Medienmitteilung

SBB: Bahnachse Lausanne – Brig

18/02/2011
Die Verkehrsminister der Kantone Waadt und Wallis sowie Vertreter der SBB-Direktion haben sich gestern in Lausanne getroffen, um den dringend notwendigen Angebotsausbau auf der Simplon-Strecke zwischen Lausanne und Brig zu erörtern. Die beiden Kantone und die SBB haben sich für die Einsetzung einer technischen Arbeitsgruppe entschieden, bei welcher auch das Bundesamt für Verkehr (BAV) mitwirken soll. Die Gruppe soll prüfen, wo und in welchem Umfang der Ausbau am Dringendsten und wie er zu finanzieren ist.
 

Im April 2010 einigten sich die Kantone Wallis und Waadt auf ein Zusammenarbeit, um die in den Programmen «ZEB» und «Rail 2030» geplanten baulichen Massnahmen und deren Zeitplan zu analysieren, damit die Engpässe auf der Strecke Lausanne – Brig vermieden und somit deren Leistungsfähigkeit gesteigert werden können. Dies war das erste Treffen zwischen dem Walliser Staatsrat Jacques Melly (Chef Departement für Verkehr, Bau und Umwelt) und dessen Waadtländer Amtskollegen François Marthaler (Chef Departement für Infrastrukturen) zu diesem Zweck, welcher ja die Bahnbenützer beider Kantone gleichermassen betrifft. Beim Treffen liessen sich die beiden Staatsräte von den SBB über das Vorankommen der Projekte im Rahmen des ZEB-Programms orientieren. Zur Sprache kamen auch die Perspektiven, die sich durch das in Ausarbeitung befindliche Projekt Rail 2030 eröffnen.

Staatsrat Melly machte eine Aufstellung der Ansprüche, die sein Kanton an den Bahnverkehr auf der Simplon-Achse stellt, Ansprüche deren Dringlichkeit Kollege Marthaler nur unterstreichen konnte, vor allem in Anbetracht der starken Bevölkerungszunahme, die sowohl im Walliser als auch im Waadtländer Chablais stattfindet. Melly und Marthaler haben sich gegenseitig zu den unternommenen Anstrengungen beglückwünscht, dank derer es gelang, den von den SBB eingesetzten Betrag um 140 Mio. Franken zu erhöhen. Dadurch wird ermöglicht, dass ab 2012 neue doppelstöckige Zugkombinationen auf der gesamten Bahnachse Genf – Lausanne - Vevey verkehren werden.

Die beiden Staatsräte nahmen an der Sitzung auch die Gelegenheit wahr, die Modalitäten und die Organisation dieser interkantonalen Zusammenarbeit zu regeln.

Angesichts der Tatsache, dass die Planung und Finanzierung von Leistungsangebot und Infrastrukturen des Bahnverkehrs gegenwärtig Gegenstand einer Grundsatzdebatte auf Bundesebene sind, haben sich die SBB und die beiden Kantone darauf geeinigt, dass sie sich auf die prioritären Massnahmen konzentrieren wollen. Konkret geht es darum, das Angebot der Doppelstock-Züge sobald wie möglich von Vevey bis Saint-Maurice zu verlängern. Damit das möglich wird, müssen die SBB zahlreiche Bauwerke (Brücken, Tunnel, Übergänge) im Querprofil erweitern. Aufgabe der technischen Arbeitsgruppe wird es sein, den Umfang dieser Arbeiten abzustecken, verschiedene Finanzierungswege (Programm ZEB, Leistungsauftrag, etc.) ausfindig zu machen und einen Zeitplan für die Realisierung vorzulegen. Sie wird auch evaluieren müssen, inwiefern und in welcher Form eine verbindliche Vereinbarung zwischen SBB, BAV und den Kantonen von Nutzen wäre, um die Realisierung des Ausbaus zu beschleunigen.

Die Ergebnisse der technischen Arbeitsgruppe werden den politischen Behörden noch vor dem Sommer 2011 vorgelegt werden.

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