(IVS).- Zum dritten Mal in Folge werden die Jungen und Mädchen der 6. Primarklasse aus dem ganzen Kanton am 10. November für ihr jeweiliges Geschlecht untypische Berufe kennenlernen. Ziel ist es, Ihnen für ihre künftige Berufswahl auch andere Perspektiven aufzuzeigen.

Die Mädchen wählen noch allzu häufig kurze und wenig angesehene Ausbildungen, während die Jungen sich nur selten für einen medizinisch-sozialen Beruf entscheiden. 2009 waren nur 9,5% der neuen EDV-Lehrlinge Mädchen und ihr Anteil in den Ingenieur- und technischen Berufen betrug gerade mal 6%. Von den Jungen erlernten nur 8,5% einen Beruf im Gesundheitsbereich[1]. Die Berufswahl ist nach wie vor noch stark an das Geschlecht gebunden.

OFFENE BERUFSWAHL FÜR ALLE ist kein Aktionstag zur Berufsorientierung. Grundprinzip sind die vertauschten Rollen: Die Mädchen sollen männlich dominierte Bereiche kennenlernen und die Jungen sogenannte Frauenberufe. Das Kennenlernen eines geschlechtsuntypischen Bereichs direkt in der Praxis während eines ganzen Tages soll die Bandbreite bei der künftigen persönlichen Berufswahl erweitern. Es bietet die Möglichkeit frei zu wählen, über vorgefasste Ideen und Vorurteile hinaus.

Konkret haben die Schülerinnen und Schüler am 10. November zwei Möglichkeiten: entweder sie begleiten eine Bekannte oder einen Bekannten zur Arbeit, die bzw. der einen (vom Standpunkt der Schülerin/des Schülers aus gesehen) geschlechtsuntypischen Beruf ausübt oder sie lernen eine der 130 Firmen oder Einrichtungen kennen, die an diesem Tag ihre Türen für sie öffnen.

Im letzten Jahr haben rund hundert Klassen an der Aktion OFFENE BERUFSWAHL FÜR ALLE teilgenommen; 85% der Mädchen und 80% der Jungen haben dabei die Rollen getauscht.

Die Schülerinnen und Schüler der 2.OS werden ebenfalls daran teilnehmen, indem sie in den ersten beiden Novemberwochen das Thema atypische Berufe im Unterricht behandeln.

Dieser Aktionstag wird vom Sekretariat für Gleichstellung und Familie in Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Unterricht und der Dienststelle für Berufsbildung organisiert.