Medienmitteilung

Ausweiszentrum und Erfassung biometrischer Daten - Projekt zur Dezentralisierung in den drei Regionen des Kantons

18/11/2020 | Dienststelle für Bevölkerung und Migration

Der Staatsrat hat entschieden, das Angebot zur Erfassung biometrischer Daten und der Ausstellung von Ausweisdokumenten, das heute nur in Sitten wahrgenommen werden kann, auf das Ober- und Unterwallis auszuweiten. Damit kann der Kanton auf die Zunahme des Umfangs der zu erfassenden biometrischen Daten reagieren, die sich als Folge von zwei vom Bund gesteuerten Projekten ergeben wird. Durch die Standortverlagerung werden Bürgerinnen und Bürger zudem ihre Ausweispapiere in ihrer Wohnregion und nicht mehr nur in Sitten erhalten können. Die Umsetzung wird etappenweise vollzogen: kurzfristig im Oberwallis und mittelfristig im Unterwallis.

Der Kanton Wallis verfügt heute über ein einziges Zentrum für die Erfassung biometrischer Daten und die Ausstellung von Ausweisdokumenten, das sich in Sitten befindet. Dorthin müssen sich alle Schweizer Staatsangehörigen mit Wohnsitz im Wallis begeben, um sich einen Pass ausstellen zu lassen. Jährlich müssen derzeit zwischen 15’000 und 22’000 biometrische Daten erfasst werden.

Aufgrund von zwei Projekten des Bundes wird sich der Datenumfang jedoch ab 2021 auf jährlich 50’000 zu erfassende Daten erhöhen. Den entsprechenden Arbeitsaufwand wird das bestehende Ausweiszentrum in Sitten in seiner aktuellen Form nicht bewältigen können. Dabei handelt es sich hauptsächlich um das Projekt «PA-19». Dieses sieht insbesondere für europäische Staatsangehörige eine Ablösung der Ausländerausweise im Papierformat durch Ausweise im Kreditkartenformat vor. Dieser Vorgang erfordert entweder die Erfassung biometrischer Daten oder den Gang zum Schalter für die Erstellung des Passfotos.

Der Staatsrat hat sich daher auf Vorschlag des Departements für Sicherheit, Institutionen und Sport (DSIS) für eine Dezentralisierung statt einer Vergrösserung der derzeitigen Strukturen in Sitten entschieden. Somit wird die Möglichkeit geboten, die Erfassung biometrischer Daten und die Ausstellung von Pässen im Ober- und Unterwallis vornehmen zu lassen. Durch dieses Projekt werden alle drei Regionen des Kantons abgedeckt. Die Umsetzung erfolgt in zwei Etappen. Zunächst wird ein Zentrum in Visp eingerichtet. Sobald die Machbarkeit der Standortverlagerung nachgewiesen ist und erste Erkenntnisse dazu gewonnen wurden, wird anschliessend ein weiteres Zentrum im Unterwallis eröffnet. Der genaue Standort steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Immobilien und bauliches Erbe des Departements für Finanzen und Energie (DFE) entwickelt, die dafür zuständig ist, die für die Standortverlagerung erforderlichen Räumlichkeiten bereitzustellen. Es werden auch zusätzliche personelle Ressourcen benötigt. Deren Zuteilung ist im Rahmen der ordentlichen Budgetverfahren vorgesehen. Die Projektagenda wird daher stark von den beiden vorgenannten Aspekten abhängig sein.