Medienmitteilung

Kurse zur Sensibilisierung gegen häusliche Gewalt

12/03/2020 | Kantonales Amt für Gleichstellung und Familie

Seit der Lancierung der Kurse zur Sensibilisierung für und Information über häusliche Gewalt haben 580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sieben Oberwalliser und von rund 30 Mittel- und Unterwalliser Institutionen daran teilgenommen. Die Kursmodule werden vom Kantonalen Amt für Gleichstellung und Familie (KAGF) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern angeboten. Um den Anforderungen aus der Praxis besser gerecht zu werden, wurden die Kurse nun überarbeitet.

580 Fachleute ausgebildet
Im Oberwallis haben 130 Fachleute aus sieben Institutionen an den seit 2018 lancierten Sensibilisierungs- und Ausbildungskursen in Bezug auf den Umgang mit häuslicher Gewalt teilgenommen. Im Mittel- und Unterwallis haben an die 450 Fachleute aus rund 30 Institutionen diese Schulung besucht. Insgesamt nahmen somit 580 Fachpersonen aus den unterschiedlichsten Bereichen an den Kursen teil, um in Situationen häuslicher Gewalt, denen sie in ihrem Berufsalltag begegnen könnten, angemessen reagieren zu können. Es handelt sich dabei um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei, der Ambulanzunternehmen, der sozialmedizinischen Zentren (SMZ), aber auch der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB), der SIPE-Zentren, der Aufnahmestrukturen für Jugendliche oder im interkulturellen Kontext, Gesundheitsfachpersonen der Schulen, etc.

Diese Weiterbildung ist ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung häuslicher Gewalt, der sich der Kanton seit dem Inkrafttreten des kantonalen Gesetzes über häusliche Gewalt am 1. Februar 2017 aktiv widmet.

Die Kurse
Die angebotenen Kursmodule ermöglichen, ein dynamisches und ganzheitliches Verständnis für häusliche Gewalt zu entwickeln, indem auf die themenspezifischen Begriffe «Einfluss» und «Abhängigkeit» eingegangen wird. Sie ermöglichen, die Kompetenzen von Fachpersonen, die potenziell mit Betroffenen zu tun haben, zu stärken, damit sie ein bestmögliches Verständnis für die Betroffenen aufbringen und sie bei Bedarf weitervermitteln können. Es werden zwei Arten von Kursen angeboten: ein zweistündiges Modul, das sich in Vorträge oder Generalversammlungen integrieren lässt, sowie ein vierstündiges, an Kleingruppen angepasstes Modul, in dem das Verständnis vertieft wird. Diese beiden Module können durch eine Präsentation der Möglichkeiten für die Täter(innen)arbeit, die auf die Verhinderung von Wiederholungstaten ausgerichtet ist, ergänzt werden.

Nach zwei Jahren werden die Kurse noch besser auf die Anforderungen der Praxis abgestimmt. Die Module wurden überprüft und angepasst. Ab sofort sind sie in einem neuen Format verfügbar und können beim KAGF unter der Nummer 027 606 21 20 oder per E-Mail an egalite-famille@admin.vs.ch gebucht werden.

Angebot des KAGF
Zusätzlich zu diesen Kursmodulen bietet das KAGF eine Webseite zum Thema häusliche Gewalt an, auf der Opfer, Tatpersonen und Angehörige Hilfe finden. Ausserdem gibt es dazu eine Broschüre und einen Flyer in zehn Sprachen. Die erste Kampagne zur Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit wurde 2018 durchgeführt.

Zahlen
Zur Erinnerung: Den Statistiken der Kantonspolizei zufolge waren 2018 im Wallis 500 Personen Opfer häuslicher Gewalt, darunter gab es drei Tötungsdelikte und ein versuchtes Tötungsdelikt zu verzeichnen.