Porträt Enza Germanier - Teamplayerin durch und durch, im Büro wie auf dem Spielfeld
Die Leidenschaft im Blut
Seit ihrer Kindheit ist Basketball ein Teil von Enzas Leben. Sobald sie ihr Büro verlässt, tauscht sie ihre Tastatur gegen den Basketball. Enza ist Spielmacherin und Flügelspielerin bei Sion Basket und spielt in der Nationalliga B, der zweithöchsten Liga der Schweiz.
«Ich spiele seit meinem neunten Lebensjahr. Meine Mutter hat mir diese Leidenschaft weitergegeben, denn sie hat auch Basketball gespielt. Mein Papa hat Fussball gespielt, Sport ist also ein bisschen unser Familiending!»
Sie räumt auch mit dem Klischee auf, dass man gross sein muss, um sich im Basketball zu behaupten. «Ich bin stolz auf meine 1,65 m. Für eine Basketballspielerin ist das natürlich nicht sehr gross, aber für mich war es nie ein Problem, auf diesem Niveau zu spielen. Ich bin dafür sehr schnell und kann mich überall durchschlängeln.»
Der Sport bringt ihr jedoch viel mehr als nur Technik: «Ich mag den Zusammenhalt im Team und diese Verbindung, die entsteht. Ausserdem vergisst du alles andere, wenn du das Spielfeld betrittst. Dieser Moment gehört nur dir allein.»
Enza strotzt nur so vor Leidenschaft und Motivation und hat es mit Hélios Sion bis in die Nationalliga A auf Halbprofi-Niveau geschafft. Zudem war sie bereits für die Walliser Mannschaft und die Schweizer U18-Nationalmannschaft im Einsatz.
Die schönste Erinnerung der jungen Sportlerin? Das waren die U18-Europameisterschaften in Sofia, Bulgarien, an denen sie mit dem Schweizer Team teilnahm: «Es war unglaublich – vor allem ein menschliches Abenteuer. Der Zusammenhalt im Team war riesig, und vom Staff habe ich echtes Vertrauen gespürt. Wahrscheinlich die schönste Erfahrung meines Lebens als Spielerin.»
Heute geht das Abenteuer für sie bei Sion Basket weiter. Selbst eine Knöchelverletzung im Herbst, die sie zu einer Pause zwang, kann ihre Motivation nicht bremsen:
«Klar ist es frustrierend, auf der Bank zu sitzen, aber ich weiss, dass ich stärker zurückkommen werde. Im Januar bin ich wieder dabei und kann es kaum erwarten.» Bis dahin begleitet sie ihr Team weiterhin und feuert ihre Kolleginnen von der Bank aus an.
Basketball als Lebensschule
Auf die Frage, was sie beim Basketball gelernt hat, antwortet Enza ohne zu zögern: «Respekt, vor allem. Respekt vor den Mitspielerinnen, den Gegnerinnen und dem Schiedsrichter. Denn ohne Respekt gibt es keinen Zusammenhalt, weder auf dem Spielfeld noch sonst wo. Und Durchhaltevermögen, weil es halt auch immer Höhen und Tiefen gibt». Basketball ist für Enza weit mehr als nur ein Sport – es ist eine Art Lebensschule.
Vor jedem Spiel hat sie ihr eigenes Ritual: «Fünf Würfe von der einen, fünf von der anderen Seite und kurz vor dem Anpfiff versuche ich noch einen Korb zu werfen. Das ist zwar keine Garantie für ein gutes Spiel, aber ich glaube daran.»
Ein schlichtes Ritual und zugleich ein Zeichen ihrer Konzentration und ihres starken Selbstvertrauens.
Die junge Frau bedauert jedoch, dass der Frauensport nach wie vor oft im Schatten der Männer steht. «In der Schweiz sind die Frauenteams im Kommen, aber es fehlt noch an Sichtbarkeit und Unterstützung. Dabei sind das Niveau und die Energie richtig gut!», stellt die junge Sportlerin ohne Groll, jedoch voller Hoffnung fest.
In der Schweiz sind die Frauenteams im Kommen, aber es fehlt noch an Sichtbarkeit und Unterstützung. Dabei sind das Niveau und die Energie richtig gut!
Inspirierende Vorbilder und das Coachen im Herzen
Enza bewundert Spielerinnen, deren Sportkarriere auf Durchhaltevermögen fusst. Zu ihren Favoritinnen gehört die französische Basketballspielerin Pauline Astier, die es von einem kleinen Verein in die internationale Szene geschafft hat: «Ihr Weg gefällt mir. Sie hat ganz klein angefangen und unermüdlich gearbeitet. Sie ist ein tolles Vorbild für Zielstrebigkeit.»
Neben ihrer eigenen Spielpraxis trainiert die junge Frau auch Kinder für die Stadt Sitten: «Sie sind zwischen der 5H und der 8H. Es ist einfach toll, etwas weiterzugeben und die Freude am Spiel zu vermitteln, das finde ich sehr erfüllend. Ich sehe mich nicht als lebenslange Lehrerin, aber das Coachen macht mir grossen Spass – so kann ich meine Leidenschaft auch auf andere Weise teilen.»
Teamarbeit
Enza Germanier kam im August 2023 zur DWTI und befindet sich derzeit im dritten Lehrjahr. Diesen Weg geniesst sie in vollen Zügen, in einem Umfeld, in dem sie sich entfalten kann: «Ich mag sehr, was ich tue, vor allem den Kontakt mit Menschen», erklärt sie. Besonders gefällt ihr die herzliche Atmosphäre am Arbeitsplatz: «Wir verstehen uns super unter den Kollegen. Wir sind ein tolles Team, und das macht die Arbeit richtig angenehm.»
Die Lehre ist für sie aber nicht nur eine Ausbildung, sie ist eine menschliche Erfahrung. «Ich habe viel über Kommunikation und Sorgfalt gelernt. Früher war ich gestresst, wenn ich ans Telefon musste – heute schaffe ich das problemlos.» Der menschliche Kontakt, die Motivation für ihre Berufswahl, steht auch weiterhin im Mittelpunkt ihres Alltags.
Organisation und Disziplin
Um Training, Arbeit und Schule unter einen Hut zu bringen, benötigt es ein hohes Mass an Organisation. So trainiert Enza an drei Abenden pro Woche – Dienstag, Mittwoch und Freitag – während die Spiele am Wochenende stattfinden und sie in der ganzen Schweiz unterwegs ist. «Manchmal ist es schon anstrengend, vor allem in der Prüfungszeit, aber ich habe mittlerweile gelernt, mir meine Zeit gut einzuteilen. Ich gehe früh ins Bett und plane gut.»
Auch wenn Enzas Fokus momentan auf der Rückkehr aufs Basketballfeld liegt, fehlt es der Sportlerin nicht an weiteren Zielen. «Sobald ich mein EFZ habe, möchte ich ins Eventmanagement, am liebsten im Sportbereich.»
In der DWTI ist die Auszubildende bereits in die Organisation von Veranstaltungen wie der Diplomfeier für die Bergberufsleute involviert, eine Gelegenheit, bei der sie ihre Affinität für Koordination und Teamarbeit unter Beweis stellen konnte: «Dieses Jahr durfte ich den Ablauf und die Präsentation vorbereiten. Es war toll, Verantwortung und Kreativität miteinander verbinden zu können».
Manchmal ist es schon anstrengend, vor allem in der Prüfungszeit, aber ich habe mittlerweile gelernt, mir meine Zeit gut einzuteilen. Ich gehe früh ins Bett und plane gut.
Zwischen Leistungsdruck und Spass – ein Balanceakt
Enza strotzt vor Energie, schafft es aber dennoch, auf Körper und Geist zu hören. «Neben dem Training, der Arbeit und dem Lernen ist Erholung sehr wichtig. Darum entspanne ich am Donnerstagabend einfach nur.»
Wenn sie nicht gerade Basketball spielt, kocht und backt sie gerne «vor allem italienische Pasta und Gebäck» – treibt nebenbei ein bisschen Sport oder trifft sich mit Freunden. Diesen Sommer hat sie sich sogar einer neuen Herausforderung gestellt und an einem Triathlon teilgenommen. «Ich liebe es, meine Grenzen zu testen und mir selbst zu beweisen, dass ich es schaffen kann».
Ob auf dem Basketballplatz oder im Büro, für Enza gibt es nur eines: alles geben und Spass dabei haben.
Neben dem Training, der Arbeit und dem Lernen ist Erholung sehr wichtig. Darum entspanne ich am Donnerstagabend einfach nur.
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