Medienmitteilung

Walliser Spitalliste - Anpassungen ab 2012

14/12/2011 | Dienststelle für Gesundheitswesen


(IVS).- Aufgrund der neuen Bestimmungen des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG), die am 1. Januar 2012 in Kraft treten werden, hat der Staatsrat die Walliser Spitalliste angepasst. Die neue Spitalliste führt alle Anstalten auf, die notwendig sind, um die Bedürfnisse der Walliser Bevölkerung in Bezug auf Akutpflege, Rehabilitation und Psychiatrie zu decken. Die Anstalten, die bis jetzt auf der Spitalliste aufgeführt waren, werden auch weiterhin aufgeführt werden: das Gesundheitsnetz Wallis (GNW) (1'231 Betten), die Klinik von Valère (40 Betten), das Rehabilitationszentrum Leukerbad (32 Betten), die Clinique romande de réadaption SuvaCare (15 Betten) wie auch die Universitätsspitäler und die Paraplegikerzentren ausserhalb des Kantons. Gewisse Leistungsaufträge wurden ergänzt oder genauer bestimmt. Zum ersten Mal werden die Berner (6 Betten), die Genfer (3 Betten) und die Luzerner (1 Bett) Kliniken in Montana in die Walliser Spitalliste aufgenommen werden.

Ab dem 1. Januar 2012 müssen sich die Kantone gemäss den neuen Bestimmungen des KVG an der Finanzierung von Spitalbehandlungen ihrer Kantonsangehöriger in allen Anstalten, die auf ihrer Spitalliste oder auf der Spitalliste des Standortkantons aufgeführt sind, finanziell beteiligen. Aufgrund dieser Änderungen hat der Staatsrat beschlossen, die Walliser Spitalliste anzupassen.

Bedürfnisse der Walliser Bevölkerung ausschlaggebend

Die Spitalliste legt die Leistungsaufträge und die Anzahl Betten, die den Anstalten zugeteilt werden, fest. Sie wurde gemäss den Bedürfnissen der Bevölkerung des Kantons ausgearbeitet. Mehr als 52'000 Walliser werden jedes Jahr hospitalisiert. Die Mehrheit von ihnen wird innerhalb des GNW behandelt; genauer gesagt 45'000 Fälle, von denen betreffen 39'000 die somatische Akutpflege. Etwa 5'500 Walliser Patienten werden ausserhalb des Kantons behandelt, hauptsächlich in den Universitätsspitälern.

GNW: Leistungsauftrag ergänzt und genauer bestimmt

Indem das GNW mehr als 85% der Hospitalisationen der Walliser Bevölkerung und mehr als 95% der effektiven Hospitalisationen im Kanton Wallis übernimmt, ist es der Hauptlieferant an Spitalpflege. Die Walliser Spitalliste teilt ihm daher 1'231 Betten zu, von denen 678 Betten die somatische Akutpflege ausmachen.  Einige Anpassungen wurden in seinem Leistungsauftrag vorgenommen, um damit den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen zu können: die Urologie wird auf einen Standort (Visp) im Oberwallis konzentriert, 10 somatische Akutbetten im Walliser Zentrum für Lungenkrankheiten (WZP) in Montana wurden in Betten für psychiatrische Pflege und Rehabilitation umgewandelt. Weiter wurde die Bildung eines Geriatriedepartements für das Unterwallis, um die Praktiken der vier Geriatriestandorte (Klinik St. Claire, Spital von Siders, Spital von Martinach, Klinik St. Amé) aufeinander abstimmen zu können, vom Staatsrat angenommen.

Universitätsspitäler: Transplantationen und grossflächige Verbrennungen

Der Leistungsauftrag, der den Universitätsspitälern erteilt wurde, bezieht sich auf Transplantationen und der Behandlung von grossflächigen Verbrennungen. Für andere Leistungen ist es weiterhin notwendig, vorgängig einen Antrag zur Kostengutsprache zu stellen. Bei dessen Annahme werden die gesamten Behandlungskosten vom Kanton und der Grundkrankenversicherung übernommen (vgl. Medienmitteilung vom 6. Dezember 2011). Die Spitalliste legt die Anzahl Betten nicht fest, doch werden Vereinbarungen getroffen, um den Walliser Patienten, die eine Behandlung in einem der Universitätsspitäler brauchen, Plätze zu garantieren.

Klinik von Valère: Leistungsauftrag erneuert

Der Leistungsauftrag an die Klinik von Valère wurde erneuert. Er beinhaltet die innere Medizin, die allgemeine Chirurgie und die Gynäkologie für total 40 Betten. Wie es schon das Spitalkonzept von 2004 vorsah, enthält auch dieser Leistungsauftrag keine Intensivpflege. Aus diesem Grund bleiben die interventionelle Kardiologie im stationären Bereich wie auch die Behandlung komplexer Fälle aus dem Leistungsauftrag ausgeschlossen. 

Kliniken von Montana neu auf der Spitalliste

Die Genfer, die Berner und die Luzerner Kliniken in Montana werden ebenfalls auf der Walliser Spitalliste aufgeführt werden. Somit können diese ab dem 1. Januar 2012 Patienten aus der gesamten Schweiz zulasten des Wohnsitzkantons und der Grundkrankenversicherung empfangen. Die Möglichkeit, eine dieser Kliniken in ein sozial-medizinisches Zentrum umzuwandeln, wurde von den Gemeinden des Bezirks Siders nicht in Betracht gezogen. Weiter haben die Kantonsvorsteher bestätigt, diese Anstalten weiterhin auf ihrer jeweiligen Spitalliste aufzuführen.

Um jedoch keine Überkapazität in der Walliser Spitalplanung zu schaffen, werden die Anzahl Betten für die Genfer Klinik auf 3, für die Luzerner Klinik auf 1 und für die Berner Klinik auf 6 Betten für Walliser Patienten begrenzt.

Überprüfung der Planung bis spätestens am 31. Dezember 2014

Gemäss den neuen Bestimmungen des KVG wird die gesamte Spitalplanung bis spätestens am 31. Dezember 2014 überprüft werden. Diese Überprüfung wird aufgrund von Kriterien - insbesondere aufgrund von Kosten- und Qualitätsvergleichen -, die durch den Bundesrat auf nationaler Ebene festgelegt wurden, vorgenommen werden.

 

 

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