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3. Rhonekorrektion - Einrichtung von Wasserfilteranlagen unterhalb Gamsenried

26/05/2020 | Dienststelle Hochwasserschutz Rhone

Das Kantonale Amt Rhonewasserbau (KAR3) hat in der Region Visp-Lalden, unterhalb der Deponie Gamsenried, zwei Prototypen zur Filtrierung des Pumpwassers installiert. Das im Grundwasser vorhandene Benzidin macht es in diesem Gebiet notwendig, das im Rahmen der 3. Rhonekorrektion abgepumpte Wasser zu behandeln, bevor es in die Rhone eingeleitet wird. Aufgrund der nun angelaufenen Tests wird man die Zahl und Grösse der benötigten Filteranlagen bestimmen können.

Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten der 3. Rhonekorrektion wurden im Gebiet Visp-Lalden Pumpbrunnen eingerichtet, um Grundwasseranstiege zu verhindern. Die Brunnen werden nur in der Hochwasserperiode betrieben und sind somit seit Mitte August 2019 ausser Betrieb. Diese saugen den Überschuss des Flusswassers, der durch das infolge der Bauarbeiten vorübergehend durchlässiger gewordene Flussbett in das Grundwasser versickert, an und leiten das Wasser dann in die Rhone zurück. An dieser Stelle enthält das Grundwasser Benzidin aus der über einen Kilometer flussaufwärts gelegenen Deponie Gamsenried.

Um dieses belastete Wasser vor der Einleitung in die Rhone zu behandeln, wie dies die von der Dienststelle für Umwelt für 2020 erteilte Bewilligung verlangt, hat das Kantonale Amt Rhonewasserbau (KAR3), nach Hinzuziehung von Experten beschlossen, die mit Benzidin belasteten Pumpbrunnen mit Aktivkohlefiltern auszurüsten. Seit Ende April 2020 befinden sich zwei Prototypen einer solchen Filteranlage in der Testphase, die der Optimierung des Systems dient. Das System entzieht dem Wasser zuerst das darin natürlich vorkommende Eisen und Feinpartikel, bevor es dann das Benzidin in Aktivkohlefiltern absorbiert, die in zwölf Behältern von 2 Metern Höhe und 1.5 Metern Durchmesser enthalten sind. Das behandelte Wasser wird durch ein Rohr mit 10 cm Durchmesser in die Rhone eingeleitet. Eine Filteranlage kann das Wasser von zwei Pumpbrunnen behandeln.

Aufgrund der noch bis Anfang Juni laufenden Tests wird man bestimmen können, wie viele Filter es für ein Pumpwerk braucht und wie viele Filteranlagen einzurichten sind, wozu zu sagen ist, dass diese Methode zur Benzidinfiltrierung noch nie in dieser Grössenordnung getestet worden sind. In Abhängigkeit der Testergebnisse fallen wegen der im Grundwasser vorhandenen Schadstoffe Mehrkosten zwischen 5 und 14 Millionen Franken an. Der Kanton und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) werden, unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses, über die angemessene Anzahl Filteranlagen entscheiden. Ziel ist es, das Wasser nach dem Stand der Technik zu behandeln und sicherzustellen, dass die Einleitungen nicht die Wasserqualität in der Rhone beeinträchtigen.