Steuerwesen

Elektronische Steuererklärung

Erstmals haben über 34'000 Steuerpflichtige ihre Steuererklärung elektronisch und ohne handschriftliche Unterschrift eingereicht. Möglich ist dies dank der Smartphone-App TellTax, mit der sich Steuerbelege einscannen lassen, und der Software VSTax, die der elektronischen Erfassung und Übermittlung der Steuererklärung dient.

Lehrgang der Schweizerischen Steuerkonferenz

Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Steuerverwaltung (KSV) haben die Ausbildungskurse der Schweizerischen Steuerkonferenz besucht. In den Lehrgängen werden fundiertes Fachwissen und Fachkompetenzen vermittelt, die die Mitarbeitenden im Arbeitsalltag nun wertvoll einbringen können.

E-Wertschriften

Seit 2016 arbeitet die KSV erfolgreich an der Einführung des elektronischen Steuerauszugs und hat in diesem Zusammenhang mit der Credit Suisse zusammengespannt. Die UBS und der Bankensoftware-Anbieter Finnova arbeiten aktuell mit der WKB zusammen, die für das Geschäftsjahr 2018 als Pilotbank für den E-Steuerauszug ausgewählt wurde.

Entwicklung der Aufwandbesteuerung

Nachdem am 1. Januar 2016 bei der Besteuerung nach dem Aufwand (Pauschalbesteuerung) verschärfte Bemessungsgrundlagen in Kraft getreten sind, hat die KSV ihre Regelung bezüglich der Pauschalbesteuerung angepasst und alle Fälle neu überprüft, bei denen der Mindestbetrag von 250'000 Franken unterschritten wurde. Die neuen Bestimmungen zwingen die betroffenen Steuerpflichtigen dazu, ihren Steuerstatus kontrollieren zu lassen. Die meisten von ihnen haben sich wie erwartet dazu entschieden, ihren Steuersitz in der Schweiz zu behalten und sich zukünftig ordentlich besteuern zu lassen. Andere haben das Wallis verlassen und ihren Sitz ins Ausland verlegt. Obwohl der Kanton rückläufige Zahlen bei den Aufwandbesteuerten verzeichnet, steigen die durchschnittlichen Steuerzahlungen pro Steuerzahler konstant. Die Form der Pauschalbesteuerung bleibt im Wallis also weiterhin beliebt.

Selbstanzeigen

Die Verordnung über den internationalen automatischen Informationsaustausch in Steuersachen (AIAV) ist am 1. Januar 2017 in Kraft getreten. Ihr Inkrafttreten hatte eine grosse Anzahl Selbstanzeigen von nicht deklarierten ausländischen Vermögenswerten zur Folge. In diesem Zusammenhang wurden gut 3600 Fälle registriert, was dem Bund, dem Kanton und den Gemeinden zusätzliche Einnahmen in der Höhe von rund 15 Millionen Franken beschert hat. Seit dem 1. Oktober 2018 tauschen die Steuerbehörden der AIA-Partnerländer erstmals automatisch Daten von Bankkunden untereinander aus. Damit werden Anzeigen nicht mehr als straflose Selbstanzeigen eingestuft und haben eine Nachbesteuerung zur Folge.

Überschwemmung vom 6. August 2018

Anfang August haben heftige Regenfälle das Hauptgebäude der Kantonalen Steuerverwaltung für einige Tage ausser Gefecht gesetzt. 250'000 Liter Wasser haben die Stromversorgung des Gebäudes lahmgelegt und einen Teil des Archivs in Mitleidenschaft gezogen. Nach zwei Tagen Pump- und Aufräumarbeiten konnten die Angestellten ihrer Arbeit wieder unter akzeptablen Bedingungen nachgehen. Glücklicherweise ging kein einziges Dokument verloren. Die KSV hat die beschädigten Dossiers evaluiert und dabei 162'000 Dokumente, deren Informationswert abgelaufen war, vernichtet, 81'000 Dokumente zum Trocknen in andere Räumlichkeiten verlegt und 16'200 wassergeschädigte Dokumente eingefroren. Die Dokumente werden nun von einer Spezialfirma getrocknet und anschliessend digitalisiert. Der Archivraum wird saniert und danach wieder als solcher genutzt. Die KSV hat in den vergangenen Jahren bereits mit der Digitalisierung der Steuererklärungen begonnen, so dass die Archivierung der Dokumente in Papierform mittelfristig vollständig verschwinden wird. Bis dies der Fall ist nimmt man für die digitale Erfassung der Dokumente die Hilfe der Ateliers St-Hubert in Sitten und Manus in Brig in Anspruch.

Fortschritte bei der Steuerveranlagung

Um die kontinuierliche Zunahme von rund 4000 Steuerpflichtigen pro Jahr und den durch die Selbstanzeigen entstandenen Mehraufwand zu bewältigen, wurde der Personalbestand der Dienststelle aufgestockt. Mittels Rationalisierungsmassnahmen wurde zudem sichergestellt, dass die Veranlagungsarbeiten 2017 gut vorankommen.