Medienmitteilung

Fischfang im Genfersee im Jahr 2010

28/10/2011 | Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere


(IVS).- Unter dem Vorsitz Frankreichs tagte am 13. Oktober 2011 die internationale Konsultativkommission für die Fischerei im Genfersee in Leytron (VS). Die Fischereiresultate des Jahres 2010 hielten sich mit  991 Tonnen gefangener Fische auf einem hohen Niveau. Es sind nur 23 Tonnen weniger als im Ausnahmejahr 2009.  Demgegenüber traten bei den Analysen pro Fischart grössere Veränderungen auf.

 

Felchen und Barsch – die Grundsäulen des Fischfangs im Genfersee

 

Im Jahr 2009 waren die Fänge beim Barsch höher als diejenigen bei den Felchen (d.h. 485 zu 411 Tonnen). Im Jahr 2010 verhielt es sich umgekehrt. Die Barschfänge lagen bei 335 Tonnen. Der Felchenfang verzeichnete mit 542 Tonnen den höchsten je registrierten Fangertrag in der Geschichte der Genferseefischerei.

 

Verlängerung der Fischereiperiode für die Felchen

 

Aufgrund der Häufigkeit und des natürlichen Reproduktionserfolges haben die Schweiz und Frankreich einen Beschluss erlassen, Fangperiode der Felchen ausnahmsweise um 15 Tage zu verlängern. Die Experten sind der Meinung, dass der Bestand die zusätzlichen Fänge mühelos verkraften wird. Zudem wird erhofft, dass durch die zusätzlichen Entnahmen von Felchen der innerartliche Konkurrenzdruck zugunsten der Seesaiblinge abnimmt. 

 

Seesaibling und Seeforelle

 

Konnte beim Seesaibling 2009 mit 24 Tonnen noch ein zuversichtliches Resultat registriert werden, fiel das Jahr 2010 mit 15 Tonnen unter den Durchschnitt der 4 vorhergegangenen Jahre. Bei den Seeforellenfängen ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen, wobei man sich mit 11.5 Tonnen in den Durchschnittswerten der 6 vergangenen Jahre befindet. Die Fangzahlen dieser beiden Arten scheinen sich im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten auf moderatem Niveau zu stabilisieren.

 

 

Wissenschaftliche Untersuchungen

 

Die Arbeitsgruppe zur Fischforschung hat die laufenden Studien zum Seesaibling und zur Seeforelle weiter verfolgt. Die Resultate der Analysen von 2010 gehen grundsätzlich in die ähnliche Richtung wie die gemachten Erkenntnisse von 2009.

 

Beim Seesaibling rührt die Nachzucht in erster Linie von den Wiederbevölkerungsmassnahmen her, bei der Seeforelle stammt diese grossmehrheitlich aus den Zuflüssen. Die Studien werden 2012 abgeschlossen und in einer Publikation den Interessenspartnern und Fischern präsentiert. Die mit der Fischereibewirtschaftung beauftragten Behörden des Genfersees planen ein neues und richtungweisendes Fischinventar des Genfersees für 2012 zu erstellen. Eine Referenzsammlung soll im Naturhistorischen Museum in Bern aufgebaut werden. Diese soll präzise Angaben über die Bandbreite der genetischen Diversität und der Gehalte an Mikroumweltgiften bei den Fischen liefern.

 

Der Hecht

 

Mit über 48 Tonnen steigen die Fänge auf die Werte des Rekordjahres 2008. Der Fischereidruck auf diese Räuber soll aufrechterhalten werden, um den Frassdruck auf die anderen Arten, insbesondere der Salmoniden, einzudämmen.

 

Die Freizeitfischerei

 

Die aussergewöhnlich hohen Barschfänge von 2009 konnten nicht wieder erreicht werden. Das Jahr 2010 reiht sich mit ungefähr 79 Tonnen in die früheren Jahre ein.

 

Die Berufsfischerei

 

Die Berufsfischerei verzeichnet den Grossteil der Felchenfänge. Über alle Arten gesehen, verzeichnet die Berufsfischerei mit 912 Tonnen eines der besten je registrierten Resultate.

 

Die Fischereieröffnung der Salmoniden ist am 15. Januar 2012.

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