Sanierung
Die Sanierung der Deponie Gamsenried stellt aufgrund der Ausmasse und des Schadstoffpotentials einen schweizweit einzigartigen Fall dar. Es ist eine effektive und weitreichende Sanierung notwendig, denn die abgelagerten Schadstoffe sind mobil und gefährden das Grundwasser. Die Sanierung wird mehrere Jahrzehnte dauern und ist somit ein Generationenprojekt.
Sanierungsziel
Einmal saniert, soll von der Deponie Gamsenried auch ohne die heutigen Sicherungsmassnahmen keine Gefahr mehr für das Grundwasser im Abstrom der Deponie ausgehen. Es soll zu keinen dauerhaften Überschreitungen der umweltrechtlichen Grenzwerte im Grundwasser mehr kommen und die Deponie kann sich selbst überlassen werden.
Sanierungsvariante
Für die Sanierung der Deponie gibt es nicht eine einzige richtige Sanierungsvariante, denn auf der Deponie lagern viele verschiedene Schadstoffe in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Konzentrationen. Diese belasteten Materialien müssen jeweils spezifisch behandelt werden.
Der Kanton wird bei der Bewertung der Varianten sowohl die umweltrechtlichen und die ökologischen Aspekte als auch die Verhältnismässigkeit der Massnahmen im Interesse aller Beteiligten berücksichtigen. Dabei werden Varianten gewählt, mit denen das Sanierungsziel erreicht werden kann und die bezüglich Umweltverträglichkeit, Stand der Technik und Wirtschaftlichkeit möglichst optimal sind. Da die Sanierungsmassnahmen selbst einen hohen Energieverbrauch haben, muss auch deren Ökobilanz berücksichtigt werden. Zudem ist die Beeinträchtigung der betroffenen Strassen/Gemeinden (Sicherheitsrisiken, Lastverkehr, Staub-, Geruchs- und Lärmemissionen) in Betracht zu ziehen.
Für die Sanierung und Sicherung von industriellen Deponien liegt eine ganze Bandbreite von Methoden vor aber nicht alle Massnahmen können auf der alten Deponie Gamsenried eingesetzt werden. Zur effektiven Behandlung der alten Deponie wurden entsprechend Massnahmenbereiche unterschieden, die folgenden Massnahmen vorgeschlagen:
- Dekontamination am Standort (in-situ) mittels Chemische Oxydation, weitere chemische Verfahren und Hydraulische Verfahren (Auswaschung)
- Dekontamination durch Aushub (Nassmechanische Behandlung von Aushubmaterial, thermische Behandlung von Aushubmaterial, Ablagerung von Aushub in Deponien)
- Sichere Einkapselung mittels Basis- und laterale-Abdichtung
- Optimierung der hydraulischen Sicherung (z.B. Optimierung der Pumpbarriere und Bau von Dichtwänden)
Ablauf der Sanierung
Anders als bei Altlasten mit weniger komplexer Zusammensetzung, kann bei der Deponie Gamsenried nicht der gesamte Sanierungspfad vor Sanierungsstart festgelegt werden. Die Sanierung wird in Etappen durchgeführt (iterativer Prozess). Die ständigen Analysen, Modellierungen, Feld- und Laborversuche, Bewilligungsverfahren und die im Feld gemachten Beobachtungen und Erfahrungen werden laufend verarbeitet und optimiert. Angemessenen Sanierungsvarianten werden im Anschluss von der Lonza ausgearbeitet und von der Dienststelle für Umwelt beurteilt. Bei jedem Schritt wird die Dienststelle über den Stand der Untersuchungen informiert und ein Pflichtenheft für die nächste Etappe eingereicht. Regelmässige Arbeitssitzungen (Information und Austausch) werden zwischen Lonza und Kanton durchgeführt.
Die Etappen werden nach Dringlichkeit durchgeführt. Zu den Massnahmen mit hoher Priorität zählen die Verstärkung der Sicherungsmassnamen durch eine bessere Abdichtung der Deponie, die Behandlung der Schadstofffahne sowie die Sanierung der Bereiche mit dem höchsten Gefährdungspotential auf das Grundwasser. Danach folgt die Sanierung des restlichen Standorts.
Abbildung : Ablauf der Sanierung
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Yves Degoumois
Chef de section - Sites pollués, sols et eaux souterraines
027 606 31 81
yves.degoumois@admin.vs.ch
Service de l'Environnement
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