Medienmitteilung

Audit GNW, ZIWS und WGO

11/04/2011 | Dienststelle für Gesundheitswesen


(IVS).- Das Departement für Finanzen, Institutionen und Gesundheit hat zehn Tage nach der Präsentation der Ergebnisse des Audits der Fédération hospitalière de France (FHF) eine erste Einschätzung abgegeben. Aus dem Bericht der FHF geht hervor, dass das Gesundheitsnetz Wallis (GNW) eine sehr gute Versorgungsqualität anbietet, dass aber die administrative und medizinische Organisation verbessert werden muss. Das DFIG kommentiert die Auditergebnisse und präsentiert Verbesserungsvorschläge, mit denen die wichtigsten Empfehlungen der FHF umgesetzt werden können.

Die Auditergebnisse sind eine Chance für die öffentlichen Walliser Spitäler: dank ihnen können die erforderlichen Massnahmen ergriffen werden, damit sich das GNW vorteilhaft gegenüber der Konkurrenz anderer Spitäler positionieren kann; das Vertrauen der Bevölkerung in das Walliser Spitalwesen wird wieder hergestellt; die durch die Kritiken der letzten Monate verunsicherten GNW- Mitarbeitenden werden entlastet.

Ein einheitliches Qualitätsmanagement für das ganze GNW

Das DFIG ist erfreut, dass das GNW- Angebot vom das Audit als qualitativ hoch stehend eingeschätzt wird. Die Resultate können nur dank den zahlreichen Gesundheitsfachleuten erreicht werden, die sich Tag für Tag für die kranken Menschen einsetzen.

Das DFIG hat von den Punkten Kenntnis genommen, die von den Auditoren als problematisch eingeschätzt wurden. Es nimmt besonders das von einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwähnte Unbehagen und psychische Druck sehr Ernst. Das Departement bittet den GNW- Verwaltungsrat Massnahmen zu ergreifen, um das Personalmanagement und im Besonderen die Organisation der Radio-Onkologie zu verbessern. Wie von der FHF geraten, verlangt das DFIG, dass an allen GNW- Standorten ein einheitliches Qualitätsmanagement eingeführt wird.

Möglichkeiten für eine Zusammenlegung der Akutpflege analysieren

Das DFIS freut sich, dass die vergangenen Planungsentscheide vom Audit bestätigt wurden. Die Konzentration der somatischen Akutpflege auf eine beschränkte Anzahl Standorte ist eine unumgängliche Bedingung für ein hoch stehendes Qualitätsniveau.

Durch die Zusammenlegung gewisser Disziplinen könnte die Verlegungsproblematik zwischen den Standorten und die Zersplitterung der medizinischen Teams gelöst werden. Die Attraktivität des GNW wird erhöht, sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Ärzteschaft und das Pflegepersonal. Die Kostensteigerung könnte aufgehalten werden, in dem beispielsweise die Anzahl technischer Einrichtungen gesenkt wird.

Die zwei in den Augen der Auditoren optimalen Szenarien werden zusammen mit den betroffenen Partnern vertieft analysiert. Diese zwei Szenarien sehen vor, die Akutpflege an den Standorten Visp und Sitten zusammenzulegen, während andere Standorte sich auf Nachbehandlungen, Rehabilitation, Geriatrie, Psychogeriatrie oder Psychiatrie spezialisieren. Einige Standorte könnten eine geplante stationäre Medizin beibehalten und je nach gewähltem Szenario als ambulante Zentren oder Tagesklinik dienen. Das künftige interkantonale Spital Riviera- Chablais Waadt- Wallis ähnelt dem von den Auditoren vorgeschlagenen Modell.

Das DFIG nimmt diese Szenarien im Rahmen der nächsten Spitalplanung genau unter die Lupe. Die Planung muss gemäss den neuen KVG- Bestimmungen über die Spitalfinanzierung von der Regierung spätestens am 31. Dezember 2014 verabschiedet werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die sozio- ökonomischen Auswirkungen der möglichen Planungsentscheide gelegt, die zwischen 2015 – 2020 konkretisiert und umgesetzt werden.

Die administrative und medizinische Leitung verbessern

Die Auditoren schätzen, dass die Komplexität der administrativen und medizinischen Organisation des GNW seiner Wirksamkeit schadet. Aktuell besteht das GNW aus politischen und historischen Gründen aus drei Entscheidungsebenen (eine Generaldirektion, drei Spitalzentren, sechs Spitalstandorte). Damit die Einrichtung als ganzes an Effizienz gewinnt sind hier Verbesserungen nötig. In Zukunft soll die Ärzteschaft vermehrt in der Leitung einbezogen werden.

Das DFIG folgt den Empfehlungen der Auditoren und verlangt, dass das administrative und medizinische Management «klar und unverzüglich» Prozesse vereinfacht und den Stellenwert der Medizin erhöht. Es wird den von der FHF bevorzugten Vorschlag, das Niveau der Spitalzentren aufzuheben und im Gegenzug die Generaldirektion zu stärken, detailliert anschauen. Die Aufhebung der Zentren bedürfte einer Gesetzesänderung.

Das DFIG verlangt, dass das GNW wie von der kantonalen Gesetzgebung verlangt, so schnell wie möglich eine interne Stelle beauftragt, insbesondere die Risikomanagements-, Kontroll- und Geschäftsleitungsprozesse systematisch und methodisch zu evaluieren und Vorschläge zur Effizienzerhöhung zu erarbeiten. Es besteht darauf, dass das Beschwerdemanagement schnellstmöglich verbessert wird.

Die interne und externe Kommunikation sowie die Krisenkommunikation müssen verstärkt werden. Das DFIG pocht ebenfalls auf das Recht der Oberwalliserinnen und Oberwalliser im Sittener Spital in ihrer Sprache behandelt zu werden, besonders in den kantonalen Disziplinen.

Die angehörten Einrichtungen, das heisst das GNW, das Zentralinstitut der Walliser Spitäler (ZIWS) sowie das Walliser Gesundheitsobservatorium (WGO) haben ihre ersten Analysen dem DFIG unterbreitet. Diese Dokumente, sowie die erste Einschätzung des DFIG und der gesamte Auditbericht sind auf der kantonalen Internetseite www.vs.ch aufgeführt.

 

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