
In unserer Kultur ist der Begriff „Konflikt" negativ gefärbt. Einen Konflikt haben, darüber sprechen, das ist ein Tabu.
Nach unserer Auffassung verstehen sich kompetente Menschen mit allen Leuten gut, werden überall geschätzt, leben immer in Harmonie mit ihrer Umgebung und streiten sich nie!
Hinter den Konflikten verbergen sich jedoch legitime Werte von Personen, die unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen.
In einer Konfliktsituation wäre es also ein Appell an die Vernunft, seinen eigenen Standpunkt klarzumachen und zu versuchen, die Meinungsverschiedenheiten beizulegen.
Warten Sie nicht zu, wenn es darum geht, divergierende Interessen, Rollen und Meinungen zur Sprache zu bringen. Flucht oder Resignation sind keine gute Lösung.
- Behandeln Sie das Problem, sobald es auftritt.
- Erkennen Sie den Konflikt.
- Sprechen Sie Ihren Ansprechpartner auf den Konflikt an.
- Führen Sie eine sachliche (und nicht eine emotionale) Diskussion.
Das Ziel darf nicht sein, über den Partner, mit dem Sie einen Konflikt haben, zu triumphieren, sondern vielmehr das Streben nach einer besseren Lebens- und Arbeitsqualität.
Sie können sich auch auf den Schiedsspruch, den gesunden Menschenverstand oder den Entscheid „eines Chefs" verlassen.
Tatsächlich ist die Rolle des Managers wichtig. Er hört sich die Klagen der Hauptbeteiligten an, analysiert die Gründe des Konflikts und versucht, die Gemüter zu beschwichtigen, indem er Diskussionen fördert.
Die Sozialberatung steht Führungskräften zur Verfügung, die sich über ihre Management-Sorgen aussprechen wollen.
Sie haben auch die Wahl, sich im juristischen Sinn des Worts an die gesetzlichen Regeln zu halten.
Dieser Schritt ist langwierig und trägt oft dazu bei, den Bruch zwischen den Personen zu besiegeln. Sie können dann nicht mehr miteinander arbeiten, weil ihre Interessen zu sehr auseinander gehen und sich der Konflikt durch einen Prozess von „Angriff – Verteidigung" herauskristallisiert hat.
Wie kann man bei einem solchen Verfahren weiterhin gemeinsam einer interessanten und effizienten beruflichen Tätigkeit nachgehen?
Die Hilfe einer Drittperson kann nützlich sein.
Wenn der Konflikt trotz Ihres guten Willens anhält, wenn Sie keine befriedigende Lösung gefunden haben und wenn Sie immer noch den Wunsch haben, dass das Problem in einer für beide Seiten zufriedenstellenden Weise gelöst wird, warum nehmen Sie dann nicht die Hilfe eines/r Mediators/in in Anspruch?