Blick ins Staatsarchiv

Fahndungsregister der Walliser Kantonspolizei

Wenn die Polizei heute eine gesuchte Person zu Fahndung ausschreibt, erscheinen Meldungen in der Presse, in den sozialen Medien und es erfolgt ein Eintrag in RIPOL, dem automatisierten Polizeifahndungssystem der Schweiz. Doch wie fahndete die Kantonspolizei früher nach Personen? Das Staatsarchiv Wallis bewahrt in seinen Beständen das Fahndungsregister der Kantonspolizei Wallis auf.

In den 1960er-Jahren veröffentlichte der Kommandant jährlich, ab der Mitte der 1970er-Jahre quartalsweise das Fahndungsregister. Mittels dieses Registers wurden unter anderem Verkehrssünder gesucht, die sich ihrer Strafe entziehen wollten, oder Personen, die versäumt hatten, ihre Militärsteuer zu bezahlen.

Im Fahndungsregister waren der Familienname, der Vorname, das Geburtsdatum, der Heimatort oder die Staatsangehörigkeit und der Hinweis auf die Ausschreibung aufgeführt, jedoch keine Erkennungsmerkmale zu den gesuchten Personen. Die Veröffentlichung von schützenswerten Personendaten – wie dem Geburtsdatum einer Person – mag heute etwas befremdlich erscheinen und Datenschützer aufschreien lassen. Doch man bedenke, dass das kantonale Gesetz über die Information der Öffentlichkeit, den Datenschutz und die Archivierung 2008 eingeführt wurde.

Im April 1993 erschien die letzte Papierversion des Fahndungsregisters der Kantonspolizei Wallis. Von nun an wird die genannte Veröffentlichung digitalisiert und in das computergestützte polizeiliche Fahndungssystem RIPOL eingegeben.

 

 

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