Medienmitteilung

Stand der Arbeiten Alte Deponie Gamsenried - Gründung eines Koordinationskomitees und neue Ergebnisse aus Analysen

07/04/2020 | Dienststelle für Umwelt

Die Vorbereitungen für die Sanierung der Alten Deponie Gamsenried schreiten voran. Anfang März wurde ein Koordinationskomitee mit Vertretern des Staatsrats des Kantons Wallis, des Verwaltungsrats der Lonza und der Standortleitung der Lonza in Visp gegründet. Daneben zeigen Untersuchungen, dass ein dritter privater Bewässerungsbrunnen mit Benzidin belastet ist. Bei historischen Untersuchungen der Lonza wurde eine Kontrolle aus dem Jahr 2008 gefunden, die Benzidin in Brunnen der hydraulischen Sicherungsbarriere nachweist. Die Daten dieser Kontrolle waren der Dienststelle für Umwelt (DUW) bislang unbekannt.

Anfang März wurde ein Koordinationskomitee mit Vertretern des Staatsrats des Kantons Wallis, des Verwaltungsrats der Lonza und der Standortleitung der Lonza in Visp gegründet. Mit der Beteiligung der Dienststelle für Umwelt (DUW), wird dieses Komitee die verschiedenen Etappen bis zur Sanierung beaufsichtigen und soll wichtige Entscheidungen auf höchster Ebene voranbringen. Bei Sanierungen ist die Kooperation zwischen Behörden und Unternehmen in der schweizerischen Altlastenverordnung vorgesehen. Um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, sollen gemeinsam und im Einvernehmen Beurteilungen und Massnahmen vereinbart werden.

Ende 2018 wurde in einem vom der DUW geforderten Screening festgestellt, dass das Grundwasser stromabwärts der ehemaligen Deponie mit Benzidin belastet ist. Daraufhin hat die Dienststelle weitere umfassende Analysen veranlasst. Die Untersuchungen der Lonza zeigen, dass keine Trinkwasserentnahmestellen betroffen sind. Belastete Brunnen sind ausschliesslich nicht gemeldete Bewässerungsbrunnen, die von Bauern oder Gartenbesitzern eingerichtet wurden. Neben den zwei bereits bekannten Brunnen wurde in der Zwischenzeit ein dritter Bewässerungsbrunnen mit einer Benzidinbelastung gefunden. Die DUW hat den betroffenen Eigentümer entsprechend informiert. Wasser aus belasteten Brunnen sollte nicht mehr genutzt werden, bis die Grundwasserqualität wiederhergestellt ist. Die Dienststelle für Umwelt hat die Lonza bei Bekanntwerden der Benzidinbelastung gebeten, eine Behandlung des betroffenen Grundwassers zu prüfen. Zu diesem Zweck läuft seit Januar 2020 ein entsprechender Pilotversuch.

Ende März 2020 wurde die Dienststelle für Umwelt durch Lonza informiert, dass bei historischen Abklärungen in Screening-Analysen aus dem Jahr 2008 Spuren von Benzidin in zwei Brunnen der hydraulischen Sicherungsbarriere gefunden wurden. Diese Ergebnisse wurden der Dienststelle für Umwelt zuvor nicht mitgeteilt oder in vom Kanton verlangten nachfolgenden Studien berücksichtigt. Die eingereichten Studien in den Jahren 2010 und 2015 wurden mit Standard-Analysemethoden bearbeitet und ergaben kein Benzidin. Erst das Screening im Jahr 2018 ergab signifikante Konzentrationen des Stoffes. Die Dienststelle für Umwelt und die Lonza haben daraufhin umgehend weitere Untersuchungen und Massnahmen eingeleitet.