Medienmitteilung

Coronavirus (COVID-19) - Testing, Rückverfolgung, Isolation und Quarantäne

14/05/2020 | Dienststelle für Gesundheitswesen

Um ein Wiederaufflammen der COVID-19-Epidemie zu verhindern, fordert das Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) alle Menschen mit Symptomen des Coronavirus auf, sich umgehend testen zu lassen. Die Tests werden von den Ärzten in ihren Praxen und den Notaufnahmen der Spitäler durchgeführt. Die Suche nach Kontakten von Personen, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, wird von den Gesundheitsfachpersonen der kantonalen Einheit für übertragbare Krankheiten mit Unterstützung der Gesundheitsfachpersonen der Walliser Lungenliga durchgeführt. Positive Fälle werden isoliert und Personen, die mit ihnen in Kontakt waren, unter Quarantäne gestellt, um die Übertragungskette des Virus zu blockieren. Serologische Tests werden ausserhalb von Projekten der öffentlichen Gesundheit derzeit nicht empfohlen.

Angesichts des Rückgangs der Anzahl der positiven Fälle pro Tag verabschiedete der Bundesrat eine neue Strategie zur Eindämmung der COVID-19-Epidemie, die sich auf das Testing aller Personen mit Symptomen, die Isolierung der positiven Fälle und die Quarantäne ihrer Kontaktpersonen stützt. Diese Strategie kann nur funktionieren, wenn die Bevölkerung weiterhin die Regeln der Hygiene und der physischen Distanz respektiert und so eine niedrige Infektionsrate aufrechterhält.

Testing und Isolation
Seit dem 22. April empfiehlt der Bund, die Tests mit Nasen-Rachen-Abstrichen und molekularbiologischen Tests (PCR) auf alle Personen mit Symptomen von COVID-19 auszudehnen und nicht nur auf schwere Fälle und gefährdete Personen. Bei diesen Symptomen handelt es sich um eine akute Erkrankung der Atemwege (Husten, Halsschmerzen, Kurzatmigkeit) mit oder ohne Fieber oder Muskelschmerzen und/oder plötzlichem Geschmacks- oder Geruchsverlust. Ein Testing wird für Personen ohne Symptome nicht empfohlen.

Das DGSK bittet darum, dass jede Person mit Symptomen von COVID-19 so bald wie möglich eine Selbsteinschätzung auf www.coronacheck.ch oder der EchoSOS App vornimmt. Je nach Ergebnis ruft die kranke Person ihren Arzt oder die kantonale Hotline (058 433 0 144, 8h-12h) an, welche ihr mitteilen, wie sie weiter vorgehen soll. Der Testabstrich kann in einer Arztpraxis oder in den Notfallstationen der Spitäler Visp, Sitten und Martinach gemacht werden. Die Trennung der Patientenströme ist gewährleistet. Bei Fällen ohne schwere Symptome wird der Abstrich ohne ärztliche Konsultation getätigt.

Die Analysen der Tests werden vom Zentralinstitut der Spitäler oder privaten Labors durchgeführt. Das Ergebnis wird den Patienten normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden mitgeteilt. Während dieser Zeit bleibt die Person in Isolation. Die Kosten für die Tests werden je nach Fall von der obligatorischen Krankenversicherung, der Unfallversicherung oder vom Kanton übernommen. Personen ohne Symptome, die sich testen lassen wollen, müssen die Kosten selber übernehmen.
Personen, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, werden zu Hause für mindestens zehn Tage und 48 Stunden nach Verschwinden der Symptome isoliert.

Es wird eine Untersuchung des Umfeldes durchgeführt, um Personen zu identifizieren, die in engem Kontakt mit ihr gestanden haben.

Rückverfolgung der Kontakte und Quarantäne
Die kantonale Stelle für übertragbare Krankheiten führt die Untersuchungen mit Hilfe des Gesundheitsfachpersonals der Walliser Lungenliga durch. Gesucht werden Personen, die im gleichen Haushalt wie der bestätigte Fall leben, sowie Personen, die während der Ansteckungszeit, d.h. 48 Stunden vor dem Auftreten der Symptome bis zehn Tage nach dem Auftreten der Symptome, engen Kontakt mit dem bestätigten Fall hatten (weniger als zwei Meter für mindestens 15 Minuten ohne Schutzmassnahmen).

Die Kontakte werden für zehn Tage unter Quarantäne gestellt. Sie werden regelmässig von der kantonalen Stelle kontaktiert, um ihren Gesundheitszustand zu beurteilen und die Einhaltung der Quarantänemassnahmen zu überwachen.

Gegenwärtig führen vier Gesundheitsfachpersonen sieben bis zehn Kontaktuntersuchungen pro Tag durch. Das Personal kann bei Bedarf auf 20 Pflegekräfte erweitert werden. Informatiklösungen werden unter der Aufsicht des Bundes entwickelt, um Hintergrunduntersuchungen und die Überwachung von Personen in Quarantäne zu erleichtern.

Serologische Tests
Serologische Tests, mit denen Antikörper nachgewiesen werden, die vom Immunsystem als Reaktion auf COVID-19 gebildet wurden, sind auf dem Markt erhältlich. Nach dem derzeitigen Wissensstand zeigen diese Tests jedoch weder, wie schützend die Antikörper sind, noch für wie lange. Eine positive Serologie erlaubt es daher nicht, sich geschützt zu fühlen und Hygiene- und soziale Distanzierungsmassnahmen zu vernachlässigen. Darüber hinaus liefern diese Tests keine gültigen Informationen für die Diagnose eines akuten Falls und der Ansteckungsfähigkeit. Die Indikationen für diese Tests werden jedoch auf der Grundlage der Ergebnisse der wissenschaftlichen Erkenntnisse neu bewertet.