Gesundheitswesen

Gesundheitsgesetz

Der Staatsrat hat den Entwurf zur Revision des Gesundheitsgesetzes an den Grossen Rat überwiesen. Dieser passt das Gesetz an die Entwicklung des Bundesrechts an und bringt Verbesserungen in Bezug auf die Patientenrechte, die Versorgungsqualität und die Aufsicht an. Er sieht eine Regulierung der medizinisch-technischen Grossgeräte vor.

Gesundheitsförderung und Prävention

Für die Periode 2019-2022 wurde das «Rahmenprogramm Gesundheitsförderung und Prävention» ausgearbeitet. Darin werden die prioritären Interventionsbereiche definiert. Zudem beteiligt sich der Kanton Wallis während vier Jahren an einer nationalen Kampagne zur Förderung der psychischen Gesundheit.

Organisation des Rettungswesens

Der Staatsrat hat die Zusammenlegung der Blaulichtorganisationen 112 - 117 - 118 - 144 beschlossen. Ausserdem hat er die Richtlinien für sanitätsdienstliche Grossereignisse (wie Chemieunfälle oder Erdbeben) angenommen.

Infolge einer externen Evaluation hat die Kantonale Walliser Rettungsorganisation ihre Direktion verstärkt. Sie hat ausserdem ein Konzept zur Verkürzung der Interventionsfristen bei Herzstillstand erarbeitet.

Die Subventionierung der Ambulanzen befindet sich in der Revision, um die effektiven Kosten besser berücksichtigen zu können. Die Tarifverhandlungen für die Luftrettung (Helikopter) sind im Gange.

Spitäler

Die Architekturwettbewerbe und Planungsmandate des Spital Wallis in Brig und Sitten wurden abgeschlossen. Der Grosse Rat wird 2019 über die Bürgschaft für die entsprechenden Arbeiten befinden. Im Chablais bereitet sich das Spital von Rennaz auf seine Eröffnung 2019 vor.

Um der Zunahme der ausserkantonalen Hospitalisationen entgegenzuwirken, schlagen Spitäler, Kliniken, Ärzteschaft und Kanton vor, über das verfügbare Angebot im Wallis verstärkt zu informieren, die Beziehungen zwischen den frei praktizierenden Ärzten/Ärztinnen und den Spitalärzten/-ärztinnen zu fördern und die Hausärzte/-ärztinnen als Verantwortliche für die Versorgung vor und nach dem Spitalaufenthalt zu positionieren.

Langzeitpflege

Wie aus einem Monitoring der Dienststelle für Gesundheitswesen hervorging, befinden sich die Ziele der Langzeitpflegeplanung 2016-2020 in der Umsetzung. Die Pflege zu Hause gewinnt immer mehr an Bedeutung und die Zahl der Langzeitbetten in Alters- und Pflegeheimen (APH) nimmt planmässig zu. Das Angebot an Möglichkeiten für Kurzzeitaufenthalte in APH und an Tagesstrukturen ist in gewissen Regionen noch ausbaufähig.

Nachdem die Kosten für einen Kurzzeitaufenthalt im APH auf 50 Franken pro Tag reduziert wurden, ist vorgesehen, die Nutzung der Plätze in Tagesstätten (Tagesheime) zu fördern, indem die Betreuungskosten auf 40 Franken pro Tag festgelegt werden. Ausserdem wurden die Richtlinien über die Bewilligung zum Betrieb einer Organisation der Krankenpflege und Hilfe zu Hause revidiert. Fortan werden, gleich wie bei den APH, eine Qualitätssicherung und ein Vertrauensarzt verlangt.

Tag der betreuenden Angehörigen

Im Rahmen des Tags der betreuenden Angehörigen am 30. Oktober wurden mehrere Aktionen durchgeführt, um die betreuenden Angehörigen auf das bestehende Unterstützungsangebot aufmerksam zu machen: mit Broschüren, Vorträgen, einer Fotoausstellung und der Veröffentlichung eines Büchleins mit Erfahrungsberichten.

Palliative Care

Eine Arbeitsgruppe hat ein kantonales Palliative Care-Konzept erarbeitet. Darin ist vorgesehen, die Identifizierung und Betreuung von Patienten und Patientinnen am Lebensende zu verstärken, insbesondere durch Schulung des Personals und Koordination. Parallel dazu unterstützt der Staatsrat die Schaffung sozialmedizinischer Institutionen mit Palliative Care-Auftrag (Hospiz) in Sitten und im Oberwallis.

TARMED-Taxpunktwert

Da sich die Krankenversicherer und die Leistungserbringer 2017 nicht über den TARMED-Taxpunktwert einig geworden sind, hat der Staatsrat den Wert auf 0.89 Franken für die Spitäler und auf 0.84 Franken für die frei praktizierenden Ärzte und Ärztinnen festgelegt.

Nicht-universitäre Gesundheitsberufe

Zur Förderung des Nachwuchses in den nicht-universitären Gesundheitsberufen schlägt eine vom Staatsrat ernannte Arbeitsgruppe vor, dass alle Gesundheitsinstitutionen gleichermassen Praktikums- und Lehrstellenplätze anbieten sollen. Diese Vorschläge, begleitet von einem Gesetzesvorentwurf, sind vom Berner Modell inspiriert.

Elektronisches Patientendossier

Der Kanton Wallis hat zusammen mit anderen Kantonen die interkantonale Vereinigung Cara gegründet, um das elektronische Patientendossier auf Westschweizer Ebene einzuführen. Das aktuell im Wallis verwendete Tool Infomed wird ab Juli 2019 auf die neue Plattform migriert.

Krankenversicherung

Die durchschnittliche Monatsprämie für Erwachsene im Wallis ist 2019 um 4,6 Prozent angestiegen und beträgt 354 Franken. Diese Zunahme liegt über dem Schweizer Durchschnitt. Die durchschnittliche Monatsprämie für Erwachsene bleibt im Wallis jedoch unter dem Schweizer Durchschnitt. Der Staatsrat hat für die Prämienverbilligungen 2019 insgesamt 192,6 Millionen Franken (inkl. Bundesanteil), das heisst 12,5 Millionen Franken mehr als 2018, freigegeben und die Verbilligungen für Kinder verbessert.