Medienmitteilung

Heft Nr. 6 der Kulturbeobachtungsstelle – Wallis Analyse der Walliser Museumslandschaft

22/10/2020 | Dienststelle für Kultur

Eine umfassende Studie über die Walliser Museumslandschaft wurde durch zwei Forscher der HES-SO auf Mandat des Kantons Wallis durchgeführt. Die Resultate, publiziert in der 6. Ausgabe der Hefte der Kulturbeobachtungsstelle – Wallis zeigen auf, dass das Wallis eine höhere Museumsdichte aufweist als die meisten Schweizer Kantone und dass sich die Zusammenarbeit innerhalb der Walliser Museumslandschaft noch entwickeln kann. Die Studie liefert Museumsfachleuten und politischen Entscheidungsträgern nützliche Hinweise für die Entwicklung ihrer zukünftigen Strategien und Aktionen.

Die Hefte der Kulturbeobachtungsstelle – Wallis tragen zur Entwicklung eines breiten, systematischen Wissens über den Walliser Kulturbereich bei. Die Reihe wurde 2014 mit einer Publikation über die visuelle Kunst begonnen. 2016 erschien das Heft über die kulturelle Teilhabe, 2020 nun jenes über die Museums¬landschaft. Die Publikationsreihe hat zum Ziel, den Akteuren des Kulturbereichs – Behörden, Kunstschaffenden, Unternehmern, Verwaltungen oder Institutionen – nützliche Elemente für die Steuerung ihrer Massnahmen und ihrer Politik zu liefern. 

Erste Studie über das besondere Walliser Territorium


Die Studie, publiziert im Rahmen des Heftes Nr. 6 der Kulturbeobachtungsstelle – Wallis wurde im Mandat des Kantons Wallis von zwei Forschern der Heg Arc und der HETSL (HES-SO) durchgeführt. Sie versucht, den Reichtum der Museumslandschaft zu beschreiben, ihre Besonderheiten zu erfassen und sie nach den massgebenden Kriterien in diesem Bereich zu untersuchen. Dies ist ein innovativer Ansatz, da es die erste Analyse ist, die die Vielfalt der Museen in einem bestimmten Gebiet erfasst.

Die Walliser Eigenheiten


Die Studie untersucht die Geografie der Walliser Museumslandschaft, die Aktivitäten der Museen, aus denen sie sich zusammensetzt, sowie deren Organisation und Vernetzung. Mit 76 Einrichtungen, die der vom Internationalen Museumsrat (ICOM) vorgeschlagenen Definition entsprechen, das sind 22 Museen pro 100'000 Einwohner.innen, weist der Kanton Wallis eine höhere Museumsdichte als die meisten anderen Schweizer Kantone auf. Die zahlreichen lokalen und regionalen Sammlungen von Privatpersonen, die versuchen das durch die rasche sozioökonomische Entwicklung des Kantons bedrohte vorindustrielle Erbe zu bewahren, aber auch die geografische Realität eines aus mehreren Tälern bestehenden Gebietes, in dem sich parallel der Wille zum Schutz einzigartiger Objekte als Zeugen der lokalen Identität herausgebildet hat, tragen dazu bei. So befinden sich mehr als die Hälfte der Museen in ländlichen Gemeinden, und die meisten davon umfassen ortsgebun¬dene Sammlungen. Zudem zeigt die Studie, dass das Oberwallis über doppelt so viele Museen verfügt wie die übrigen Regionen des Kantons, und dass es in den Tourismusgemeinden mehr Museen gibt als in den Gemeinden, die nicht zu dieser Kategorie gehören. Zudem unterstreicht die Analyse die zentrale Bedeutung der Freiwilligenarbeit für den Betrieb von Museumseinrichtungen.

Neue Hilfen für das Kulturerbe und neue Formen der Zusammenarbeit


Schliesslich zeigen die Analysen, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Walliser Museumslandschaft nach wie vor verhalten ausfällt. Dies, da die Ziele der Museen nicht deckungsgleich sind und sich die Museumslandschaft vor allem aus Institutionen zusammensetzt, deren Bezugsgebiet hauptsächlich lokal zu sein scheint. Neben den neuen Bestimmungen des Kantons zum Schutz des Kulturerbes von kantonalem Interesse zeugt jedoch auch die jüngste Entwicklung von Projekten zur Stärkung der Zusammenarbeit wie die Ausstellungen «Erfunden-wahre Geschichten» 2019 oder «Destination Sammlung» momentan zu sehen im Pénitencier in Sitten, die von den zentralen Akteuren der Museumslandschaft (Vereinigung der Walliser Museen, Museumsnetz Wallis und Kantonsmuseen) getragen werden, von der Entstehung einer positiven Vernetzungsdynamik.
 

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