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Medienkonferenzen

Die Vallesiana zeigen «Défense d’afficher» Eine Ausstellung und ein Buch über das Atelier des Walliser Grafikers Jean-Marie Grand

16/05/2017 | Dienststelle für Kultur

Seit nahezu 35 Jahren prägen die Plakate der Atelier Grand et Partenaires SA das politische, künstlerische und das Vereinsleben des Wallis. Nachdem nun das Archiv des Unternehmens im Staatsarchiv Wallis und die Plakate in der Mediathek Wallis hinterlegt worden sind, zeigt die gemeinsame Dienstleistungsplattform dieser Institutionen, Vallesiana, eine Retrospektive dieses bedeutenden Ateliers, das 1983 in Siders gegründet wurde.

Eine Ausstellung als Hommage an Jean-Marie Grand


Die von der Kunsthistorikerin Maelle Tappy kuratierte Ausstellung «Défense d’afficher» wird vom 20. Mai bis am 16. September 2017 im Eingangsbereich des Kulturzentrums Arsenaux zu sehen sein. Sie umfasst eine Auswahl von Plakaten und vorbereitenden Zeichnungen aus der üppigen Produktion des Ateliers Grand, das sein Archiv im Staatsarchiv des Kantons Wallis und seine Plakate in der Mediathek Wallis hinterlegt hat. Das Staatsarchiv und die Mediathek konservieren folglich den gesamten Schaffensprozess des Ateliers Grand, von den Skizzen zu den fertigen Plakaten, die im öffentlichen Raum angeschlagen worden sind. Dieser breite Archivbestand macht denn auch den Wert der Sammlung aus, der den Arbeitsalltag und die sich verändernde Arbeitsweise einer Berufsgattung sowie deren rasante Entwicklung aufzeigt. Gleichzeitig liegt das Augenmerk auf einem gesellschaftspolitischen Verständnis von Gestaltung, welches die ästhetischen und sozialen Prozesse in einem längeren Zeitraum beleuchtet.

Ein Bestand, der die visuelle Landschaft und die Erinnerung des heutigen Wallis geprägt hat

Das Archiv des Ateliers Grand stellt einen sehr reichhaltigen Bestand eines Unternehmens dar, das die visuelle Landschaft und die Erinnerung des heutigen Wallis stark geprägt hat und dies weiterhin tut. Es bezeugt die allmähliche Professionalisierung des Grafikerberufs und der Kommunikation im Wallis und ist fortan in vieler Hinsicht Teil des gedruckten Kulturerbes.
Das Geschäftsarchiv des Ateliers, das nahezu 50 Laufmeter ausmacht, ermöglicht es, die tägliche Arbeit des Ateliers nachzuzeichnen, eine Art Alltagsgeschichte zu rekonstruieren.
Mit nahezu 600 hinterlegten Plakaten stellt die Produktion des Ateliers Grand einen imposanten Anteil der Sammlung der Mediathek Wallis–Sitten dar. Die seit den 1970er-Jahren aufgebaute Plakatsammlung der Mediathek Wallis–Sitten umfasst heute über 10‘000 Plakate, die alle digitalisiert sind, von den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts bis heute.

Ein Buch begleitet die Ausstellung

Ein Buch mit nahezu 250 Plakatreproduktionen erscheint im Monographic-Verlag, Siders, begleitend zur Ausstellung. Die Kunsthistorikerin Maelle Tappy zeichnet die Geschichte nach und analysiert die grafische Produktion des Ateliers Grand, während Jean Bonnard seine Sicht auf den Menschen Jean-Marie Grand und dessen Laufbahn schildert. Weitere Zeugnisse vervollständigen die Publikation: Der Historiker Philippe Bender situiert die politischen Plakate im Walliser Kontext, Jean-Daniel Barman, ehemaliger Direktor der Walliser Liga gegen die Suchtgefahren, heute Sucht Wallis, berichtet über die Zusammenarbeit mit Jean-Marie Grand, Bernard Moix, der erste Lehrling, erzählt, wie der Alltag im Atelier aussah, während Jean-Claude Pont und Charly Quinodoz über die langjährigen Zusammenarbeiten im Rahmen des Berglaufs Sierre-Zinal und des internationalen Comic-Festivals sprechen. Zwei deutschsprachige Spezialistinnen, Susanne Bieri, Leiterin der grafischen Sammlung in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern und  Bettina Richter, Kuratorin der Plakatsammlung im Museum für Gestaltung in Zürich, stellen die Produktion des Ateliers in einen breiteren Kontext.