Finanzen und Energie

Informatik

Kantonale Informatikstrategie

Wie in den Vorjahren wird die Umsetzung der Informatikstrategie im Verwaltungsjahr 2020 in einem ausführlichen Bericht an den Grossen Rat präsentiert. In diesem Zusammenhang befasste sich die kantonale Dienststelle für Informatik (KDI) mit verschiedenen Aktivitäten und konnte zahlreiche Erfolge verzeichnen. 

Cybersicherheit

Die fast flächendeckende Einführung von Telearbeit vergangenen März erhöhte dank der Support-Tools, die von der KDI bereits im Vorfeld für Homeoffice bereitgestellt wurden, das allgemeine Sicherheitsrisiko nicht signifikant. Die Sicherheitszelle führte eine grosse Anzahl Sicherheitsaudits durch – mehrere davon innert kürzester Zeit, was eine rasche Aufschaltung von Lösungen in Zusammenhang mit den COVID-19-Massnahmen ermöglichte.

Weiter wurde 2020 ein «Security Operation Center» implementiert, das einen besseren Überblick über den allgemeinen Stand der Cybersicherheit innerhalb des Staates Wallis bietet. Die Krisenzelle der KDI besuchte eine spezielle Schulung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BABS) und nahm in diesem Rahmen an einer Übung teil. Die globale Widerstandsfähigkeit der staatlichen Informatik wurde zusätzlich verbessert, namentlich durch zahlreiche Massnahmen innerhalb der Rechenzentren.

Applikationsentwicklung

Vergangenes Jahr konnten zusätzlich zu 80 Projekten 436 Anfragen in weniger als drei Tragen entwickelt und den Kundinnen und Kunden zur Verfügung gestellt werden. Hier ein paar Beispiele dafür:

  • Nestore, Tool fürs Energiedatenmanagement
  • SAP-Mitarbeiter-Portal
  • Anpassungen in Zusammenhang mit der STAF
  • Integration der SwissID als Authentifizierungsmittel
  • Integration von externen Anwendungen (Verwaltung von Ladestationen, Formular Quellensteuerabrechnung 2020, RouteRank)
  • Verwaltung der Quellensteuer, Portal, Backoffice und Datenübernahme aus dem alten System
  • Entwicklung diverser Anwendungen (Aktualisierungen in Zusammenhang mit den Änderungen der COVID-19-Massnahmen, Verwaltung des flexiblen Rücktrittsalters, Grundbuch, Zentralregister der Testamente, Import ISM in SAP, Katasterauszüge, Amortisierung und Einreichung von Rechnungen, Planung des Winterdienstes, Verwaltung der Steuern von natürlichen und juristischen Personen, Schulmaterial, eRecruiting, Verwaltung Eichwesen, Verwaltung Streusalz)
  • Anpassungen 2020 bei der Verwaltung der Direktzahlungen

Projekte

Die KDI trieb 2020 zahlreiche Projekte voran, darunter:

  • die Fertigstellung der Migration der Arbeitsplätze, die unter Windows 10 liefen
  • die Bereitstellung ausserordentlicher Mittel fürs Homeoffice, so unter anderem die Zurverfügungstellung einer grösseren Anzahl Laptops
  • die Inbetriebnahme des Projekts zur Optimierung des Zahlungsverkehrs; die ersten Dienststellen, die ins Pilotprojekt involviert waren, wickeln ihre Rechnungen nun komplett digital ab.
  • die Migration aller Geräte, welche unter dem alten Vertrag von CMN liefen, auf die neue Swisscom-Plattform NATEL go
  • die Aufschaltung des «Employee Self-Service»-Portals für gewisse Pilotdienststellen der Verwaltung
  • die Fertigstellung der neuen Version der Referenzdatenbank – Natürliche Personen (RDB-NP) und eine fundierte Analyse im Hinblick auf die Entwicklung der Referenzdatenbank – Gebäude und Wohnungen (RDB-GW) im Jahr 2021/2022

Prozesse

  • Automatisierung gewisser Aufgaben zur Qualitäts- und Effizienzsteigerung; insgesamt konnten rund 4700 jährlich anfallende Aufgaben automatisiert werden (Service Desk, Verwaltung SAP, ECM und Büro, Materialbestellungen).
  • Bearbeitung von Anfragen für 154 fachspezifische und 36 technische IT-Projekte
  • Einführung eines Qualitätsansatzes innerhalb der KDI mit einer Reihe von Initiativen wie der Automatisierung bestimmter Aufgaben, der Verlässlichkeit von Indikatoren und der geplanten Erstellung einer Charta

Fachbereiche

  • Aktive Beteiligung am Fachbereich Business Intelligence im Rahmen der COVID-19-Aktionen, so unter anderem an der Aktion «100 Franken Gutschein»
  • Studien und Arbeiten in Zusammenhang mit der geplanten Migration von SAP ERP auf die neue SAP S/4HANA
  • Implementierung eines rigorosen Release Managements innerhalb der SAP-Prozesse

Infrastrukturen

Aufgrund der Massnahmen in Zusammenhang mit COVID-19 mussten verschiedene Anpassungen an den Infrastrukturen vorgenommen werden:

  • Kapazitätssteigerung bei der Bandbreite für Videokonferenzen
  • massiver Einsatz der Telefonanwendung «Jabber» an den Arbeitsplätzen und auf den Smartphones der Angestellten
  • Erweiterung der Fernzugriffe auf die Anwendungen 
  • Einführung einer neuen VPN-Lösung an den Arbeitsplätzen

Durch die Implementierung einer Lösung für die zentralisierte Verwaltung von Logs hat die KDI zudem ihr Monitoring Environment konsolidiert. Weiter wurde ein Projekt zur Automatisierung und Industrialisierung von repetitiven Aufgaben lanciert, es wurden technische Analysen für das geplante Datacenter durchgeführt, die zentralen Drucker wurden ersetzt und für die Weiterführung des Angebots des Printcenters wurde eine Übergangslösung gefunden. Es wurde eine Systemmigration auf die neue Netzwerkumgebung durchgeführt und der IT-Notfallplan wurde auf Herz und Nieren getestet.