Medienmitteilung Dienststelle für Landwirtschaft

Bilanz der Walliser Weinernte 2022

Nach der historisch schwachen Weinernte von 2021 sind nun Menge und Qualität des Jahrgangs 2022 bekannt. Mit 46 Millionen Kilo eingekellerten Trauben liegt die Erntemenge um mehr als 10 Prozent über dem Zehnjahresdurchschnitt. Aufgrund eines Hitzesommers begann die Weinernte bereits Ende August. Damit liegt sie zwischen jener des Jahres 2003, die noch früher begann, und jener des Jahres 2018, die am 10. September eröffnet wurde. Dank des ausgezeichneten Gesundheitszustands der Rebberge konnten Trauben von hoher Qualität geerntet werden. Die ersten Degustationen deuten auf einen vielversprechenden Jahrgang, der sich dem ausserordentlichen Jahrgang 2018 annähert.

Das Jahr 2022 war geprägt von aussergewöhnlichen Wetterbedingungen und einem Hitzesommer. Es zeichnet sich ausserdem durch sehr geringe Niederschlagsmengen während der gesamten Vegetations- und Reifeperiode der Trauben aus. In Verbindung mit der grossen Hitze begünstigte dieses Phänomen eine hohe Verdunstung, was den Wassermangel in den Böden verschärfte und in einigen Fällen mehr Bewässerung als üblich erforderte.

Die warmen und trockenen Witterungsbedingungen kamen den Reben besonders zugute und hielten Pilzkrankheiten und andere Schädlinge zurück. Nach dem Austrieb Mitte April verlief das Wachstum der Reben schnell und kontinuierlich. Die Blüte trat Mitte Mai ein, zwei Wochen früher als im Zehnjahresdurchschnitt, und die Weinernte begann bereits Ende August.

Mit 26 Millionen Kilo rotem und 20 Millionen Kilo weissem Traubengut liegt die Walliser Ernte 2022 im Bereich jener von 2019 und 10 Prozent über dem Zehnjahresdurchschnitt. Zur Erinnerung: Die sehr schwache Ernte 2021, die stark von Frost und Falschem Mehltau betroffen war, betrug 22,7 Millionen Kilo.

Der natürliche Zuckergehalt beim Jahrgang 2022 ist vergleichbar mit dem Zehnjahresdurchschnitt: Chasselas 81 °Oe, Sylvaner 94 °Oe, Pinot Noir 95 °Oe und Gamay 95 °Oe.

Die Qualität der Weine ist sehr vielversprechend. Eine für diesen warmen und frühen Jahrgang etwas überraschende Frische sorgt für kraftvolle, lebendige und ausgewogene Weine.

Die Weissweine sind charakterstark und bestechen mit einer schönen aromatischen Üppigkeit. Im Gaumen breitet sich das fruchtige Aroma aus, vereint blumige Noten mit reifen Früchten und enthüllt dabei eine erstaunliche Frische. Die Rotweine sind korpulent und gleichzeitig subtil. Sie entfalten eine reiche Palette von schwarzen Früchten und warmen Gewürzen, mit schön seidigen und schmelzenden Tanninen.

Der Bericht über die Weinernte 2022 ist verfügbar auf der Website des Staates Wallis unter https://www.vs.ch/web/sca/publications-et-medias.

©didier carré