Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt

Strassenbau

Strategie

2020 wurde die Umsetzung des vom Staatsrat 2018 beschlossenen kantonalen Mobilitätskonzepts 2040 (KMK 2040) fortgeführt. Das Konzept ist die Gesamtvision für eine Mobilität, die sich in den Dienst der Raumentwicklung unseres Kantons stellt. Projekte wie die Schiffsstation in Le Bouveret, die in ihren Originalfarben erneuert wurde und die Reisenden in die Zeit der Belle Epoque zurückversetzt, eine neue Fussgängerbrücke in St-Maurice, die nicht nur den Langsamverkehr belebt, sondern sich auch hervorragend in die Landschaft einfügt, oder auch der zum zweiten Mal vom Kanton verliehene Preis «Gärten & öffentliche Räume» sind alles konkrete Beispiele für die Umsetzung des Konzepts.

Betrieb der Nationalstrassen

Die Gebietseinheit III betreibt im Auftrag und auf Rechnung des Bundes die Nationalstrassen. Nach einem aufwändigen Reorganisations- und Autonomisierungsprozess ist aus dieser Einheit mit über 100 Angestellten am 1. Januar 2021 eine eigenständige Dienststelle des Departements geworden.

Kantonale Kommission für Strassensignalisation (KKSS)

Die KKSS unter der Leitung von Tamar Hosennen wurde neu konzipiert, komplett reorganisiert und per 1. Januar 2021 dem Verwaltungs- und Rechtsdienst (VRDMRU) angegliedert. Sie will sich als Partner der Gesuchsteller positionieren und sich nach Möglichkeit schon im Vorfeld der Gesuchseingaben einschalten.

Nachhaltigkeit

Als Mitglied der operativen und strategischen Direktion ist die Dienststelle für Mobilität (DFM) aktiv an der Entwicklung der kantonalen Nachhaltigkeitsagenda 2030 beteiligt. Zusammen mit der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt (DSUS) und der Dienststelle für Energie und Wasserkraft (DEWK) realisierte sie 2020 eine Sektoralpolitik zur Förderung der Elektromobilität. Ferner wurden mehrere Ideen der Dienststelle vom Staatsrat als beispielhafte Projekte für das Jahr 2021 in die Agenda aufgenommen.

Strasseninfrastruktur

Eine Herausforderung unter vielen war auch 2020 der Zustand des Kantonsstrassennetzes in einer für Infrastrukturen schwierigen Bergregion. Sich für den Klimawandel zu rüsten bedeutet, tagtäglich massive, sowohl vorbeugende als auch behebende Massnahmen zu ergreifen. Um diese Herausforderung zu meistern, überarbeitet die Dienststelle ihre Unterhaltsstrategie von Grund auf und setzt sich zum Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, wie dies vom kantonalen Klimaplan vorgegeben wird.

Erneuerung der Ortszentren

Die Neugestaltung von Ortsdurchfahrten ist ein wichtiges Anliegen, denn sie betrifft die Lebensqualität der Einwohner des Kantons ganz direkt. Jedermann soll nämlich den Strassenraum wieder beanspruchen und seinen Bedürfnissen entsprechende Beförderungsmittel nutzen können. Diese fachübergreifenden, zusammen mit den kommunalen Behörden entwickelten Gestaltungsprojekte streben ein neues Gleichgewicht zwischen den Verkehrsarten im öffentlichen Raum an. Über 40 solcher Projekte befinden sich heute in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung. Während die Ortsdurchfahrten von Vionnaz und Naters bereits erneuert worden sind, haben weitere Neugestaltungen, wie jene von Vétroz, die Bewilligung für einen Baubeginn ab 2021 erhalten. Nächstes Jahr werden auch noch weitere Projekte öffentlich aufgelegt, wie die Ortsdurchfahrten von Ried-Brig und Ardon oder die Erneuerung des Ortskerns von Uvrier/St-Léonard.

Kantonsstrassen

2020 war für den Kantonsstrassenbau ein Rekordjahr. Sowohl bezüglich der Anzahl - es wurde auf 350 Baustellen gebaut - als auch bezüglich des Investitionsvolumens von über 100 Millionen Franken. Hier die Liste der grössten Baustellen:

Unterwallis:

  • Weiterführung der Bauarbeiten am Tunnel Les Evouettes.
  • Sanierung der Rhonebrücke Saillon – Saxon.
  • Instandsetzung der Strasse nach Verbier, Kehre bei der ARA.
  • Sanierung der Halbbrücke Crète à Rambert in Sembrancher.
  • Sanierung der Brücke über die Losentse, oberhalb Chamoson.

Mittelwallis:

  • Fahrbahnkorrektur an der Stelle des Bergbachs La Corniolla, hinter Vex, auf der Kantonsstrasse 54 zwischen Sitten und Les Haudères.
  • Sanierung der Brücke über die Rhone, die Bahnlinie und die T9 beim Autobahnanschluss Hérens-Platta in Sitten.
  • Korrektur und aufwändige Instandsetzung der Fahrbahn auf zwei verschiedenen Abschnitten der Umfahrungsstrasse südlich der A9 bei Vétroz.

Oberwallis:

  • Weiterführung der Bauarbeiten an der Umfahrung von Stalden.
  • Beginn der Bauarbeiten beim Chrachilbodocher auf der Strasse nach Visperterminen.
  • Abschluss des Strassenbauprojekts Schiljinu auf der Strasse nach Leukerbad.

Winterdienst

Um einen hochwertigen Winterdienst zu gewährleisten, führte die Sektion Unterhaltslogistik ein GPS-Überwachungssystem für alle Räumungs- und Streumaschinen auf Kantonsstrassen ein. Mit dieser Lösung konnte der Einsatz der 2020 verbrauchten 11’037 Tonnen Streusalz optimiert werden.

Redimensionierung des Kantonsstrassennetzes

Um die Mittel auf die richtigen Orte zu konzentrieren, wird die Redimensionierung des Kantonsstrassennetzes fortgeführt. So wurden die Strecken Grosser St. Bernhard (39 km) und Gampel – Goppenstein (11 km) dem Nationalstrassennetz angegliedert. Verschiedene Strecken wurden nach einer Instandsetzung an die Gemeinden abgetreten, die sich daran interessiert zeigten. Die Netzgrösse ist von 1864 km (2015) auf fast 1700 km (Stand Ende 2020) zurückgegangen.