Medienmitteilung

Gesundheitszustand der Walliser Bevölkerung

26/01/2011 | Dienststelle für Gesundheitswesen
(IVS).- Im Auftrag der Dienststelle für Gesundheitswesen hat das Walliser Gesundheitsobservatorium (WGO) den vierten Bericht über den Gesundheitszustand der Walliser Bevölkerung veröffentlicht. Der Bericht zeigt einen guten Gesundheitszustand der Walliserinnen und Walliser. Herz- Kreislauf- Krankheiten. Krebserkrankungen und Lungenerkrankungen bleiben weiterhin für rund zwei Drittel der Todesfälle verantwortlich. Um das Ausmass dieser Krankheiten zu reduzieren wird eine aktive und gezielte Gesundheitsförderungs- und Präventionspolitik verfolgt. Der Staatsrat hat ein entsprechendes Rahmenprogramm angenommen.

Der Bericht über den Gesundheitszustand der Walliser Bevölkerung wurde vom Walliser Gesundheitsobservatorium in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Lausanne (IUMSP) erarbeitet. Der Bericht dient der Regierung als Referenzdokument, um die Stossrichtung ihrer Präventions- und Gesundheitsförderungspolitik 2011-2014 vorzugeben.

 

Die Schweiz an der Spitze bei Gesundheit auf einen Blick der OECD

 

Gemäss dem OECD- Bericht Gesundheit auf einen Blick 2009 hat die Schweiz das fünft beste Gesundheitssystem unter den 34 Industrieländern. Sei es bei der Lebenserwartung bei Geburt, bei der Lebenserwartung mit 65 Jahren, bei der vorzeitigen Sterblichkeit oder bei den Sterblichkeitsraten von Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen: die Schweiz befindet sich immer unter den fünf fortschrittlichsten Ländern.

 

Die Gesundheitsindikatoren des Kantons Wallis sind mit den schweizerischen Zahlen vergleichbar. Beispielsweise beträgt die Lebenswartung bei Geburt für Frauen 83.9 Jahre und für Männer 79.0 Jahre, dies entspricht dem schweizerischen Durchschnitt. Die Walliser Bevölkerung hat ein schweizweit ähnliches und im Vergleich zum Durchschnitt der OECD-Länder ein besseres Gesundheitssystem.

 

Hauptsächliche Todesursachen: Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen

Herz-Kreislauf-Krankheiten (VS: 34% / CH: 37%), Krebserkrankungen (VS: 27% / CH: 27%) und Lungenkrankheiten (VS: 8% / CH: 6%) sind im Wallis und in der Schweiz für 2/3 der Todesfälle verantwortlich. Dies erklärt sich einerseits mit der demographischen Zusammensetzung der Bevölkerung mit einem grossen Anteil an älteren Menschen und andererseits mit gesundheitlichem Risikoverhalten (Alkohol-, Drogen- und Tabakkonsum, ungesunde Ernährung, usw.).

 

Brustkrebs (19.8%), Lungenkrebs (10.8%) und Dickdarmkrebs (10.4%) sind bei Frauen die tödlichsten Krebserkrankungen. Bei den Männern sind dies Lungenkrebs (23.3%), Prostatakrebs (12.9%) und Dickdarmkrebs (9.6%).

 


Risikofaktoren beeinflussen, Früherkennung fördern und Information verstärken

 

Um die Sterblichkeitsrate dieser Krankheiten zu senken, ist es wichtig, die wichtigsten Risikofaktoren ins Auge zu fassen, die Früherkennung, wenn immer möglich zu verbessern und die Bevölkerung auf gesunde Verhaltensweisen aufmerksam machen.

 

Normalerweise bestimmt der Lebensstil die Risikofaktoren. Alkohol- und Tabakkonsum oder ungesunde Ernährung erhöhen das Risiko zu erkranken. Der Alkoholkonsum nimmt bei den Erwachsenen seit 1992 ab und hat sich in den letzten Jahren stabilisiert (1992 konsumierten 38% der männlichen Bevölkerung täglich Alkohol, gegen 24% im Jahr 2007). Hingegen ist der Anteil Raucher bei den Erwachsenen im Wallis wie in der Schweiz trotz grossen Sensibilisierungskampagnen kaum zurückgegangen, (1992 und 2007 erklärten 1/3 der Männer und 1/4 der Frauen sie seien Raucher). Ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung führen im Wallis bei der Hälfte der Männer und einem Drittel der Frauen zu erhöhtem Körpergewicht und Übergewicht.

 

Die Sensibilisierung für diese Risikofaktoren muss mittels Informationen weitergeführt werden.

 

Früherkennung hilft ebenfalls die Sterblichkeit dieser Krankheiten zu senken. Früherkennung wird teilweise institutionalisiert durchgeführt wie beim Brustkrebs, kann aber auch wie beim Dickdarmkrebs gezielt bei Risikogruppen eingesetzt werden, oder auch individuell, in dem Personen aufgefordert werden, regelmässig den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu messen.

 

Schwerpunkte der Gesundheitsförderung und Prävention

 

Der Staatsrat hat auf der Grundlage der Daten aus dem 4. Bericht über den Gesundheitszustand der Walliser Bevölkerung das Rahmenprogramm für die Jahre 2011-2014 angenommen. Er legt die drei wichtigsten Schwerpunkte der Gesundheitsförderung und Prävention fest:

 

1.         Gesunde Ernährung und körperliche Bewegung fördern.

2.         Missbräuchlicher Alkoholkonsum reduzieren und Konsum von schädlichen und Anhängigkeit verursachende Substanzen wie Tabak und Cannabis reduzieren.

3.         Mentale Gesundheit fördern.

 

Im Bereich der Gesundheitsförderungs- und Präventionspolitik sind Erziehung, Information und Sensibilisierung die wichtigsten Werkzeuge. Mit ihrer Hilfe können die Gesundheitskompetenzen von allen gefördert werden, von klein auf zu Hause, in der Schule und in der Freizeit. Veränderungen des Umfelds tragen ebenfalls dazu bei, wie beispielsweise das Rauchverbot an öffentlichen Orten.


  Diese Massnahme ist im Rahmen des Engagement 14 "Die Gesundheit fördern" der kantonaler Agenda 21 umgesetzt 



Walliser Gesundheitsobservatorium