Medienkonferenzen

Behandlung von 600’000 Pflanzen mit heissem Wasser in diesem Winter

20/11/2019 | Dienststelle für Landwirtschaft

Die Walliser Rebpflanzenzüchter haben in Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Landwirtschaft in eine Maschine investiert, mit der die Schösslinge mit heissem Wasser behandelt werden, um den Weinbauern Pflanzen von einer noch höheren sanitären Qualität anbieten zu können. In diesem Winter profitieren alle Pflanzen, die im kommenden Frühling im Walliser Weinbaugebiet gesetzt werden, von dieser Behandlung. Dies ist eine grossangelegte, schweizweit einzigartige Massnahme.

Mehr als 600’000 Schösslinge werden in diesem Winter mit heissem Wasser behandelt. Diese grossangelegte Massnahme ist eine Schweizerpremiere. Sie ist eine Initiative der «Société des pépiniéristes viticulteurs valaisans (SPVV)», die sich als Garant für ein möglichst gesundes Weinberggebiet positioniert. Der Handelsaustausch unter den Regionen der Welt mit Pflanzengut bringt ganz neue Probleme mit sich, wie beispielsweise das Auftreten neuer Schädlinge im Tätigkeitsbereich. Aufgrund dieser Feststellung entschied sich die SPVV für den Kauf einer Heisswasserbehandlungsmaschine, von der es hierzulande nur noch zwei weitere gibt. Zudem wird die SPVV zu ihren Kosten und freiwillig die Behandlung aller Pflanzen vornehmen, die im kommenden Frühling gesetzt werden.

Die Investition in diese Maschine und deren Installation in einem sicheren Umfeld beläuft sich auf 85’000 Franken. Der SPVV wurde vom Kanton in Höhe von 37'500 Franken unterstützt. Die Dienststelle für Landwirtschaft ist der Meinung, dass dank der Initiative der SPVV den Walliser Weinbauern Pflanzen von einer noch höheren sanitären Qualität geliefert werden können. Die Behandlung mit Heisswasser besteht tatsächlich aus einer effizienten und anerkannten Methode der Dekontaminierung des Pflanzenguts, vor allem durch die präventive Eliminierung des Phytoplasmas, das für die Krankheit der goldgelben Vergilbung verantwortlich ist. Zur Erinnerung: 2017 wurde in Fully ein Herd entdeckt, der kontrolliert und neutralisiert werden konnte. Mit anderen Worten ist der Kanton heute frei von dieser Krankheit.

Gemäss den Erklärungen der Rebpflanzenzüchter ist die Heisswasserbehandlung (Abschrecken von 45 Minuten in 50 Grad warmen Wasser) keine Impfung gegen spätere Erkrankungen. Sie garantiert hingegen die Einführung von Pflanzen von einer noch höheren sanitären Qualität ins Weinbaugebiet. Für jeden Vorgang muss die SPVV die Abschreckbecken mit zwei Aufzeichnungsgeräten versehen, die anschliessend ans Bundesamt für Landwirtschaft zur Validierung geschickt werden. Dies ist eine unerlässliche Etappe, bevor die Pflanzen auf den Markt gebracht werden können.